Titelstory
Neues Amt nach Mißbrauchsskandal
Protest vor der Kirche4. September 2011
Trotz Kritik ist Theo Schneider zum neuen Superior der Jesuiten in Göttingen ernannt und in sein Amt eingeführt worden. Im Zuge von Mißbrauchsvorwürfen gegen das „Aloisiuskolleg“ war der damalige Rektor Anfang 2010 zurückgetreten. Organisationen von Mißbrauchsopfern verurteilten die Berufung auf das neue Amt in Göttingen. Zur Amtseinführung gab es heute auch Protest vor der Kirche.
Microphone Mafia
Per la Vita!18. August 2011
66 Jahre nach der Befreiung vom NS-Faschismus gibt es nur noch wenige Zeitzeugen, die von den Verbrechen des NS-Regimes berichten können. Eine davon ist die 1924 geborene Esther Bejarano, eine von zwei bekannten Überlebenden des Mädchenorchesters im KZ Auschwitz. Sie wird nicht müde auf antifaschistischen Kundgebungen von den Gräueln des Nationalsozialismus zu berichten, dabei aber zum aktuellen Widerstand gegen neue und alte Nazis aufzurufen und zur Solidarität zu mahnen. Dies transportiert sie unter anderem in der Band „Coincidence“ ihrer Tochter Edna Bejarano. Gemeinsam mit dem Kölner HipHop-Trio „Microphone Mafia“ haben sie jetzt das Album „Per la Vita“ heraus gebracht. Mit dem Rapper Kutlu Yurtseven hat Kai Budler für Monsters of Göttingen über die kölsche hanseatische Kooperation geprochen.
Fr. 19.08.: Konzert mit Microphone Mafia + Esther, Edna und Joram Bejarano
13. August 2011
Aus dem Ankündigungstext: „Esther Bejarano, heute 86 Jahre alt, überlebte als Musikerin des Mädchenorchesters das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Ihr gelang die Flucht von einem der Todesmärsche. Als politische Aktivistin und Musikerin kämpft Esther Bejarano noch heute gegen Faschismus und Antisemitismus. Seit Jahrzehnten spielt sie mit ihren Kindern Edna und Joram in ihrer Band “Coincidence” Lieder aus dem antifaschistischen und jüdischen Widerstand und tritt öffentlich gegen Neofaschismus in Erscheinung. Gemeinsam mit den Kölner Rappern Kutlu Yurtseven und Signore Rossi von Microphone Mafia, die seit den 90ern sehr erfolgreich gegen Rassismus rappen, gründete sie ein Musikprojekt und veröffentlichte die CD „Per la vita“. Eine spannende Mischung aus Rap und Folklore, Gedenken und Widerstand, Hoffnung und Wut.“ Das letzte Mal trat das Projekt Anfang 2010 zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz im Alten Rathaus auf. Viele erinnern sich sicher noch an das Konzert – besonders diejenigen, die es nicht sehen konnten. Denn während drinnen die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano „Viva la libertad“ sang, stürmten PolizistInnen ein linkes Wohnprojekt in der Roten Straße auf der Suche nach ‚linksextremistischen Bombenlegern‘. Statt einen gemütlichen Konzertabend zu verbringen, sahen sich damals Viele genötigt, die Freiheit, von der Bejarano in ihren Liedern singt, zumindest symbolisch auf
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Ermittlungen gegen Antifaschisten
Fahndungsfoto 2.012. August 2011
Die Göttinger Polizei fahndet nach einem mutmaßlichen Antifa-Aktivisten, der auf einer Demonstration im Mai einen Polizisten geschlagen haben soll. Mit einem Standbild aus einer Videoaufzeichnung versuchen die ErmittlerInnen unter anderem auf Facebook, die Identität des Mannes zu klären.
Bauplatz LuST
Neues aus der Gruft20. Juli 2011
Auf dem Bauplatz des Lern- und Studienzentrums am Göttinger Zentralcampus herrscht dieser Tage reger Betrieb. Ein archäologisches Team sondiert den dort wiederentdeckten Friedhof (wir hatten berichtet), damit die Bauarbeiten am Gebäude möglichst bald beginnen können. MoG hat sich vor Ort mal umgehört, was da so alles zurück ans Tageslicht kommt.
Neubau Studiengebäude
Die Uni buddelt Leichen aus14. Juli 2011
Auch das noch! ADF und Universität wollten sich schnell mal ein schickes neues Gebäude (finanziert aus Studiengebühren) auf den Campus stellen, doch alles, was schief gehen konnte, ging bisher schief. Wie jetzt bekannt wurde, befindet sich unter dem Bauplatz auch noch ein Friedhof.
Prozess gegen Antifa-Aktivisten
Freispruch für Martin R.4. Juli 2011
Der angebliche Böllerwurf auf einer Demonstration, für den dem Göttinger Antifa-Aktivisten Martin R. im Januar zwangsweise seine DNA entnommen wurde, ist ihm nicht nachzuweisen. Vor dem Amtsgericht wurde er am Montag vom Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung freigesprochen. Jetzt will er die Löschung seiner DNA-Daten erwirken.
Grüne zum "Atomkompromiss"
Besuch von der Bewegung24. Juni 2011
Die Göttinger Grünen haben am Donnerstag Abend ihre Position zum „Atomkompromiss“ der Bundesregierung auf einer Kreismitgliederversammlung debattiert. Mit dabei: Jürgen Trittin und Angehörige der außerparlamentarischen Anti-Atomkraft-Bewegung. Auf das von der Bewegung geforderte strikte „Nein“ zum Vorgehen der Bundesregierung konnten sich die Grünen nicht einigen.
Openair-Kino
Filmkunst unter freiem Himmel23. Juni 2011
Johnny Depp und Pénelope Cruz schauen einem vom Titelblatt des Openairkino-Programms aus einem Urwald entgegen. Das Lumière macht sein Programm für die Freibadsaison 2011 mit einem Hollywood-Film auf: Fluch der Karibik 4. Doch die Stärke der Filmauswahl liegt auch in diesem Jahr bei den unbekannteren Streifen.
"Fristwahrender" Antrag beschlossen
Thema „Zukunftsvertrag“ weiter aktuell15. Juni 2011
Äußerst politisch ging es her am Mittwochabend im Rat der Stadt Göttingen: Es wurde über einen Antrag entschieden, der am Ende die Stadt zu radikalen Kürzungen und Steuererhöhungen zwingen könnte. Zunächst war er eigentlich dazu gedacht, die Debatte in Ausführlichkeit nach den Kommunalwahlen im September führen zu können. Nun zwingt er die Ratspolitik zu Stellungnahmen. Bis auf die LINKE stimmten dann alle Fraktionen für die fristwahrende Beantragung der Teilnahme am Spar- und Förderprogramm. Ein Protokoll.