LesBiSchwule* Kulturtage

Jenseits der Normierungen
von am 18. Oktober 2010 veröffentlicht in Kultur, Titelstory

Dieser Herbst wird schwul. Um genau zu sein: schwul, lesbisch, bi, trans und queer, versprechen die LesBiSchwulen* Kulturtage 2010. Bereits zum 14. Mal füllen 28 unterschiedlichste und mehr oder weniger themenbezogene Veranstaltungen das reichhaltige Programm aus. Insgesamt elf Veranstaltungsorte werden Schauplatz der diesjährigen Kulturtage sein.

„Lebensart und Lebenslust jenseits von Normierungen!“
ist das diesjährige Motto der Kulturtage. Damit will das Organisationsteam ein „Zeichen für die Gleichstellung von homosexuellen und trans*gender Lebensweisen“ setzen. Darüber hinaus soll für „Respekt gegenüber der Vielfalt an Beziehungsformen, sexuellen Identitäten und Orientierungen“ geworben werden. Dafür bekommen die Kulturtage sogar Zuspruch aus dem Rathaus: Kultur- und Sozialdezernentin Dagmar Schlapeit-Beck wünscht in ihrem Grußwort „regen Zuspruch und viele Anregungen für ein offenes und tolerantes Zusammenleben“.

Schlapeit-Beck weist auch daraufhin, wie wichtig die Kulturtage sind, um „homosexuelles Leben in Göttingen sichtbar zu machen und auf politische und gesellschaftliche Diskriminierungen hinzuweisen“. Ein wichtiges und ehrbares Unterfangen, in der Tat. Doch beschränken sich die jährlichen Kulturtage längst nicht mehr auf Homosexualität, was sie seit 2008 durch das Sternchen im Namen zur Schau stellen: „Über das vielfältige lesbische, schwule und bisexuelle Leben hinaus steht das Sternchen auch für alle anderen Lebensformen, die nicht in das Bild von Heterosexualität, Heteronormativität und Zweigeschlechtlichkeit passen“, schreibt das diesjährige Orgateam im Programmheft. Transsexualität, Intersexualität, nicht-monogame Beziehungsformen und weitere queere Lebensalternativen zählen sie dazu.

Das Sternchen schlägt sich auch im Programm nieder: da gibt es einen Vortrag über Transsexualität und den Zwang zur Eindeutigkeit, einen anderen über Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in Zentralamerika oder auch einen über Schwule Männlichkeiten. Aber eben auch einen Saunaabend, einen Trans*LesBiSchwulen Spieleabend, Filmvorführungen und Parties.

Mit einem hat Kulturdezernentin Schlapeit-Beck mithin unumstößlich recht: das diesjährige Programm bietet „vielfältige Angebote für Herz und Verstand, für Körper und Geist, für Intellekt und Emotionen“. Noch bis zum 13. November.

Bild: Nerd1 / photocase.com

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