Archiv für Mai 2007

Engpässe bei den Monsters
15. Mai 2007

Werte Leserschaft, ihr werdet es wahrscheinlich bemerkt haben: diese Woche passiert nicht allzuviel bei uns. Das liegt vorwiegend daran, dass große Teile der Redaktion gerade großen (Uni-)streß haben und äussert sich dann u.A. dadurch, dass für diese Woche kaum Termine angekündigt werden. Wir hoffen, diesen Umstand baldmöglichst ändern zu können, haben es aber tatsächlich mit einem dicken Engpass zu tun. Falls also jemand Lust hat, uns unter die Arme zu greifen und womöglich gar fester Bestandteil der Redaktion eines eigentlich aufstrebenden Stadtmagazins zu werden, freuen wir uns wie immer über Kontaktaufnahme! Ansonsten können wir gerade nur hoffen, dass ihr uns treu bleibt…


Nine – Wer Metal sagt muss auch…
15. Mai 2007

…core sagen. Nur gut das Nine nicht komplett in dieser Neurockerfindung hängen geblieben sind. In dem was sich Metalcore schimpft, gibt es Licht und Schatten. Sehr viel Schatten, sehr wenig Licht, dafür halbe Jogginghosen mit Beinprint und viele Tattoos. Das Licht von Nine ist wohl der überproportionalen Anwendung puren Rocks zu verdanken, genau das macht meiner Ansicht nach It’s Your Funeral aus. Nur ist das eben alles auch nichts besonderes, den die Grundrezeptur der Schweden stimmt von Anfang an. Das musikalische Grundgerüst vorangegangener Platten stimmte, Daniel Bergstrand produzierte – was zur Hölle hätte überhaupt schiefgehen sollen? Das ausgerechnet eine Platte einer Band die sich im Dunstkreis so vieler schwierigen Stile bewegt derartig groovt ist dann doch überraschend. Vor allem da mir gerade Nine doch etwas eintönig vorkamen auf den älteren Releases. Ein Funke davon ist auf It’s Your Funeral noch zu hören. Der Groove ist manchmal so bestimmend, dass die LP insgesamt an manchen, wenigen Stellen etwas konturlos wirkt. Trotzdem stimmt die verhaltene, sehr düstere Atmosphäre. Die Melodien sind der Hammer! Mit mehr Mut zum Experiment könnte die nächste Nine LP eine absoluter Hammer werden. Sollten es nicht mehr dazu kommen treten Nine dennoch würdevoll ab. Nine – It’s Your
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Sa. 19.05.: Göttingen ist nicht Heiligendamm – Uns doch egal!
14. Mai 2007

Die Schlipsträger der G8 dürfen sich bereits vor ihrem näckischem Treffen im herrlichen Nordosten über reichlich Protest freuen. „Redical m präsentiert für alle BerufsdemonstrantInnen, KapitalismusschlechtfinderInnen und Menschen denen es nicht weit genug geht in Heiligendamm gegen die G8 am Zaun zu rütteln weil der Kapitalismus sich nicht nur dort finden lässt sondern eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit ist: Die regionale Demo zu […ums Ganze!] in Göttingen. Und da Polizei und Ordnungsamt eine Überwachungswelle nach der anderen wegen der „chaotischen Zustände“ auf dem Wilhelmsplatz gegen die dortige Partygemeinschaft los getreten haben gibt es genau da auch noch eine ausgiebige „Abschlusskundgebung“ mit . DJ. Kimliong („mikro klubbing deRbe dirTy disK.O. sOunDz“) an den Turntables. Beginn: 19.Mai | 18h | Markt“ Mehr dazu hier!


Sa. 19.05.: Soliparty zum Erhalt selbstverwalteter Wohnprojekte
14. Mai 2007

Soliparty zum Erhalt selbstverwalteter Wohnprojekte im Juzi. Und das tut Not! Ungewaschene Pfoten machen sich an coole Wohnprojekte – und das wollen wir doch nicht! Ein wirklich guter Grund den Hintern mal wieder ins Juzi zu bewegen, und dort damit dann auch ganz kräftig wackeln. 3 floors plus Cocktail-Bar Ballsaal: schicke Gitarren meet Electroclash Bar: ravige Electronica presented by Trivial Dance Suit Keller: Shuffle Disko mit Karaoke-Buzzer


Fr. 18.05.: Hardbeatclub – soll es das gewesen sein?
14. Mai 2007

Göttingen hat ein Problem. Die Hardcorekids sitzen in ganz unterschiedlichen Sesseln. Die einen gehen nie hierhin, aber dahin, die anderen nie dahin, dafür aber eben hierhin. Ich selber gehe dahin, finde hierhin aber ok, und würde auch mal ganz woanders hingehen. Der Hardbeatclub im EinsB hat dabei mit einer zusätzliche Hürde zu kämpfen – Konzerte gibt es dort leider keine. Also eine Tanzveranstaltung, bei der man sich mit den pingeligen Kids rumschlagen muss. Dann gibt es die, die immer meckern, weil ihre eigene, abstruse Hardcore Spielart nicht repräsentiert wird und die anderen flennen rum weil ihnen bei Bollo die Kotze hochgeschossen kommt. Zur letzten Gruppe gehöre auch ich. Das Problem: am Ende sitzen alle zusammen Zuhause, halten sich für die coolsten und glotzen, sagen wir mal Stromberg. Dabei ist der Heartbeatclub nun Existenzbedroht – und diesen Freitag wäre es vielleicht dann doch mal möglich, dass man von dahin nach dorthin geht, oder von hierhin dahin, nachdem man beispeilsweise im T-Keller auf der Show war. Nur mal so eine Idee. Ich hoffe der Heartbeatclub macht es noch ne Weile!


Fr. 18.05.: Schneller Autos Organisation im T-Keller
14. Mai 2007

Schnelle Autos, find ich gut! Schneller Autos Organisation sind trotzdem keine Auto-Bild Leser, sondern eine Punkband. Aus Hamburg. Punk mit deutschen Texten, nicht doof, gut gespielt, gut gemacht und Live recht unterhaltsam. Leider ist gerade noch unbekannt wer Schneller Autos Organisation zusätzlich beehren wird…egal. Kann man hingehen! Sollte man vielleicht sogar! Nun hat sich leider der Drummer der Band mit dem Stic auf den Schädel geschlagen (oder andersweitig verletzt) – weshalb das Konzi ausfällt und durch eine Punkrock-Party ersetzt wird.


Fr. 18.05.: Dance Against G8 in der Musa
14. Mai 2007

Eine redaktionelle Mangelerscheinung bringt es mit sich, dass in der folgenden Ankündigung nur wenig rosiges zur Musik zu finden sein wird. Der Anlass ist sicher zu würdigen! Tora Bora Allstars also, sowie die Skatoons und, jawoll, Tetrafuck. Und…Also….Es ist doch so: Ska gehört in ein großes Zelt, wo irgendwelche Idioten in Glitzeranzügen dafür sorgen, das Pferde im Kreis laufen, Tiger durch brennende Reifen springen und sich Familien daran erfreuen, als kurzweiligen Ausstieg aus dem schnöden Alltag. Das wollte ich mal los werden. Und Tetrafuck will ich nun nicht auch noch mit einem Fluch beehren, den die Band an sich nicht wirklich wert ist. Aus meiner Erfahrung ist die Stimmung bei derartigen Blasmusikveranstaltungen jedoch immer blendend. Und wahrscheinlich sind die Bands im entsprechenden Kontext eine Riesennummer. Von daher, wems gefällt, der soll hingehen und hat meinen (völlig unnötigen) Segen.


Mi. 16.05.: Steakknife und Earthbend in der Musa
14. Mai 2007

Lee Hollis. Das einfach mal vorab. Mir ist es immer schwer gefallen Steakknife irgendwie zu kategorisieren. Zum einen weil ich fast sämtliche Kategorien für ziemlich holen Mist halte, zum anderen weil mich die Steakknife-Kategorie „irgendwie wie Dead Kennedys“ mindestens genauso langweilt, wie sie die Band ehrt. Gefallen hat mir an Steakknife immer, dass sie tatsächlich Klischees umgehen wollten, mal mit mehr, und mal mit weniger Erfolg. Live sollen sie ein ziemlicher Knaller sein. Earthbend sind ein Trio aus dem Osten, die auf ihrer Homepage sich selbst dank Gitarrenwänden reichlich rosig zu präsentieren wissen. Und der Song, der sich ungefragt dem Hörer präsentiert so man eben jene Homepage der Band besucht, scheint dem durchaus zu entsprechen – irgendwie fast sphärisch, Phil Spector würde sich sicherlich freuen, wenn er nicht gerade außerordentlich schlecht frisiert im Knast sitzen würde. Scheint ein gutes Konzert zu werden.


Unterbewertet oder vergessen – Aus John K.’s Plattenkiste. Teil 3: The Van Pelt, oder Familiengschichten.
11. Mai 2007

Heute: Das Fotoalbum der Familie Leo, New York. New York. Irgendwo dort gründet Mr. Leo, ein Rechtsanwalt, irgendwann in den 70er Jahren eine Familie. Ted, Danny und Christopher erblicken das Licht der Welt. Alle werden gut 20 Jahre später Gitarren in den Händen halten. Der dritte Teil meiner kleinen Zeitreise führt wieder 10 Jahre zurück. Und ich gebe zu, ich habe gelogen. Unterbewertet oder vergessen – vielleicht, aber eher: Nein. Und wenn der geneigte Leser dem Mixtapegedanken treu bleibt, dann wird es heute gleich eine ganze Anzahl von Songs regnen. Das ist ökonomisch, und irgendwie unausweichlich! An den musikalischen Ausschweifungen der Leo-Brüder bin ich persönlich bei der Mixtapeanfertigung nie vorbei gekommen. Meine zumeist weiblichen Rezipientinnen, aufgrund meiner heterosexuellen Neigungen, verbunden mit dem heute schon fast skandalös bürgerlichen Wunsch einer zweierverbindlichen Vereinigung, Zielgruppe meiner musikalischen Anbiederungsversuche, sollten unter anderem durch die musikalischen Qualitäten der Leo’s von meinen ganz eigenen Qualitäten in Richtung Geschmack überzeugt werden. Der Nachname Leo stand Ende der 90er für Qualität. Ich hingegen lebe immer noch alleine in meiner Finka, im ruhigeren, nordöstlichen Teil Mallorcas.


Beatsteaks – besser so als so.
11. Mai 2007

Wer sich Beatsteaks nennt, der muss sich nicht wundern, wenn irgendwelche Idioten (Fans oder schlimmer, Freunde) sich Kosenamen a la „die Beat-Buletten“ einfallen lassen. Dieser Tage muss man sich genau diesen Terminus von zahlreichen Rezensenten gefallen lassen. Für mich waren die Beatsteaks immer eine komische Band, zu der ich ein ambivalentes Verhältnis pflegte. Irgendwann liefen sie plötzlich auf MTV, ohne das es darum ein größeres Aufheben gab. Sie waren einfach plötzlich da (ihre Vorgeschichte ging an mir vorrüber), und irgendwie passte es gut. Eine Band die dort nie nervte, viel eher mal doch hinhören ließ. Sonst sah man den Namen der Band oft mit Edding auf BW-Rucksäcke gekritzelt (daneben „Fuck Nazis“ oder „Fuck the System“), getragen von geschmacklos gekleideten 16-jährigen Abiturpunks mit Hanfblatt T-Shirt oder Rot karierten Röckchen.