Frauenkampftag 2013

Für Gleichstellung und gegen Sexismus
von am 9. März 2013 veröffentlicht in Soziale Bewegungen

Feministisches Graffito an einem Brautmodengeschäft.

Das Aktionsbündnis 8. März hat am Freitagnachmittag zum Internationalen Frauenkampftag in die Fußgängerzone geladen, um ein Zeichen für mehr Feminismus und einen Alltag ohne Sexismus zu setzen. Abends spielten die Teilnehmer*innen einer Frauen-Lesben-Transfrauen-Demo Katz und Maus mit der Polizei.

Frauen-Lesben-Transfrauendemo in der Innenstadt

Raus auf die Straße zum Internationalen Frauenkampftag 2013. Das dachten sich etwa 100 Teilnehmer*innen einer nächtlichen, unangemeldeten Frauen-Lesben-Transfrauendemo. Vom Gänseliesel aus ging es gegen 22:00 Uhr mehrfach spontan durch die Innenstadt. Flyer wurden an Passantinnen und Passanten verteilt, Slogans wie „Alerta Antisexista“ oder „Nein heißt nein, no means no, wer das sagt, der meint’s auch so“ waren zu hören. Es sollte ein klares Zeichen gegen sexualisierte Gewalt gesetzt werden. So sagte die Aktivistin Emely Müller im Anschluss: „Ich möchte keine Angst haben, wenn ich alleine nachts durch die Straßen gehe und mir Männer entgegenkommen. Ich will nicht mehr das Gefühl haben, die Straßenseite wechseln zu müssen. Klar ist, nicht wir müssen uns ändern, sondern die, wegen denen wir das Gefühl haben, uns fürchten zu müssen.“


100 Teilnehmer*innen starteten am Gänseliesel zur FLTF-Demo

Die Demo wurde ganz bewusst nicht angemeldet, eine Begleitung durch die Polizei sollte vermieden werden, wie es in einer Mitteilung heißt. Polizisten und Polizistinnen seien „häufig an der Erniedrigung und Diffamierung von Frauen, die von Vergewaltigungen betroffen sind, mit beteiligt“, wenn sie „deren Anzeigen in Frage stellen sowie eine Mitschuld unterstellen“ würden. Bei der Demo hielt sich die Polizei weitgehend zurück, an zwei Stellen fiel die Demobegleitung jedoch etwas ruppig aus. An der Ecke Rote Straße / Burgstraße zog ein Polizeiwagen mit reichlich Tempo an der Demospitze vorbei, um sich selbst an die Spitze zu setzen. Das gleiche passierte kurz darauf nochmal, als der Demozug den Wilhelmsplatz passierte und von einem Einsatzwagen geschnitten wurde. Der ausgelassenen Stimmung der Demoteilnehmer*innen tat das aber keinen Abbruch.


Am Wilhelmsplatz: Polizei schneidet Demospitze den Weg ab

Der Demonstrationszug machte sich auch einen Spaß daraus, die Polizei an der Nase herum zu führen. An einer Straßenkreuzung blieb die Demo stehen und deutete an, geradeaus weitergehen zu wollen. Der Polizeiwagen an der Spitze fuhr los. Dann bog der Demonstrationszug plötzlich nach links ab. Der Einsatzwagen musste wenden. An der nächsten Straßenecke stand allerdings schon der nächste Einsatzwagen bereit, um die Demo wieder zu begleiten. Am Wochenmarkt wurde das Spielchen wiederholt. Dann folgte noch eine weitere Spontanrunde zurück zum Gänseliesel, wo die Demo mit einer Schreiminute um kurz vor Elf beendet wurde.

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