Aufgrund des durch Jahreswechsel und feiertagsbedingte religiöse Verzückungszustände der drögen Mehrheit verursachten Trubels dürfte es den meisten Lesern wohl bisher entgangen sein, doch die Keller-Konzertgruppe Peter Krustig hat – wie so oft relativ kurzfristig – für kommenden Freitag ein vielversprechendes Konzert mit zwei jungen südhessischen Bands anberaumt.

Wir feiern am Freitag, dem 6.1. unseren fünften Geburtstag im Café Kabale. Es wird an diesem Abend unter Zuhilfenahme einer Beschallungsanlage in hoher Lautstärke Indie, Soul und Elektronisches wiedergegeben. Damit wir da nicht alleine feiern müssen, seid ihr, geschätzte Leser_innen, Sympathisant_innen, Kritiker_innen, verehrte Kommentator_innen oder zufällig auf dieser Seite Gestrandeten natürlich überaus herzlich eingeladen!

Das Kulturkollektiv läd für den kommenden Donnerstag ein zu einem Konzert mit dem linksradikalen Liedermacher Konny, das wie gewohnt im Stilbrvch (dem ehemaligen Vertigo) stattfinden wird. Konny ist Teil des „Kleinkunstpunk“-Kollektivs Revolte Springen und wird live musikalisch unterstützt von Lui (Revolte Springen) und Mogli* (Revolte Springen, Früchte des Zorns). Nach dem Konzert gibt es eine After-Party mit Punk, Rock und Swing. Freund*innen besagter Musikrichtungen werden wohl auf ihre Kosten kommen, ich selbst kann mit solcher Musik wenig bis garnichts anfangen.

Dann und wann findet im JuZI ein Konzert statt, dass nicht von den üblichen Konzertgruppen organisiert wird. Zuweilen hat das zur Folge, dass Bands die JuZI-Bühne betreten, die ansonsten wohl durch das stilistische Raster der Konzertgruppen fallen würden. Natürlich bleibt zu fragen, ob das immer so wünschenswert ist. Im Falle des am kommenden Donnerstag stattfindenden Konzertes ist es eine Art Pattsituation; es freut mich sehr, dass mit Armageddon Buzz Club eine wirklich interessante Göttinger Band einmal die Gelegenheit bekommt, im JuZI spielen, DaeFA aus Berlin gehören dafür aber zu der Sorte von Bands, um die ich normalerweise einen ganz weiten Bogen mache.

Das Gänsehaut-Liesel kehrt zurück! Der One-Night-Stand eines Studenten enthüllt ein grauenhaftes Geheimnis, der Rekrut einer Pferde-Garnison folgte seinem dunklen Engel in den Untergang und in der Ballade von der Rückkehr des Dämonenbräutigams schlägt die Geburtsstunde der europäischen Schauerliteratur. Immer wieder haben weltberühmt Autoren in ihren Werken die Stadt Göttingen zum Schauplatz und Ausgangspunkt des Übernatürlichen gemacht. Götz Lautenbach erzählt als das „Gänsehaut-Liesel“ in der Reihe „Geschichten aus der Gruft“ unheimliche Geschichten und Balladen aus drei Jahrhunderten, die in Göttingen spielen oder geschrieben wurden. Das Programm, das als Gastspiel im vorigen Jahr mit großem Erfolg seine Premiere feierte, ist am 13.12.2011 zum vorerst letzten Mal auf der großen Bühne des ThOP zu sehen. „Geschichten aus der Gruft“ gastierte unter anderem im Stadttheater Hildesheim und bei den NachtAnsichten Bielefeld. Karten im Vorverkauf gibt es auf dem Campus im ZHG von 12 bis 14 Uhr sowie im Alten Rathaus. Karten kann man unter 0551-397077 oder über theaterkarten@googlemail.com vorbestellen. Um 21 Uhr im ThOP (Theater im OP), Käte-Hamburger-Weg 3.

Uraltes Ska-Punk-Urgestein bei dem ordentlich urmäßig rumgeskankt und Pogo getanzt werden kann. Sollte eigentlich allen ein Begriff sein, die mit dieser Sorte Musik etwas anfangen können. Ich gehöre eher nicht dazu, aber das dürfte Ska-Fans überhaupt nicht jucken. Diese Band genießt so etwas wie Kultstatus. Weitere Infos gibt es auf ihrer website. Kostenpunkt: VVK: 12 € (zzgl. Gebühr) AK: 15 € Beginn um 21:30 Uhr

Ein alljährliches Kult-Event des Kabale-Kollektivs ist der Casinoabend, der mittlerweile so populär ist, dass sich manche Gäste schon Wochen vorher an der Theke nach dem Karten-Vorverkauf erkundigen. Was aber kann der Casinoabend? Na, das was ein Casino auch kann. Hier kann man in Schale geschmissen an diversen Spieltischen zocken was das Zeug hält – natürlich nicht um richtiges Geld sondern Schokotaler. Für ein stilvolles Ambiente ist gesorgt und Livemusik gibt es vom Earl Mobile Orchestra.

Am kommenden Freitag präsentiert die Konzertgruppe 08/15 im JuZI-Ballsaal ein Konzert mit zwei deutschen Punkrock-Bands. Kotzreiz aus Berlin spielen eine Art Hipster-Deutschpunk, in dem zuweilen Anklänge an Turbonegro und Konsorten zu hören sind. Als Ersatz für Babette and her Clone spielen Möped aus Leipzig; zu erwarten ist trashiger Punkrock mit 77er-Kante. Los geht es laut JuZI-Website um 21:00 (d.h. vermutlich um 22:00 Ortszeit oder später).

Hier können alle Indie Boys und Indie Girls ihre hipsten Klamotten zur Schau stellen. Wer hat die engste Röhrenjeans? Wer den gepunktetsten Rock? Hier werden die Indiefrisuren zu Indierock und Indiepop geschüttelt bis die ersten Indie Notaufnahme eingeliefert werden. Gäbe es die Beatles noch, das wäre vielleicht ihre Party. Beginn ist um 23:00 Uhr

Saukreativer und produktiver Mensch aus Chicago: Hinter Netherfriends vesteckt sich Shawn Rosenblatt (eigentlich auch schon ein guter Künstlername). Nachdem er einen Abschluß in Musik-Komposition gemacht hat ist er auf die Idee gekommen für jeden Bundesstaat einen Song zusammen zu frickeln der den Staat seiner Meinung nach musikalisch repräsentiert. Mit den entstandenen Werken ist er dann bis April 2011 auf Tour gegangen – natürlich auch durch alle 50 Staaten. Die erste Scheibe („Middle America“) gibt es bereits bei Plus Tapes für 4,50 als Kassette. Gesammelt auf einem Album wird das gesamte Projekt erst Mitte 2012 veröffentlicht und es wird sich einreihen in die ganzen anderen veröffentlichten und unveröffentlichten Sachen von Netherfriends. Und nebenbei bastelt er ja auch noch abgefahrene Videos und schreibt ab und zu auf seinem Blog über seine Tour, sein Studium und veröffentlicht kleine Skatevideos in denen Musik von ihm genutzt wurde. Ansehenswert das alles! Leider habe ich selber keine Zeit um zu seinem Konzert am Freitag zu gehen, aber ich wage zu behaupten dass es in Göttingen zu den Top 10 Indiepopkonzerten des Jahres gehören könnte!