Archiv für August 2011

Neonazis im thüringischen Eichsfeld

Rote Karte für NPD-„Heimattag“
31. August 2011

Auf dem Podium der „Villa Lampe“ im thürinigischen Heiligenstadt blickt der SPD-Landtagsabgeordnete Peter Metz versonnen in das Publikum der Veranstaltung „Wie Neonazis den ländlichen Raum erobern wollen“. Leicht grinsend gesteht der SPD-Sprecher für Strategien gegen Rechtsextremismus, in der Landeshauptstadt blicke man etwas neidisch auf das rund 100 Kilometer entfernte Leinefelde im Nordwesten Thüringens. Denn in der knapp 10.000 Einwohner großen Stadt im ländlichen geprägten Eichsfeld regt sich ein außergewöhnlich breiter Widerstand gegen ein Großevent der Neonazi-Szene am 3. September. Zeitgleich zum rechtsextremen „Antikriegstag“ in Dortmund plant der mehrfach vorbestrafte Neonazi Thorsten Heise auf einem alten Sportplatz in Leinefelde einen sog. „Eichsfelder Heimattag“, in der Anmeldung ist von 1.500 Neonazis die Rede.


Nazi-Fest in Leinefelde

Ab in die Provinz!
28. August 2011

Am 3. September findet im thüringischen Leinefelde das Nazi-Fest „Eichsfelder Heimattag“ statt. „Mehrere tausend gewaltbereite Neonazis“ erwarten Antifagruppen, die unter dem Motto „Ab in die Provinz“ auch aus Göttingen zu Protesten mobilisieren. Mit der Bahn erreicht man den Ort aus Göttingen in einer guten halben Stunde.


Fr., 02.09.: HipHop-Party im Kabale
28. August 2011

Oldschool-HipHop Party am Freitag mit Tämsen-One und Djane Tralala im Café Kollektiv Kabale! Im Gesichtsbuch hier zu finden. Beginn ist um 22 Uhr. Eintritt: entspannte 2 Euro.


Microphone Mafia

Per la Vita!
18. August 2011

66 Jahre nach der Befreiung vom NS-Faschismus gibt es nur noch wenige Zeitzeugen, die von den Verbrechen des NS-Regimes berichten können. Eine davon ist die 1924 geborene Esther Bejarano, eine von zwei bekannten Überlebenden des Mädchenorchesters im KZ Auschwitz. Sie wird nicht müde auf antifaschistischen Kundgebungen von den Gräueln des Nationalsozialismus zu berichten, dabei aber zum aktuellen Widerstand gegen neue und alte Nazis aufzurufen und zur Solidarität zu mahnen. Dies transportiert sie unter anderem in der Band „Coincidence“ ihrer Tochter Edna Bejarano. Gemeinsam mit dem Kölner HipHop-Trio „Microphone Mafia“ haben sie jetzt das Album „Per la Vita“ heraus gebracht. Mit dem Rapper Kutlu Yurtseven hat Kai Budler für Monsters of Göttingen über die kölsche hanseatische Kooperation geprochen.


Sa. 20.08.: The World Inferno Friendship Society im JuzI
14. August 2011

„You don’t change the world by sitting in your office. Sitting in your office is changing you“ Nach zwei Jahren wieder in Göttingen, diesmal mit veränderter (nun mehrheitlich weiblicher ) Besetzung, Violine und dem neuen Album „The Anarchy and the Ecstasy“ unterm Arm. Letzte Show der fünfwöchigen Europa-Tour. Es geht pünktlich (!) um 21 Uhr los, sozusagen als Warm-up für das andere Fest, was in dieser Nacht in Göttingen stattfindet. Im Juzi, Einlass ab 20 Uhr. http://www.worldinferno.com/


Fr. 19.08.: Konzert mit Microphone Mafia + Esther, Edna und Joram Bejarano
13. August 2011

Aus dem Ankündigungstext: „Esther Bejarano, heute 86 Jahre alt, überlebte als Musikerin des Mädchenorchesters das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und das Frauenkonzen­trationslager Ravensbrück. Ihr gelang die Flucht von einem der Todesmärsche. Als politische Aktivistin und Musikerin kämpft Esther Bejarano noch heute gegen Faschismus und Antisemitismus. Seit Jahrzehnten spielt sie mit ihren Kindern Edna und Joram in ihrer Band “Coincidence” Lieder aus dem antifaschistischen und jüdischen Widerstand und tritt öffentlich gegen Neofaschismus in Erscheinung. Gemeinsam mit den Kölner Rappern Kutlu Yurtseven und Signore Rossi von Microphone Mafia, die seit den 90ern sehr erfolgreich gegen Rassismus rappen, gründete sie ein Musikprojekt und veröffentlichte die CD „Per la vita“. Eine spannende Mischung aus Rap und Folklore, Gedenken und Widerstand, Hoffnung und Wut.“ Das letzte Mal trat das Projekt Anfang 2010 zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz im Alten Rathaus auf. Viele erinnern sich sicher noch an das Konzert – besonders diejenigen, die es nicht sehen konnten. Denn während drinnen die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano „Viva la libertad“ sang, stürmten PolizistInnen ein linkes Wohnprojekt in der Roten Straße auf der Suche nach ‚linksextremistischen Bombenlegern‘. Statt einen gemütlichen Konzertabend zu verbringen, sahen sich damals Viele genötigt, die Freiheit, von der Bejarano in ihren Liedern singt, zumindest symbolisch auf
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Ermittlungen gegen Antifaschisten

Fahndungsfoto 2.0
12. August 2011

Die Göttinger Polizei fahndet nach einem mutmaßlichen Antifa-Aktivisten, der auf einer Demonstration im Mai einen Polizisten geschlagen haben soll. Mit einem Standbild aus einer Videoaufzeichnung versuchen die ErmittlerInnen unter anderem auf Facebook, die Identität des Mannes zu klären.


Geheimdienste & Co

Der Staatsschutz surft mit
2. August 2011

In Göttingen gibt sich der Staatsschutz meistens nicht viel Mühe, unerkannt zu bleiben. Die Polizeibeamten begleiten offen Demonstrationen oder Gerichtsverfahren mit politischem Hintergrund und machen sich eifrig Notizen. Die landen dann in den Akten der politischen Polizei. Noch viel einfacher macht den Ermittlern ihre Arbeit die Verbreitung sozialer Netzwerke im Internet, die mittlerweile auch große Teile der linken Szene abbilden. Die nötige Sensibilität der NutzerInnen bleibt dabei oft auf der Strecke.