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So. 06.05.: Bernadette La Hengst im Theaterkeller
2. Mai 2007

Wer den seltenen Moment, das es am Sonntag passable Angebote zum Ausgehen gibt ausnutzen möchte, sollte es am 06. Mai vermeiden, den Auftritt von Bernadette La Hengst im Theaterkeller zu verpassen. Die Ex-Grrrl-Pop-Punkerin macht mittlerweile auf elektronisch tanzbare Chansons und präsentiert ihr aktuelles Album La Beat live auf der Bühne. Und nicht nur das, wie ich mal vermuten möchte. Oder, wie es die Ankündigung zur Veranstaltung formuliert: Kein trockener Diskurs-Pop, sondern eine aufregend mutige Musikmischung, die weltweit nach Ideen jagt und sich dabei einen ganz eigenen Charakter schafft, eine höchst tanzbare Utopie der Globalisierung. Ein frischer Kitzel für Körper und Geist, der durch die Beine in die Ohren und direkt ins Hirn strömt. Nach dem Hören wundert man sich, dass man das nicht viel früher gemerkt hat: der Beat ist weiblich.


Mi. 02.05.: Vortrag: Marx war kein Marxist
30. April 2007

Es ist fast wie ein Evergreen: immer mal wieder gibt es Unmut über die herrschenden Verhältnisse. Und regelmäßig wird bei der Äußerung dieses Unmuts auf einen alten Kerl mit grauem Bart zurückgegriffen: auf Karl Marx. Obwohl seine Theorie allenthalben für erledigt gilt, geht nach wie vor eine mysteriöse Faszination von ihr aus. Das nimmt die Gruppe 180 Grad zum Anlass, um einen Tag nach dem „Tag der Arbeit“ unter dem Titel `Je ne suis pas un marxiste` – „Ich bin kein Marxist“ eine Veranstaltung zur marx’schen Theorie zu machen. Der Satz selber geht auf Marx selber zurück, der sich damit von dem abgrenzen wollte, was die Marxisten in Frankreich so alles veranstaltet haben. Geboten werden soll eine Einführung in die marx’sche Theorie mit gleichzeitiger Kritik all der Positionen, die sich falsch, verkürzt oder verdreht auf Marx beziehen. Im Originalton liest sich das dann so: Die einen wie die anderen bezeugen damit, dass das Niveau der Auseinandersetzung um die Gesellschaftstheorie von Marx sich in der Öffentlichkeit auf einem intellektuellen Tiefstand befindet. Denn Marx‘ Hauptwerk ‚Das Kapital‘ ist keine Zustandsbeschreibung aus der Zeit der Industrialisierung. Und er hat hier auch keine positive Perspektive einer nachkapitalistischen Gesellschaft gezeichnet, die mit dem Ende des
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Di. 01.05.: Mai-Demo & Kundgebung vom DGB
28. April 2007

Neben dem rituellen Maibaumtanz gibt es noch andere Traditionen, für die der 1. Mai bekannt ist. Als „Tag der Arbeit“ wurde er zum traditionellen Gewerkschaftskampftag. Und so zieht auch diesen Dienstag unter dem Motto „Du hast mehr verdient! Mehr Respekt. Soziale Gerechtigkeit. Gute Arbeit.“ der DGB Göttingen einmal durch die Innenstadt. Um 10:30 Uhr verlässt der Demonstrationszug das Gewerkschaftshaus am Platz der Synagoge, die Band Bacalao soll dann für das sorgen, was sie GewerkschafterInnen unter guter Stimmung vorstellen. Ab 11 Uhr ist dann nach einem kurzen Gang durch die Innenstadt die Maikundgebung auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus. Die traditionelle Mairede hält Ellen Paschke vom Verdi-Bundesvorstand. Danach gibt es Musik mit ZORN und Black&Schwarz. Nebenbei gibt es Bratwurst und Bier – ganz wie es sich für den klassenbewussten Proleten gehört.


Mo. 30.04.: Open-Air Filmabend auf dem KAZ-Platz
28. April 2007

Zum mittlerweile dritten Mal gibt es am Abend vor dem traditionellen 1. Mai einen Open-Air-Filmabend auf dem KAZ-Platz. Gezeigt wird in diesem Jahr Carla’s Song vom englischen Polit-Regisseur Ken Loach. Thematisch steht hier der Internationalismus ganz im Fordergrund: Busfahrer George Lennox verliebt sich in eine schöne, aber verschlossene Südamerikanerin Carla. Sie leidet unter den traumatischen Erfahrungen in Niceragua und weist ihn ab. Er rettet ihr das Leben und reist mit ihr nach Niceragua. Dabei bleibt der Film immer typisch Ken Loach: die Charaktere haben Stärke, der Film ist aufrüttelnd und emotional. Für alle, die vergessen haben warum es sich lohnt zu kämpfen. Federführend veranstaltet wird das Ganze von der DGB-jugend, den Falken und den Filmfreunden Grone. Es gibt Bier, Sitzplätze und Propaganda.


Mo. 30.04.: Tanz in den Mai im Kabale
28. April 2007

Auch an diesem 30. April lädt das Kabale-Kollektiv wieder zum „traditionellen“ Tanz in den Mai. Der Dancefloor wird ab 22 Uhr geöffnet und es wird eine Vielzahl von tanzwütigen Individuen erwartet. Gerüchten zufolge gilt das Kabale in Göttingen als der Ort, um diesen Tag seiner Bedeutung entsprechend zu begehen.


So. 26.04..: Impro-Festival im Lumiere
25. April 2007

Einmal im Jahr gibt es im Lumiere nicht nur die übliche Impro-Show mit der Göttinger Comedy Company, sondern gleich das dreifache Programm: wenn nämlich besagte Comedy Company gegen die Münchener Impro-Gruppe Isar 48 und das Team Canada gemeinsam auf die Bühne gehen. Das Ganze nennt sich Impro-Festival und läuft heute den dritten und letzten Tag. Ab 19 Uhr gibt es eine Grand-Prix-Impro-Show mit Stars und Sternchen aus allem Kontinenten. Ab 21 Uhr beginnt dann die große Abschlussvorstellung. Beides im Lumiere und beides mit der Garantie zum Amusement.


Mi. 25.04.: Vortrag zu Rechter Ideologie und gesellschaftlicher Mitte
22. April 2007

2006 hat eine von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegebene Stiftung für Furore gesorgt: Damals äußerten ein Viertel der Befragten in Ost und West, es bräuchte eine einzige Partei, in der das Volkswohl vertreten wird. Das Entsetzen seinerzeit war groß, auch in den großen Medien der Mitte, wie ihr etwa in diesem Interview im Deutschlandradio nachhören könnt. Schon kurze Zeit später brachte die vom Bielefelder Institut herausgegebene Studie „Deutsche Zustände“ ähnlich Ergebnisse zutage. Mittlerweile ist die Diskussion darum etwas abgeklungen, aber nun legt das Basisdemokratische Bündnis nach. Am Mittwoch ab 20.00 Uhr soll im ZHG 006 (Uni Campus) der Frage nachgegangen werden, wie viel rechte Ideologie mittlerweile in der gesellschaftlichen Mitte angekommen ist. Als ReferentInnen ist einerseits der Journalist und Autor Burkhard Schröder eingeladen, andererseits der recht bekannte kritische Theoretiker Alex Demirovic aus Frankfurt. Letztere ist unter anderem bekanntgeworden durch seine Studie zu rechter Ideologie innerhalb der deutschen Studierendenschaft, die er bereits Mitte der 90er Jahre durchgeführt hat.


Do. 19.04.: Konzert mit Frontiera im Theaterkeller
16. April 2007

Direkt nach dem Vortrag vom AK Asyl gibt’s in der Geismar Landstraße 19 noch Live-Musik. Die italienischen Hardcore-Punker von Frontiera wollen das Göttinger Publikum mit politische und persönliche Texten erfreuen. Frontiera sind die Nachfolgeband von Kina, die es in den 15 Jahren ihrer Existenz immerhin auf 13 Platten gebracht haben. Der Beginn ist für 21 Uhr angekündigt – was im Theaterkeller aber eher wenig zu sagen hat…


Do. 19.04.: 25 Jahre AK Asyl im Lumiere
16. April 2007

Der AK Asyl wird 25 Jahre alt – und erzählt darum im Lumiere mit seiner Vergangenheit, seiner Gegenwart und seiner Zukunft auseinander. Dabei sollen auch kurze Filmausschnitte von einschneidenden Ereignissen in Göttingen gezeigt werden. Teilnehmen werden Aktive des AK Asyl aus unterschiedlichen Epochen. Beginn dieser Veranstaltung, die sich als Teil einer Jubiläums-Reihe versteht, ist um 19 Uhr. Ein paar mehr Infos zum Jubiläum gibt’s auch hier.


Mi. 18.04.: Queering Pornography
16. April 2007

Pornografie war schon immer ein umstrittenes Thema sowohl in der femistischen als auch in den schwullesbischen Bewegungen – und wird bis heute heftig diskutiert. Während sie für die einen Ausdruck eines Objektstatus der dargestellten Frauen ist, empfinden sie andere als schlicht harmlos und noch andere die Möglichkeit einer emanzipatorischen Praxis. Wie ist die moderne Pornografie entstanden? Welche Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit werden in der Mainstream-Pornografie dargestellt und wie könnte ein feministischer und/oder queerer Umgang mit ihr aussehen? Das Referat von Dana Ulbricht (Uni Leipzig) und Claudia Gehrke (Konkursbuchverlag; Herausgeberin von „Mein heimliches Auge“) soll einen Einblick in die Debatte liefern, den geschichtlichen Hintergrund von Pornografie erhellen und die Inszenierung von Geschlechtlichkeit im Mainstream-Porno kritisch untersuchen. Und hinterher wird’s dann diskutiert. Los gehts am Mittwoch, 18.4. um 20 Uhr im DGB-Haus.