Di. 24.7.: Vortrag „Rostock-Lichtenhagen und die gesellschaftlichen Folgen“
von am 18. Juli 2012 veröffentlicht in Universität, Vortrag

Die Basisgruppe Sozialwissenschaften organisiert zum traurigen Jubiläum der pogromartigen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen im Sommer 1992 eine Vortragsveranstaltung. Der Hörfunk- und Zeitungsjournalist Kai Budler, spezialisiert auf dem Gebiet „extreme Rechte“, wird den Vortrag halten.

Aus der Ankündigung:

Im Sommer 1992 kam es in Rostock-Lichtenhagen zu den gewalttätigsten Übergriffen gegen vietnamesische Vertragsarbeiter_innen und Menschen mit Migrationshintergrund in der deutschen Nachkriegsgeschichte. An den progromartigen Ausschreitungen waren nur zu einem geringen Teil Neonazis beteiligt: bis zu 3.000 Bürger_innen sahen damals zu, wie zwei Häuser in Brand gesetzt wurden, klatschten und feierten die Brandstifter.

Flankiert wurden die Ausschreitungen von Medien und Politik, die freimütig den deutschen Alltagsrassismus bedienten. Mit einer Umkehrung von Tätern und Opfern wurde als Konsequenz das Recht auf politischen Asyl in Deutschland faktisch abgeschafft. Der Vortrag beleuchtet die Ereignisse in Rostock vor dem Hintergrund des Alltagsrassismus und der damaligen „Asyldebatte“, untersucht deren Wechselwirkung und fragt nach den Folgen der politischen Brandstiftung.

Ab 20 Uhr im Hörsaal 003 des Zentralen Hörsaalgebäudes (ZHG, mitten auf dem Uni-Campus).

Artikel teilen

Schreibe einen Kommentar

Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar zu schreiben. Anmelden | Registrieren

Bitte lese dazu unsere Regeln und Hinweise zum Kommentieren.