Sa. 11.08.: Go&Comeback im Cafe Kreuzberg
von John K. Doe am 6. August 2007 veröffentlicht in Café Kreuzberg, Konzert, VeranstaltungsartWeiße Gürtel? Schwarze Haare? Enge Hosen? Melodien am Rande der Erträglichkeit? Das ist die Hardcore 2.0-Variante in der Big-Business-Version. Nun, Big-Business kann man heute mit Musik kaum noch machen, wenn man nicht die Fresse voller Gold hat, einen Chevy Impala Low-Rider durch das Video kutschiert oder eine lebensverneinende Plattenfirma im Rücken hat. Da haben es Bands im Zwischenbereich zwischen ganz klein und recht groß schwer. Das Problem ist immer das selbe, ihnen fehlt der Kontakt und die Credibility (eigentlich lachhaft) nach unten, so dass es im Underground niemanden interessiert – und nach oben scheitern sie an der Austauschbarkeit; schnell sind sie uninteressant für die eigene Zielgruppe, die sich an jeder Ecke einen anderen Klon suchen kann.
Ein solches Zwitterwesen sind GO&COMEBACK aus dem wunderschönen Badeort Brighton im Süden Englands. Genau von dort, wo sich einst Rocker und Mods in Quadrophenia die Fresse polierten und irgendwie alle verdammt cool dabei aussahen. Dagegen sehen GO&COMEBACK eher wie welche aus, denen der Kamm wichtiger ist als ein Motorroller. Was inzwischen auch in Corporate-Rock-Magazinen unter Screamo abgeheftet wird, das bieten quasi schulbuchmäßig die Engländer. Eine Mischung aus Botch, um mal sehr hoch zu greifen, eine Prise Cave-In bei den unvermeidlichen Gesangsparts und genau dann klingen sie, mir dreht sich der Hals um, nach BILLY TALENT. Nur sind sie dabei leider nicht so originell wie die ersten beiden Vorbilder, dafür genauso schmalzig wie Kanadas Tote Hosen. Das wird alles dennoch durchaus gekonnt dargeboten, wenn es nur nicht derart aufdringlich wäre. Auf Platte könnte ich das kaum ertragen, live ist es bestimmt schön anzusehen. Wirklich!
Ob man der Band mit dem Datum ein Gefallen tut, steht auf einem anderen Blatt – beim letzten HC-Konzert im Kreuzberg zwei zahlende Besucher (Werbung Fehlanzeige). Am Samstag dann noch das JUZI-Festival. Also, wer es gemütlich will – auf ins Kreuzberg!
„Kanadas Tote Hosen“. Danke dafür 🙂
ich mag billy talent…
überflüssig wie ein kropf. die erste platte kann man sich mit gutem willen anhören. braucht aber eigentlich kein mensch.
ja genau und deshalb ist es eingängig
zwar nicht originell aber ne ordentliche verwurschtung von allem möglichen
auf partys immer nett 😉