Filmvorführung

Fr. 06.06.: Film „Meine Mütter“ und Rosa von Praunheim im Lumière
1. Juni 2008

Wäre der Titel nicht schon vergeben, hätte der Film „Alles über meine Mutter“ heißen müssen. Rosa von Praunheim ist ein Pseudonym für Holger Mischwitzky, und seine Mutter gestand 2003 kurz vor ihrem Tod, nicht seine leibliche Mutter zu sein: Sie habe ihn einst in Riga adoptiert. 1942 war die lettische Hauptstadt nazibesetzt, und Praunheim hätte alles sein können: Frucht eines deutschen Wehrmachtsoldaten und einer Einheimischen, kurz vor dem großen Massaker weggegebenes jüdisches Baby, Lette, Russe, Deutscher, jede denkbare Mischung. Zu Beginn seiner filmischen Spurensuche steht von Praunheim mit nichts da außer Geburtsort, Geburtstag und der vagen Angabe, seine Zieheltern hätten ihn in einem ‚deutschen Kinderheim‘ gefunden. Das ist das Glück seines Films. Es ist nicht damit getan, einen Brief an das zuständige Einwohnermeldeamt zu schreiben. Rosa fliegt nach Riga und tastet sich vorsichtig voran, besucht Archive, Historiker und das Haus, in dem sein Ziehvater – ein AEG-Ingenieur – während des Krieges lebte. „Praunheim wirft große Netze aus. Darin verfängt sich deutsch-baltische Vergangenheit und Gegenwart; die Suche nach den eigenen Wurzeln fördert viel Geschichte hervor. Dann gelingt Praunheim ein Zufallsfund – ein alter Antrag der Mischwitzkys auf Zuteilung von Windeln -, darauf findet sich der Familienname seiner leiblichen Mutter. Auch dies
[weiterlesen …]


Mo. 02.06.: Esterellas de la Linea – The Railroad All-stars … Open Air Kino
28. Mai 2008

Openair Filmveranstaltung anlässlich des Internationalen Hurentages/ Tages der Rechte von Prostituierten Esterellas de la Linea – The Railroad All-stars (Dokumentarfilm Spanien/Guatemala 2006) Veranstalter_innen: Initiative „Lust…auf Rechte“ mit Unterstützung des DGB Jugend Göttingen Was für die einen ein „Everruchtes Gewerbe“ ist, ist für die in der Prostitution Arbeitenden ein gelebter, oft prekärer Arbeitsalltag, in dem es an Rechtsschutz und Respekt, aber nicht an Zielen und Handlungsvermögen mangelt. In Guatemala nehmen Prostituierte zwei Dollar für ihre Dienstleistungen. Wenn sie entlang der Eisenbahnstrecke arbeiten, sind Sexarbeiterinnen wie Valeria oder Vilma und ihre Familien oft Übergriffen durch Polizei und Kunden aber auch innerfamiliären Gewalt ausgesetzt. Doch gemeinsam können sie ihre Lebens- und Arbeitssituation zur Sprache bringen und für die Anerkennung ihrer Arbeits- und Menschenrechte im wahrsten Sinne des Wortes antreten: sie gründen ein Fußballteam und bringen auf diese Weise ihre Forderungen an die Öffentlichkeit! Regisseur Chema Rodrigues hat in seiner Dokumentation das Allstar-Team von Anfang an auf ihrer Tournierreise begleitet und eine sehr eindruckstarke Bandbreite persönlicher Portraits der Frauen, ihrer harten Arbeitsbedingungen aber auch ihrer Handlungspotentiale gezeichnet. Im Rahmen des Internationalen Hurentages laden wir alle Interessierten und SexarbeiterInnen zur kostenlosen Openairfilmveranstaltung und Information zu aktuellen Kampagnen in Deutschland und Österreich auf den KAZ-Platz (Wochenmarkt)
[weiterlesen …]


Mo. 19.05.: Control im UniKino
14. Mai 2008

Der mit mehreren Auszeichnungen dekorierte Film über den 1980 verstorbenen Sänger Ian Curtis der Band Joy Divison wurde hier bereits ausführlicher beschrieben. Wer es nicht geschafft hat rechtzeitig ins Lumiere zu kommen kann jetzt Control im UniKino sehen. Der Film läuft im Originalton mit Untertiteln am Montag um 19.30 Uhr im ZentralenHörsaalGebäude (ZHG), Raum 011. Der Eintritt kostet 2 Euro.


Di 06.05.: Initiative „Gedenken an Oury Jalloh“
1. Mai 2008

„Das war Mord… Am 7. Januar 2005 verbrennt Oury Jalloh im „Sicherheitsgewahrsam” der Polizei in Dessau. Erst nach langen Bemühungen von FreundInnen und UnterstützerInnen kommt es im März 2007 zum Prozess gegen zwei der Beamten. Die offenen Fragen zu dem Todesfall Oury Jallohs sind zahlreich und erschreckend. Die Polizeibeamten hüllen sich in Schweigen. Mittlerweile gab es über 40 Prozesstage. VertreterInnen der „Initiative in Gedenken an Oury Jalloh” berichten über den bisherigen Prozessverlauf, welche Hoffnungen einst damit verknüpft waren und wie es weiter gehen soll. Break the Silence!“ Am 06.05. 19 Uhr im Holbornschen Haus, Rote Str. 34! Mehr Infos hier!


Mi. 30.04.: Ethnographisches Filmfestival
25. April 2008

Vom 30.4. bis zum 01.05. wird das „Göttingen International Ethnographic Film Festival“ präsentiert. Mehr Informationen sowie das Programm hier!


Ein Film über den Widerstand auf Kreta 1941-1944

Di. 22.04.: Film „Als die Deutschen vom Himmel fielen“ im T-Keller
17. April 2008

Der Film erzählt vom Widerstand der Bevölkerung Kretas gegen die deutschen Truppen, die im Mai 1941 die Mittelmeerinsel angriffen. „Für die Frauen, Männer und Kinder war es ein Kampf um Freiheit, gegen die Vernichtung ihrer Angehörigen und die Zerstörung der Dörfer. Doch die Erzählungen offenbaren auch die Konflikte, die sich während der Besatzungszeit innerhalb des Widerstandes an der Frage der politischen Zukunft des Landes entzündeten […].“ Den Erzählungen der griechischen Protagonisten folgend, greift der Film noch eine weitere Spur auf: An 1941 errichteten Ehrenmälern pflegen Wehrmachtsveteranen im Schulterschluss mit Bundeswehrsoldaten ihre Geschichtsschreibung. Ein Mythos von mutigen und opferbereiten Soldaten, die der Pflicht der Vaterlandsverteidigung gefolgt seien, wird so zelebriert. Der Film, mit anschließender Diskussion, ist ein Teil der Mobilisierung zum diesjährigen Gebirgsjägertreffen in Mittenwald. Beginn ist um 20 Uhr im T-Keller in der Geismarlandstraße 19


Mi. 12.03.: Reportage über Alfred Grasel – im Fernsehen
7. März 2008

Alfred Grasel kommt am 21. Juni 1926 in Wien als uneheliches Kind zur Welt. Sein Vater ist Jude. Zwei Wochen nach der Geburt gibt ihn die Mutter in der Kinderübernahmstelle ab und verschwindet. Alfred lebt bis 1938 bei verschiedenen Pflegefamilien. Nach dem Einmarsch von Hitlers Truppen zeigt ihn die letzte Pflegemutter wegen Diebstahls an. Doch in Wahrheit ist ein halbjüdisches Kind der Pflegefamilie zu gefährlich. Von nun an bis Kriegsende beginnt für Alfred eine Zeit großen Leidens: Zunächst kommt er in die NS-Erziehungsanstalt in Mödling, dann folgt die Einweisung in die sogenannte Jugendfürsorgeanstalt „Am Spiegelgrund“, wo auch Euthanasieärzte tätig waren. Dort versucht er zweimal, auszubrechen. Als Strafe wird er vom berüchtigten SS-Arzt Heinrich Gross mit Injektionen behandelt, mit der Bemerkung: „Du wirst nicht mehr weglaufen“. Nach tagelangem Lazarettaufenthalt wird Alfred abgeholt und landet am 1. Oktober 1942 im Jugendkonzentrationslager Moringen in Deutschland. Hier arbeitet er bis Kriegsende untertage in der Heeresmunitionsanstalt in Volpriehausen. Seine Aufgabe: der Transport von Granaten und Giftgas. Knapp vor Kriegsende hat er einen schweren Unfall. Als Invalide kehrt der 19-Jährige nach Wien zurück. Erst 50 Jahre nach Kriegsende und nach dem Tod seiner Frau erzählt Alfred Grasel seinen fünf Kindern seine Leidensgeschichte in der Nazizeit. Aus
[weiterlesen …]


Do. 21.02.: Film „Menschen Träume Taten“ im Lumière
17. Februar 2008

43 Frauen, 35 Männer und 33 Kinder haben sich den Traum vom selbstbestimmten Leben erfüllt. Seit zehn Jahren leben sie in der Altmark zusammen im Ökodorf „Sieben Linden“. Ihr Gesellschaftsentwurf baisert auf genossenschaftlichem Eigentum, Mitbestimmungsrecht, Gemeinschaftskultur und Selbstversorgung. Ohne die Herausforderungen des Zusammenlebens auszusparen zeigt der Film, dass Utopie machbar ist: durch Menschen, Träume und Taten. Zweifellos ein Film für alle Fans von Wagenplätzen, Landkommunen und Selbstversorgung. BRD 2007, 88 Min., Regie: Andi Stiglmayr — anschließend Filmgespräch mit Martin Stengel aus dem Ökodorf „Sieben Linden“ — (im Rahmen der Veranstaltungs- und Filmreihe „Über Morgen“ im Lumière.)


Di. 08.01.: „Gestohlene Jugend“ im Lumière
3. Januar 2008

Nach der Weihnachtspause geht es nun weiter mit der Veranstaltungsreihe „Gegen das Vergessen. – Zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus“. Am Dienstag, den 8. Januar 2008, wird um 20.00h im Lumière der Film „Gestohlene Jugend. Jugend-KZs im Nationalsozialismus“ von Iris Berghöfer und Heiner Thimm gezeigt. Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit dem Regisseur Heiner Thimm und dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Moringen, Dietmar Sedlaczek, statt. „ Mit viel Ruhe lässt der Film ehemalige Häftlinge der Jugendkonzentrationslager Moringen (bei Göttingen) und Uckermark (in der Uckermark, nördlich von Berlin) zu Wort kommen. Die heute etwa Achtzigjährigen erzählen, wie sie als fünfzehn- oder sechszehnjährige Jugendliche von einem Tag zum anderen aus dem Kreis ihrer Familien und Freunde heraus verhaftet wurden. Sie berichten von ihrer Ankunft im Lager, vom Häftlingsalltag, von Zwangsarbeit und Hunger, von Terror und den Strafen der SS sowie von der ganz persönlichen Not jedes Einzelnen in dieser Situation. Das Ende der Haft kam für die meisten von ihnen erst im Frühjahr 1945 . Wenn sie sich heute erinnern, fällt ihr Blick auf eine gestohlene Jugend.


Fr. 16.11.: Tom Tonk liest im Juzi, danach Film: The Decline of Western Civilization: The Metal Years
11. November 2007

Tom Tonk liest am Freitag aus seinem neuen Buch „Rakten in Dosen. 33 1/3 Platten für die Ewigkeit“. Ein klasse Buch, mehr darüber hier. Im Anschluss an die Lesung gibt es den Film „The Decline of Western Civilization. Part II: The Metal Years“ zu sehen.