Islamisten-Angriff auf Kobane

Demonstration gegen IS
von am 7. Oktober 2014 veröffentlicht in Soziale Bewegungen, Titelstory

Aufzug am Carré (Foto: MoG)

Etwa 300 Menschen haben am Dienstagabend ihre Solidarität mit den vom Vormarsch des Islamischen Staats (IS) auf Kobane betroffenen Kurden demonstriert. Sie kritisierten das halbherzige Eingreifen des Westens und forderten die Abschaffung des PKK-Verbots.

Wut und Empörung über die drohende Einnahme von Kobane und die Untätigkeit der westlichen Länder bildeten die Grundstimmung der Demonstration. Unter den Teilnehmer_innen waren neben antifaschistichen Gruppen auch viele Familien mit Kindern, man schwenkte Antifa-Flaggen und Bildnisse des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan. In Sprechchören forderte man eine Aufhebung des PKK-Verbots, beschwor die internationale Solidarität und verdammte den IS. Auch auf Deutschlands Rolle im aktuellen Geschehen wurde Bezug genommen: „Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt!“.

Kobane wird dem IS überlassen

Der Türkei wurde in einem Redebeitrag vorgeworfen, den IS mit Waffen zu beliefern und sich damit an einem drohenden Massaker an der Zivilbevölkerung mitschuldig zu machen. Der Westen würde lediglich die konservativen Peschmerga im Nordirak unterstützen, so der Redebeitrag weiter. Kobane werde im Stich gelassen, da ein drohender Genozid an den Kurden eine Besetzung durch die Türkei rechtfertigen könnte.

Hupkonzert und zurückhaltende Polizei

Die Demonstration verlief abgesehen von kleineren Provokationen durch Passanten im Anschluss an eine Zwischenkundgebung am Carré ohne besondere Zwischenfälle. Vereinzelt erhielt der Aufzug großen Zuspruch von Anwohner_innen entlang der Demoroute. Einige zum Halten genötigte Autofahrer_innen am neuen Rathaus hupten, vermutlich aus Protest gegen die Verkehrsbehinderung. Die Polizei hielt sich weitgehend im Hintergrund und beschränkte sich darauf, einen ordnungsgemäßen Ablauf zu gewährleisten.

 

 

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