Texte
Heftige Kritik beim Bürgerdialog
Ein Bißchen Griechenland in Göttingen25. Februar 2012
Die Stadt will sparen und gibt sich alle erdenkliche Mühe, die Bevölkerung in ihre Bemühungen einzubeziehen. Im Internet werden die Sparvorschläge diskutiert und auch beim ersten „BürgerInnenDialog“* im Rathaus ging es heiß her; während die Verwaltung versucht, den Zukunftsvertrags als alternativlos darzustellen, kritisierten die Anwesenden genau diese angebliche Alternativlosigkeit. Ein Zwischenbericht aus dem Rotstift-Milieu.
In eigener Sache
Vollkommen abgehoben – Rakete fliegt nach HH24. Februar 2012
Einige dürften bereits wissen, dass dieser Tage die Rakete startet, und zwar nach Hamburg. Rakete, und das dürfte weniger bekannt sein, ist wohl das letzte noch verbliebene Redaktionsmitglied, das von Anfang an dabei war, mehr noch, das Monsters of Göttingen miterdacht und -gegründet hat. Doch nicht nur das. Die Rakete ist wohl die meiste Zeit über das mit Abstand aktivste Monster gewesen, und hat immer mal wieder den Laden ganz alleine zusammengehalten, ohne dass ihr je der Treibstoff ausging.
Aus Angst vor Abschiebung
Familie Saciri ist untergetaucht22. Februar 2012
Die Roma-Familie Saciri „wurde nicht abgeschoben“, wie die Ausländerbehörde der Stadt Göttingen heute mitgeteilt hat. Grund dafür ist aber nicht die Reiseunfähigkeit der Mutter Bahtjia Saciri. Einer Pressemitteilung des AK Asyl zu Folge ist die Familie untergetaucht. Der Weg in die Illegalität sei letztendlich unvermeidbar gewesen, heißt es.
Glosse zum Zukunftsvertrag
Selten so gelacht22. Februar 2012
Jetzt ist die Katze also aus dem Sack. Nachdem ein Dreivierteljahr nur gemutmaßt werden konnte, welche Vorstellungen der Göttingen Oberbürgermeister Meyer und die städtische Verwaltung von „Sparen in Göttingen“ haben, kann man dies nun Schwarz auf Weiß auf einer eigens eingerichteten Internet-Seite nachlesen. „zukunftsvertrag.goettingen.de“ heißt die Seite, und sie wurde unter Zuhilfenahme einer Werbeagentur erstellt.
Ärztliches Attest reicht nicht aus
Abschiebung steht bevor21. Februar 2012
Die Abschiebung der Familie Saciri steht unmittelbar bevor. Ein ärztliches Attest bescheinigt der Mutter Bahtija Saciri zwar, dass sie nicht reisefähig ist. Der Stadt Göttingen reicht das allerdings nicht aus, die Familie soll am Mittwoch abgeschoben werden. Die Landtagsfraktion der Partei Die Linke fordert derweil, die Abschiebung der Familie Saciri auszusetzen.
Bürgerdialog zu den anstehenden Kürzungen gestartet
Göttingen entscheidet sich17. Februar 2012
Steuererhöhungen und Kürzungen – so sieht das Patentrezept der Verwaltung zur Sanierung des Göttinger Haushalts aus. Vor dem Hintergrund des Zukunftsvertrages müssen in den nächsten Jahren über 5 Millionen Euro gespart werden. Treffen würde es unter anderem den Frauennotruf, die Pro-Familia Beratung und diverse Kultureinrichtungen. Noch ist aber nichts entschieden; an der Diskussion sollen sich auch die BürgerInnen beteiligen, wozu eine Internetplattform gestartet wurde.
Demo mit BFE-Premiere
„Frieden für Kurdistan!“17. Februar 2012
Rund 70 Menschen haben am Freitagnachmittag in Göttingen gegen den türkischen Militäreinsatz in Kurdistan demonstriert. Erstmals auch mit dabei: die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Göttinger Polizei.
Kürzungen
Die Stadt selber machen16. Februar 2012
Wenn in Kommunen der Rotstift umgeht, können BürgerInneninitiativen dagegen protestieren. Oder sie nehmen dem Staat die Arbeit ab. Ein Text aus dem Jahr 2010 macht dies an zwei regionalen Beispielen deutlich. „Es ist mein Job, alle kulturellen Einrichtungen durch die Krise zu führen“, sagte Göttingens Sozialdezernentin damals. Am Freitag stellt der Rat nun seine Kürzungsliste vor.
Drohende Abschiebung
Familie Saciri soll zurück in den Kosovo16. Februar 2012
Bahtija Saciri und drei ihrer Kinder droht ab dem 22.2.2012 die Abschiebung in den Kosovo. Seit 2003 lebt die Roma-Familie in Göttingen. Sie mussten nach dem Kosovo-Krieg flüchten, da die Minderheit der Roma im Kosovo ständiger Diskriminierung und Repression durch die albanische und serbische Mehrheit ausgesetzt ist. Die Saciris werden in der BRD geduldet, der letzte Asylantrag im Jahr 2011 wurde abgelehnt. Nun wurde die Verlängerung der Duldung durch die Stadt Göttingen verweigert. Die Familie hat Angst vor der Abschiebung und Bahtija Sacriri wurde mit Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert.
Interview zu den geplanten Protesten in Dresden
Dresden Nazifrei?11. Februar 2012
Die Neonaziaufmärsche in Dresden gehören zu den größten Demonstrationen der Szene in Westeuropa, in den vergangenen Jahren beteiligten sich jeweils mehrere Tausend Nazis an dem vermeintlichen Gedenken der Opfer der Bombardierung Dresdens. Mit Dabei waren aber auch tausende AktivistInnen aus der ganzen Bundesrepublik, denen es gelang, die Demonstration der Nazis zu verhindern. Dieses Jahr ist unklar, was am 13. und 18. Februar passieren wird – gerüchteweise haben sich wichtige Gruppen aus der Organisation des Gedenkmarsches zurückgezogen, was den Termin am 18. ins Wanken bringt. Auch aus Göttingen folgten 2011 Hunderte dem Aufruf des Bündnisses „Neonaziaufmärsche stoppen“, einem Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Antifagruppen und anderen Organisationen. Wir haben mit Stefan* vom Aktionsbündnis gesprochen, wie die Planung für Dresden 2012 aussieht und was passiert, wenn die Nazis am 18. zu Hause bleiben.