Hintergrund
Kommentar
It’s not enough to be leftwing14. März 2012
Während die außerparlamentarische Linke die Auseinandersetzung um den „Zukunftsvertrag“ ignoriert, fahren einige Gruppen lieber nach Frankfurt um gegen Alles und Nichts zu demonstrieren. Die aktuelle linke Praxis in Göttingen scheint mehr von einer theologischen Zwei-Welten-Lehre geleitet zu sein, als von einem materialistischen Verständnis über gesellschaftliche Veränderung. Eine Gast-Kritik.
Musikszene
Grauzonenband Black Salvation ausgeladen3. März 2012
Heute abend sollte die Band Black Salvation mit den Wounded Kings auf Einladung der neuen Konzertgruppe Doomian im Stilbrvch spielen. Auch bei uns war der Termin recht umfangreich auf der Website angekündigt. Informationen, die uns vorliegen, deuten nun allerdings darauf hin, dass es sich bei Black Slavation um eine Band mit handfesten Berührungspunkten mit der rechten Szene handelt. Die veranstaltende Konzertgruppe distanzierte sich auf Vorhalt und Nachfrage von der Gruppe. Man werde sie nicht wie geplant spielen lassen.
Kürzungen
Die Stadt selber machen16. Februar 2012
Wenn in Kommunen der Rotstift umgeht, können BürgerInneninitiativen dagegen protestieren. Oder sie nehmen dem Staat die Arbeit ab. Ein Text aus dem Jahr 2010 macht dies an zwei regionalen Beispielen deutlich. „Es ist mein Job, alle kulturellen Einrichtungen durch die Krise zu führen“, sagte Göttingens Sozialdezernentin damals. Am Freitag stellt der Rat nun seine Kürzungsliste vor.
Drohende Abschiebung
Familie Saciri soll zurück in den Kosovo16. Februar 2012
Bahtija Saciri und drei ihrer Kinder droht ab dem 22.2.2012 die Abschiebung in den Kosovo. Seit 2003 lebt die Roma-Familie in Göttingen. Sie mussten nach dem Kosovo-Krieg flüchten, da die Minderheit der Roma im Kosovo ständiger Diskriminierung und Repression durch die albanische und serbische Mehrheit ausgesetzt ist. Die Saciris werden in der BRD geduldet, der letzte Asylantrag im Jahr 2011 wurde abgelehnt. Nun wurde die Verlängerung der Duldung durch die Stadt Göttingen verweigert. Die Familie hat Angst vor der Abschiebung und Bahtija Sacriri wurde mit Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert.
Der KZ-Vergleich Lothar Kochs
Mehr als nur eine „spontane“ Entgleisung3. Februar 2012
Für einigen Wirbel hat ein KZ-Vergleich des Duderstädter Ehrenbürgermeisters und Landtagsabgeordneten Lothar Koch (CDU) im Dezember 2011 gesorgt. Die Geschichtswerkstatt Duderstadt kritisierte Koch und die Stadt und pochte auf eine inhaltliche Distanzierung. Die Verharmlosung von NS-Verbrechen sei nicht mit dem offiziellen Gedenken der Stadt an die Opfer des Nationalsozialismus vom 27. Januar vereinbar. Den Weg in die Öffentlichkeit suchte die Geschichtswerkstatt über das Eichsfelder Tageblatt, doch das ET weigerte sich aus verschiedenen Gründen die Stellungnahmen des Vereins zu veröffentlichen.
Neues vom Kreishausbrand
RAZ bekennt sich zu Anschlägen in Göttingen31. Januar 2012
Die Anschläge auf das Amtsgericht und die Teeküche im Kreishaus gehen womöglich auf das Konto einer Revolutionären Aktionszelle. Auf der Internetplattform Indymedia Linksunten ist heute ein Kommuniqué der Gruppe aufgetaucht. Darin bekennt sie sich zu den Anschlägen auf das Göttinger Gerichtsgebäude anfang Dezember 2011 und die Teeküche des Kreishauses im Januar 2010. Ob das Schreiben authentisch ist, ist unklar. Bisher gab es keine Selbstbezichtigungen zu den Taten. Die Ermittlungen zum Kreishausbrand hatten unter fragwürdigen Umständen eine Hausdurchsuchung in der Roten Straße nach sich gezogen, waren letztlich aber im Sande verlaufen.
Schünemann-Besuch
Opferanwältin Marlene Jendral im Gespräch13. Januar 2012
Anläßlich des Besuchs des niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann kam es am vergangenen Dienstag im und vor dem Zentralen Hörsalgebäude der Universität zu heftigen Szenen. Eine Blockade des Saals wurde von der Polizei unter den Augen zahlreicher Zeugen gewaltsam geräumt, ebenso eine spontan versuchte Sitzblockade vor dem Gebäude. Medienberichten zufolge gab es mehrere Verletzte. Manche von ihnen haben mittlerweile Anzeige gegen die Einsatzkräfte erstattet. Wir sprachen mit der Göttinger Rechtsanwältin Marlene Jendral, die einige der Geschädigten vertritt.
Burschileaks
Die Buxen-Einheitsfront22. November 2011
Ein Zusammenschluß von Göttinger Verbindungsstudenten zeigt, dass ideologische Differenzen die Verbinder nicht von einer Zusammenarbeit abhalten. Auch der völkische Rassismus der Deutschen Burschenschaft hindert viele nicht daran, mit den Mitgliedern des Dachverbands gemeinsame Sache zu machen. Interne Dokumente belegen, wie die Verbindungsszene geschlossen PR in eigener Sache macht. Mitten drin: Politiker von SPD und RCDS.
Geheimdienste & Co
Der Staatsschutz surft mit2. August 2011
In Göttingen gibt sich der Staatsschutz meistens nicht viel Mühe, unerkannt zu bleiben. Die Polizeibeamten begleiten offen Demonstrationen oder Gerichtsverfahren mit politischem Hintergrund und machen sich eifrig Notizen. Die landen dann in den Akten der politischen Polizei. Noch viel einfacher macht den Ermittlern ihre Arbeit die Verbreitung sozialer Netzwerke im Internet, die mittlerweile auch große Teile der linken Szene abbilden. Die nötige Sensibilität der NutzerInnen bleibt dabei oft auf der Strecke.
Kein „Rechten-Problem“ im Landkreis Northeim?
Zwischen Hakenkreuztorte und Hitlerbild18. Mai 2011
Im Landkreis Northeim verfügen Neonazis über ausgeprägtere Strukturen als beispielsweise in der Göttinger Region. Die Hochzeit der Faschisten ist allerdings auch zwischen Harz und Solling vorbei. Ein Gastbeitrag von Kai Budler anlässlich des NPD-Parteitages am Sonntag in Northeim.