Demonstrationen im „Hinterland“
von am 5. Dezember 2015 veröffentlicht in Kurzmeldungen

Für Sonntag plant der „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ erneut eine Kundgebung in Duderstadt. Die Gruppierung, die sich als „politisch unkorrekt“ bezeichnet, macht vor allem Stimmung gegen antifaschistisches Engagement und Menschen mit Migrationshintergrund. Nun rufen Duderstädter Parteien für Sonntag, 6. Dezember, zu Gegenprotesten auf.

Bereits am vergangenen Sonntag haben in Duderstadt rund 60 Personen, angeführt von Lars S., dem Vorsitzenden des Göttinger AFD-Ablegers „Junge Alternative“, demonstriert. Dem Göttinger Tageblatt zufolge hat S., der an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen studiert, für jeden Sonntagabend bis Weihnachten Kundgebungen in Duderstadt angemeldet. Die Kundgebungen unter dem Motto „Für den Frieden, ein sicheres Europa und die Zukunft unserer Kinder“ sollen dort jeweils Redebeiträge und ein gemeinsames Aufstellen von Kerzen umfassen. Eine Gegenkundgebung soll am Sonntag, 6. Dezember, um 19 Uhr in Duderstadt beginnen. Eine gemeinsame Anreise mit dem Bus ab dem Göttinger Bahnhof ist ab 17:30 geplant, so die Grüne Jugend in einer Pressemitteilung.

Für die Kundgebungen wirbt auf Facebook der „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“, der gemessen an seinen dortigen Aktivitäten der Thüringer Bewegung „Ein Licht für Deutschland gegen Überfremdung“ nahe zu stehen scheint. Diese hat in den vergangenen Wochen diverse Kundgebungen in Heiligenstadt und Leinefelde organisiert; dabei traten auch NPD-Kader als Redner auf. In Heiligenstadt soll deswegen am Sonntag, 13. Dezember, gegen die Nazi-Kundgebung protestiert werden. Aus Göttingen rufen unter anderem die Basisdemokratische Linke und die Grüne Jugend zur Teilnahme auf. Zuletzt kam es im Eichsfeld vermehrt zu Übergriffen auf linke AktivistInnen, mehrere AkteurInnen haben deshalb auch schwere Vorwürfe gegen die dortige Polizei erhoben.

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