Niedersächsische Landesastenkonferenz

Göttinger AStA ausgeschlossen
von am 16. Mai 2014 veröffentlicht in Unipolitik

Die Niedersächsische Landesastenkonferenz (LAK) hat den Göttinger AStA ausgeschlossen. Grund sind zwei Göttinger AStA-Referenten, die Mitglieder von Studentenverbindungen sind. Der entsprechende Antrag des AStA Vechta wurde mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen. Zuvor war bereits im April ein entsprechender Ausschlussantrag gescheitert.

Für unvereinbar mit ihren Zielen hält die LAK die Verbindungsmitgliedschaft des Göttinger Finanzreferenten Christopher Stoll (Verein Deutscher Studenten (VDSt) zu Göttingen, RCDS) sowie des Öffentlichkeitsreferenten David Horn (K.St.V. Winfridia, RCDS). Die LAK hat am Donnerstag eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der der Beschluss bekannt gemacht wird. Eine große Mehrheit der ASten in der LAK vertrete den Standpunkt, „dass die Mitgliedschaft zweier Referenten des AStA der Uni Göttingen in studentischen Verbindungen den Ausschluss der Studierendenschaft rechtfertigt.“ Dazu wird auf die Satzung der LAK verwiesen, die eine Selbstverpflichtung beinhaltet, sich für eine emanzipatorische Gesellschaft einzusetzen, die frei ist von Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie. Marie Dücker, Mitglied im Koordinator*innenkollektiv der LAK, erklärt: „Nach Ansicht der LAK muss sich der AStA der Uni Göttingen die Mitgliedschaft der beiden Referenten in Verbindungen zurechnen lassen. So ist der dortige Finanzreferent durch sexistische Äußerungen auf seinem Facebook-Profil aufgefallen. Auf der Webseite seiner Verbindung wird ein heteronormatives Rollenbild propagiert, das Frauen auf die Rolle von Freundinnen, Verlobten und Ehefrauen von Männern festlegt.“

Der Göttinger AStA reagierte auch am Donnerstag mit einer Pressemitteilung, in der Bestürzung geäußert wird. Der Schluss von der Verbindungsmitgliedschaft zweier Referenten auf diskriminierende Positionen des AStA zeuge „von stark stereotypisierten Denkprozessen der Befürworter des Antrags“. Zudem hätten sich die Referenten nirgendwo diskriminierend verhalten.

Die Lage in der Landesastenkonferenz bezeichnet der Göttinger AStA als kritisch: Infolge des Ausschlusses des Göttinger AStA sei außerdem auch der AStA der TU Clausthal aus der LAK ausgetreten, da eine Grundlage für konstruktive Zusammenarbeit nicht mehr als gegeben anzusehen sei. Im Januar sei wegen inhaltlicher Differenzen zudem bereits der AStA der Tierärztlichen Hochschule Hannover ausgetreten.

Im April hatten bereits der AStA der TU Braunschweig, der Uni Hannover, der Uni Lüneburg, der Medizinischen Hochschule Hannover und der Uni Vechta in einer gemeinsamen Pressemitteilung zu dem Vorhaben Stellung genommen, den Göttinger AStA auszuschließen.

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