DGB Haus
Mi. 18.03.: Traumatisierung was ist das eigentlich? (FÄLLT LEIDER AUS!)
13. März 2009
Jahrelang wurde für die öffentliche Wahrnehmung von Traumatisierung gekämpft, um die Annerkennung dass Ereignisse wie Krieg, Verfolgung und auch sexualisierte Gewalt schwerwiegende psychische Folgen nach sich ziehen können. Neben dieser stärkeren Annerkennung lässt sich jedoch auch ein inflationärer Alltagsgebrauch des Begriffes ausmachen – Trauma erfährt hierbei eine zu einfache Gleichsetzung mit unangenehmen Alltagserlebnissen. Schreckliches oder Schlimmes wird schnell als traumatisch benannt und eingestuft. Die Veranstaltung setzt sich zum Ziel Traumatisierung zu definieren und besser verstehen zu können. Gestützt auf ein Input können wir uns den folgenden Fragen annähern: Was löst ein Trauma aus? Wie reagieren Menschen auf Traumatisierung? Wie erkenne ich eine Traumatisierung? Welche Auswirkungen auf den Alltag hat eine Traumatisierung? Wo lässt sich Unterstützung finden? Und wie kann diese aussehen? Referentin: K. Hille vom Frauennotruf Göttingen e.V. im DGB Haus, Obere Masch 10 um 19.00 Uhr >>> veranstaltet von femko.blogsport.de
Mo. 16.03.: Sexueller Missbrauch ? Sexuelle Gewalt ? Sexualisierte Gewalt? – Vortrag
11. März 2009
Der Titel dieser Veranstaltung zeigt auf, dass öffentliche Wahrnehmung von sexualisierter Gewalt eine Geschichte hat und deswegen als prozesshaft und umkämpft zu begreifen ist. Wir möchten mit unserem Vortrag jene Geschichte nachzeichnen, denn erst damit können bestehende Beratung- und Hilfsangebote, das große Angebot an Literatur und Forschung zum Thema als Resultat von politischer Bewegung eingeordnet werden. Nach diesem gesellschaftlichen Ausblick wenden wir uns der Mikroebene zu, denn all jenen Erfolgen zum Trotz bleibt sexualisierte Gewalt, ein Bereich, der mit wirkungsmächtigen Mythen und Tabus belegt ist. Ein Schwerpunkt unserer Analyse liegt dabei – der Realität geschuldet – auf dem innerfamiliären Missbrauch von Kindern und den psychosozialen Folgen desselben. DGB-Haus, Obere Masch 10 //19:00 Uhr >>> veranstaltet von femko.blogsport.de
Di. 18.11.: Diskussionsveranstaltung „Vom Antifa-Sommer zum Irak-Krieg – Die Transformation des deutschen Nationalismus“
13. November 2008
Der Antritt der rot-grünen Regierung markiert einen Wendepunkt im deutschen Nationalverständnis. Die Übernahme der „deutschen Verantwortung“ für die Vergangenheit und Verbrechen wurden mit dem Antritt der ehemaligen 68er-Rebellen zur Staatsräson und das „Lernen aus der Geschichte“ Bezugspunkt die Legitimität deutscher Politik. Spätestens der Irak-Krieg verdeutlichte die Wende, welche sich vollzogen hatte. Geeint, über alle politischen Lager hinweg, stellte man sich gegen den Irak-Krieg und war sich in einem einig, die Deutschen seien die einzigen die aus der Geschichte gelernt und von jeder Agression und persönlichem Erfolgsstreben abgesehen hätten. Im Irak-Krieg zeigte sich, dass mit einem „Nein“ zu Krieg und dem Bezug auf die deutsche Verbrechen nicht nur Krieg wie den gegen Jugoslawien rechtfertigen lassen, sondern auch Wahlen gewinnen und die komplette Bandbreite der Deutschen in einem Protest vereinen lassen. Die Transformation des Selbstverständnis und Konstatierung des deutschen Nationalismus wollen wir mit den beiden Referenten diskutieren. Diskussionsveranstaltung mit Lars Quadfasel (Hamburger Studienbibliothek) und einem Referenten des [a:ka] Göttingen veranstaltet von der Gruppe B-17 im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Zur Verunglimpfung der deutschen Nation“ um 20h im DGB Haus, Obere Masch 10
Mo. 03.11.: Veranstaltung „Nationales Vergangenheitsrecycling – Die postnazistische Allianz der Generationen im deutschen Kollektiv“
29. Oktober 2008
‚Aufarbeitung deutscher Geschichte’ verbindet sich als moralischer Bezugspunkt nationaler Ideologie mit der Idee einer Versöhnung der Generationen. Die Referenz auf die deutschen Verbrechen, auf Auschwitz, ist dabei zentral. Neben die fortwährende Stilisierung der Deutschen als Opfer tritt momentan die Integration von Auschwitz in die medialen (Re-)Inszenierungen der deutschen Erinnerungsarbeit als gesellschaftlichem ,Kitt‘, in der die Nation zum kollektiven Objekt der Identifizierung wird. Die neue Unbefangenheit im Umgang mit der Geschichte, in der Auseinandersetzung mit den Erfahrungen der eigenen Großeltern, der Wunsch, bei der Weltmeisterschaft auch einmal unbeschwert „schwarz-rot-geil“ zu sein, macht die dritte TäterInnengeneration zum Protagonisten des postnazistischen Nationalgefühls. Der Vortrag stellt die von der Gruppe kittkritik in dem Sammelband „Deutschlandwunder –Wunsch und Wahn in der postnazistischen Kultur“ (erschienen 2007 im Ventil-Verlag) entwickelten Thesen zur Verknüpfung der gegenwärtigen kulturindustriellen Anpassung und Umwandlung von Elementen des Nationalsozialismus mit subjektiven unbewussten Wünschen und Abwehrstrategien im Verhältnis zwischen Tätergeneration, Kindern und Enkeln. Sonja Witte ist Mitherausgeberin des Sammelbandes „Deutschlandwunder – Wunsch und Wahn in der postnazistischen Nation“ [www.kittkritik.net], außerdem aktiv bei den „les madeleines“ [www.lesmadeleines.net] und der Zeitschrift „Extrablatt – Aus Gründen gegen fast Alles“ [www.extrablatt-online.net]. im DGB Haus um 20h – im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zur Verunglimpfung der deutschen Nation“ der Gruppe
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Mi. 29.10.: Infoveranstaltung zum Stammheimer Verfahren gegen türkische Linke
24. Oktober 2008
Seit dem 17. März 2008 läuft in Stuttgart-Stammheim ein Prozess gegen 5 linke Aktivisten, denen nach §§129, 129a und 129b die „Mitgliedschaft in der DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front)“ vorgeworfen wird. Der Prozess, der hauptsächlich auf den Aussagen eines Doppelagenten des türkischen Geheimdienstes MIT und des Verfassungsschutzes basiert, soll dem Staat offenbar dazu dienen, für den §129b einen Präzedenzfall zu schaffen. Die Angeklagten, die sich seit über 20 Monaten in Haft befinden, sind massivster Willkür, Menschenrechtsverletzungen und Isolationshaft ausgesetzt. Insbesondere die Situation der Gefangenen Mustafa Atalay, der drei Wochen nach einer Herz-OP verhaftet worden war, und Ilhan Demirtas, der an einer Psychose leidet, ist ernst. Bei der Veranstaltung werden Mitglieder des Komitees gegen §§129 über die aktuelle Situation im Verfahren berichten und dieses in die allgemeine Situation einbetten. >>> veranstaltet von der Roten Hilfe Göttingen und der Antifaschistischen Linken International (A.L.I.) um 20h im DGB-Haus
Do. 23.10.: „Staatsbürger ohne Uniform – Zum Berufsbild des Gedenksoldaten“
18. Oktober 2008
Gedenkstätten wurden von staatlicher Seite lange als feindlich wahrgenommen und mussten, wie die Gedenkstätte Neuengamme gegen den Widerstand der Stadt Hamburg, erkämpft werden. Es war also nicht immer schon normal, dass Bürger und Bürgerinnen mit und ohne Uniform gemeinsam aus den deutschen Verbrechen lernen wollten für aktuelle und kommende Kriege. Inzwischen ist die KZ-Gedenkstätte Neuengamme in der Mitte der Gesellschaft angekommen seit 2008 soll ein Bundeswehrsoldat dort als Gedenkstättenpädagoge arbeiten. Ein anderer freier Mitarbeiter, der dagegen protestierte und die Diskussion der Gedenkstättenleitung mit den Überlebendenverbänden über das Verhältnis von Gedenkstättenpolitik und Militär einforderte, wurde kurzerhand rausgeworfen. In den Solidaritätsbekundungen mit dem geschassten Guide wurde meist die Maulkorb-Politik der Gedenkstätte kritisiert, aber nur selten die Mitarbeit eines Soldaten an einer Gedenkstätte für NS-Opfer grundsätzlich in Frage gestellt. im DGB Haus um 20h – im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zur Verunglimpfung der deutschen Nation“ der Gruppe B17 –
Di. 21.10.: Film „Warum Israel“ von Claude Lanzmann
16. Oktober 2008
Claude Lanzmanns Filmdebüt, entstanden 1971/72 und uraufgeführt 1973 in New York am Tage des Ausbruchs des Jom-Kippur-Krieges, ist fraglos eines der bemerkenswertesten Zeitdokumente über den Staat Israel und sein Selbstverständnis, seine religiösen und politischen Fundamente und vor allem: seine Bürger. Sie sind es, die im Film zu Wort kommen: Arbeiter, Intellektuelle, Angehörige der ersten Siedlergeneration, junge Israelis, Neueinwanderer aus der Sowjetunion. Ohne belehrenden Kommentar, ohne jede propagandistische Geste und Schwarzweiß-Malerei, dafür mit großer persönlicher Anteilnahme und viel Humor wird den Errungenschaften und Widersprüchen einer entstehenden israelischen Nation nachgespürt. So ergibt sich ein lebendiges Panorama der einzigartigen Vielfalt dieses Landes, seiner Paradoxien, Spannungen – und seiner „Normalität“. um 19h im DGB Haus (Platz der Synagoge) >>> veranstaltet vom Bündnis für Israel: Jüdisches Lehrhaus Göttingen e. V. Jüdische Kultusgemeinde für Göttingen und Südniedersachsen e. V. [a:ka] Göttingen
Do. 16.10.: Vortrag: „Arbeitswahn, Krise und Wirtschaftspolitik – Zum verkehrten Zusammenhang von Politischer Ökonomie und deutschen Zuständen“
11. Oktober 2008
Eine neue Polit-Gruppe hat das Licht der linken Szene-Öffentlichkeit erblickt: B17 nennt sie sich und lässt mit der Wahl ihres Namens und der Gestaltung ihrer Homepage ihre inhaltliche Ausrichtung bereits mehr als deutlich erkennen. Texte gibt es von der Gruppe noch nicht, wohl aber eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Zur Verunglimpfung der deutschen Nation“ (was die Schreiberin entfernt an die „Termine zur Verunglimpfung der Arbeit“ erinnert). Die erste Veranstaltung der Reihe haben wir leider versäumt anzukundigen (an dieser Stelle noch einmal ein „Entschuldigung!“ dafür), doch die zweite Veranstaltung der Reihe wollen wir unseren werten Leserinnen und Lesern hiermit vorstellen: Unter gesellschaftstheoretischen und ökonomischen Gesichtspunkten gilt der Nationalsozialismus üblicherweise als absoluter Ausnahmezustand. Die konservativ-bürgerliche Öffentlichkeit derjenigen, die von allem nichts gewusst hatten, weigerte sich ohnehin, einen Zusammenhang zwischen ihrer Gesellschaftsform und der antisemitisch, rassistischen Raserei herzustellen. Die Linke hingegen wusste sich jahrzehntelang einzureden, dass in den frühen Jahren der Bundesrepublik mit den Mitteln des Marshallplans, also mit ausländischem Willen und gegen den der Bevölkerung, eine Politik zur Restauration des Kapitalismus betrieben worden sei. Die Betonung personaler Kontinuität in den Eliten musste paradoxerweise gleichzeitig dazu herhalten, die in der Restaurationsthese implizit enthaltene Behauptung des zumindest nichtkapitalistischen Charakters des Nationalsozialismus verdeckt zu halten.
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Di. 16.09.: „From 1911 to 9/11″. Geschichte und Gegenwart des Islamismus – im DGB-Haus
11. September 2008
„Mit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ist im arabischsprachigen Raum mit dem sogenannten Islamismus eine politische Bewegung entstanden, deren Antwort auf die gesellschaftliche Modernisierung eine tiefgreifende Politisierung der Religion ist. Die Quellen des – vom Islamismus zu unterscheidenden – Islam werden als ganzheitliches Konzept verstanden, mit dessen Hilfe soziale, juristische, politische und ökonomische Fragen beantwortet werden sollen. Antisemitismus und der Glaube an eine jüdisch-zionistische Weltverschwörung – deren Produkt auch Israel sei – lassen sich vielfach als gemeinsame Nenner der verschiedenen Strömungen des Islamismus festmachen.“ Der Referent Malte Gebert (Politikwissenschaftler, promoviert derzeit am Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin) wird in dieser Veranstaltung einen Überblick über die islamistische Bewegung geben und verdeutlichen, warum Islamismus nicht religiöser Fanatismus ist, sondern als reaktionäre politische Bewegung begriffen werden muss. In einem geschichtlichen Überblick wird er Akteure, theoretische Diskussionen und Entwicklungen in der islamistischen Ideologie darstellen. In dieser Veranstaltung geht es darum, zu klären, was Islamismus überhaupt ist und was ihn vom Islam unterscheidet bzw. was ihn verbindet. Diese Klärung ist nach Ansicht der veranstaltenden Gruppen die Grundlage, um eine linke Kritik am Islamismus formulieren zu können, die sich nicht am anti-muslimischen Diskurs beteiligt. Veranstaltet von den Göttinger „… ums Ganze!“ Gruppen Gegenstrom und redical [m] im
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Fr. 12.09.: Diskussionsveranstaltung des Göttinger Betriebsexpresses – im DGB-Haus
7. September 2008
„Der Weg entsteht beim Laufen“ Diskussionsveranstaltung des Göttinger Betriebsexpress mit Stephanie Basile, IWW New York Wenn die Gäste in den New Yorker Nobel-Restaurants sich nach Hummer und Muscheln auf den Weg nach Hause machen, hat für die ArbeiterInnen der Lieferketten der Arbeitstag längst begonnen. Viele von ihnen müssen, um überleben zu können, Arbeitszeiten bis zu 60 Stunden pro Woche akzeptieren – für einen Lohn weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Denn viele von ihnen sind ‚Illegale‘, für die es unmöglich ist, sich zu beschweren oder zu wehren, ohne die Abschiebung zu riskieren. Unter diesen schwierigen Bedingungen ist es den Industrial Workers of the World (IWW) in New York gelungen, die ArbeiterInnen von bislang 10 Lager- und Großhandelsfirmen zu organisieren. Statt eines hauptamtlichen Apparats ist das entscheidende Moment hierbei die Selbsttätigkeit und Kreativität der ArbeiterInnen. Darüber berichtet Stephanie Basile, die als ‚Organizer‘ der IWW die ArbeiterInnen bei ihrem Kampf unterstützt hat. Es soll eine Diskussion geben über: Arbeits- und Kampfbedingungen amerikanischer ArbeiterInnen Situation von Gewerkschaften und sozialen Bewegungen in den USA die Möglichkeiten von internationaler Solidarität und Gegenmacht. um 19.00 Uhr im DGB-Haus (Obere Masch 10)