Sommer, Sonne, Freilichtkino
von am 1. Juli 2010 veröffentlicht in Leinwand

Es ist wieder soweit: drei Mal die Woche baut das Kino Lumière im Freibad Brauweg seine aufblasbare Openair-Leinwand auf. Bis Ende August werden auf der Wiese neben den Schwimmbecken erfrischende Filme gezeigt. In der Tat ist in den vergangenen Jahren ein qualitativer Anstieg der vorgeführten Streifen zu verzeichnen. Das diesjährige Programm gleicht einem „Best-of“ der besseren B-Movies des zurückliegenden Jahres. Auch der eine oder andere Blockbuster hat sich eingeschlichen, sodass das Lumière sein eigentliches Programm in dieser Open-Air-Saison deutlich in den Schatten stellt.

Ganz vorne mit dabei ist sicherlich Quentin Tarantinos neuestes Meisterwerk, Inglourious Basterds. Mit Brad Pitts Elitetruppe bestehend aus jüdischen Soldaten geht’s im Deutschen Reich auf Nazi-Jagd. Viel Blut und Pathos gepaart mit guten Bildern und besseren Schauspieler*innen machten Inglourious Basterds zu einem der erfolgreichsten Filme des vergangenen Jahres. Am Freitag, den 6. August um 21.30 Uhr im Openair Kino

OPEN AIR KINO KOMPAKT
Der Einlass ist stets um 20 Uhr, speziell für jene, die vorher noch ins kühle Nass springen möchten. Dieser Sprung ist nämlich im Eintrittspreis (5€/6€/7€) mit enthalten. Die Filme beginnen „bei Einbruch der Dämmerung“, also in der Regel zunächst nicht vor 22 Uhr (im August wird’s dann schon wieder früher dunkel!). Ausdrücklich erlaubt ist das Mitbringen von eigener Verpflegung, wenngleich vor Ort auch Getränke und Popcorn verkauft werden. Das komplette Programm gibt es hier als PDF-Datei zum Download (13 MB). Am 27. und 28. August endet das dieskjährige Programm mit ausgewählten Highlights.

Noch erfolgreicher war allerdings der animierte Film Avatar – Aufbruch nach Pandora. Mit einem Einspielergebnis von 2,7 Millonen US-Dollar ist der Film die erfolgreichste Produktion aller Zeiten. Regisseur James Cameron übertrumpfte sich damit selbst: bislang war sein Film Titanic der Spitzenreiter. Avatar zeigt die Geschichte eines modernen Imperialismus: die Menschen wollen sich im Jahr 2154 den Planeten Pandora bzw. dessen Bodenschätzen aneignen – zum Leidwesen der einheimischen Spezies Na’vi. Zuschauer*innen berichten einheitlich von einer flachen Story, dafür aber auch von fantastischen Bildern. Am Samstag, den 7. August um 21.30 Uhr im Openair Kino

Das Openair-Kino trumpft aber vor Allem mit guten Filmen jenseit des Mainstreams auf. Wie bereits im vergangenen Jahr läuft die französische Komödie Willkommen bei den Sch’tis (1. Juli) oder die Geschichte des Berliner DJs Paul Kalkbrenner in Berlin Calling (20. August). Ganz und gar schwere Kost aus Vorkriegsjahren bietet das Psychodrama Das weiße Band (12. August), trockenen Humor der in Berlin spielende Streifen Boxhagener Platz (5. August). Ein genaues hinsehen in das Programm lohnt.

Shutter Island ist ein Meisterwerk von Regisseur Martin Scorsese, bei dem selbst den Betrachtenden mitunter nicht ganz klar ist, ob das gerade gezeigte nun Realität oder Einbildung der Charaktere ist. Leonardo DiCaprio und Ben Kingsley mimen zwei U.S.-Marshalls, die ein Verbrechen auf der Gefängnisinsel Shutter Island aufklären sollen. Eine mehrfache Mörderin ist aus einem abgeschlossenen Zimmer des eigentlich als absolut fluchtsicher geltenden Ashecliffe Hospitals zu fliehen. En passant werden in diesem Film dringliche Fragen im Umgang mit psychisch Kranken Menschen aufgeworfen – am großartigen Ende bleiben sie jedoch unbeantwortet. Am Samstag, den 21. August um 21.00 Uhr im Openair Kino

Fatih Akins gefeierter Film Soul Kitchen zeigt die amüsante Geschichte des Kneipenbesitzers Zinos, der vom Pech verfolgt wird. Erst zieht seine Freundin Nadine nach Shanghai, dann hat er einen Bandscheibenvorfall. Mit dem Engagement eines Kochs der Haute Cuisine überfordert Zinos dann auch noch die Reste seiner Stammkundschaft und alles scheint den Bach runter zu gehen. Wie es sich für einen leicht schnulzigen Film mit klassischem Setting gehört, geht es zum Schluß natürlich wieder bergauf. Ein amüsanter Film, der nicht ganz die hohen Erwartungen des Feullietons bestätigen kann, sich aber allemal für einen gemütlichen Abend auf der Wiese eignet. Am Samstag, den 16.. Juli um 21.00 Uhr im Openair Kino

Mit The Big Lebowski hat sich das Lumière einen echten Klassiker ins Freibad geholt. Das berüchtigte Cohen-Brüder-Regisseurs-Duo erzählt die Geschichte von Jeff Lebowski (gespielt von Jeff Bridges), dem wohl gemütlichsten Mann auf diesem Planeten. Jeff geht im Bademantel einkaufen, ernährt sich von White Russians, kifft wie ein Weltmeister und hat eine Leidenschaft fürs Bowling. Fast noch großartiger ist die Rolle des Veteranen Walter (John Goodmann), der Lebowski durch den Film begleitet, stets an seine Verdienste als Soldat erinnernd. Das Duo gerät in einen großen Schlamassel, aus dem es so einfach nicht wieder heraus kommt. Großartiger Humor, großartiger Film! Am Samstag, den 8. Juli um 22.00 Uhr im Openair Kino

Weitere Filme: A Serious Man, Nord, Maria ihm schmeckt’s nicht, Twilight 2, Unsere Ozeane, Friendship!, Mamma Mia, Oben, Up in the Air, Hangover, Zweiohrküken, Die Friseuse, Sherlock Holmes, Alice im Wunderland, Die Päpstin, Für immer Shrek, Vinvent will meer, Die Eleganz der Madame Michel.

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