Mo. 09.06.: Vortrag: Literatur über die Shoah
von am 4. Juni 2008 veröffentlicht in Kabale, Lesung, Termine, Tipp!, Vortrag

„unser Name ist die Nummer, die wir auf den Arm tätowiert haben…“ (Primo Levi)

Literatur über die Shoah kreist um die Unmöglichkeit zu erzählen, was nicht kommunizierbar ist. Dennoch will sie versuchen zu erinnern, Zeugnis ablegen und einen Weg der Auseinandersetzung darstellen.

Die Student_innen der BG Germanistik lesen und besprechen Werke u.a. von Primo Levi, Imre Kertész, Jorge Semprún und Ruth Klüger.

von 20h bis 22h
im Café Kabale

VeranstalterIn: Basisgruppe Germanistik
Vortrag zur Photoausstellung „deadLine – Orte der Opfer, Orte der Täter, Pérelinages“, die noch bis zum 20. Juni im Kabale zu sehen ist.

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7 Kommentare auf "Mo. 09.06.: Vortrag: Literatur über die Shoah"

  1. Jimbo sagt:

    Ist „Shoa“ jetzt trendiger als Holocaust? Ich musste erstmal nachgucken: http://de.wikipedia.org/wiki/Shoa

  2. die Bezeichnung “trendiger“ ist im diesem Kontext gaenzlich unangemessen.
    Vielmehr gibt es fuer die Wortwahl gute Gruende. Zunaechst sei auf die zynisch anmutende Bedeutung des griechischen Wortes Holocaust, naemlich „Brandopfer“ verwiesen- dieser diffus religioes anmutende Begriff ist dazu angetan, dem deutschen Verbrechen einen Sinn zuzuschreiben.
    Desweiteren erfaehrt der Begriff seit Jahrzehnten eine Inflation, etwa in der Rede vom drohenden “atomaren Holocaust“ in den Achtzigern. Die Losloesung von dem Mordprogramm der Deutschen erweist sich nicht zuletzt darin, dass Antizionisten weltweit ohne Probleme vom “Holocaust am palaestinensischen Volk“ schwadronieren.
    Das hebräische Wort Shoah („Unheil“, „große Katastrophe“) ist weder von quasi-religioeser Rationalisierung noch von einer weltweiten Entkontextualisierung gekennzeichnet.
    Jedoch gilt auch hier, dass der Begriff nicht auf die historische Tat, auf Auschwitz, verweist. Zudem gilt es insbesondere hiezulande zu reflektieren, ob die Verwendung des Begriffs “Shoah“ durch die Enkel der Taeter statthaft sein kann, da sie durch die Aneignung des bei Juden gebrauchten Wortes eine merkwuerdige Naehe zu den Ueberlebenden und deren Nachkommen suggeriert.

  3. ohohoh sagt:

    zum einen sei mal darauf verwiesen, dass das wort holcaust keines ist, dass im zusammenhang zu ausschwitz entstand. es ist schon viel älter
    die shoa bezeichnet meines wissens nach auch nur die opfer der nationalsozialistischen massenermordungen die jüdisch (konstruiert) waren. schließt somit alle anderen opfer aus.

  4. beauty sagt:

    die art und weise, mit der im deutschlinken kontext mit diesen begriffen umgegangen wird, laesst in meinen augen die verwendung des wortes trendy nicht nur zu, sondern fordert sie geradezu heraus. das ist zum kotzen, aber man gebe nicht dem begriff die schuld wo die realitaet zynisch ist- denn die frage bleibt doch warum bestimmte begriffe verwendet werden „um naehe zu suggerieren“ ist nur eine der ekligen moeglichkeiten…

  5. dorfdisco knows best sagt:

    Jetzt lässt man sich von einer Unvernünftigen Position also das Vokabular aufdrücken?

    Das erinnert mich irgendwie an die Unterstrichfetischisiererei bei der jetzt alle mitmachen und denken sie würden mit Verhunzung von Sprache das Patriachat bekämpfen.

  6. beauty sagt:

    das war doch mein reden- eben das die frage ob „shoa“ jetzt trendiger ist nicht falsch ist weil die verwendung des begriffes sich begruenden laesst. und weil ich bei aller furchtbaren verwendung des wortes „holocoust‘ immernoch nicht glaube, dass irgendjemand damit dem verbrechen einen sinn aufdrueckt, genausowenig wie es bei den meisten menschen das bewusstsein der sinnlosigkeit schaffen wuerde, wenn es shoa genannt wird.

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