Vortrag
Fr. 17.07.: “(Anti-)Sexismus in völkischer Rahmung” – Vortrag im Kabale
12. Juli 2009
Weiblichkeitskonstruktionen und geschlechtertheoretische Orientierungen extrem rechter Frauen Die Auffassungen extrem rechter Frauen zu Aspekten des Geschlechterverhältnisses folgen keiner einheitlichen Linie, sondern sind durchaus vielfältig: DAS rechte Frauenbild oder DIE eine rechte Weiblichkeitskonstruktion gibt es somit nicht. Die erkennbare Positionenvielfalt reicht vielmehr von traditionalistischem Mütterkult bis zu egalitär-emanzipatorisch anmutenden Forderungen – immer jedoch gerahmt durch eine rassistisch-nationalistische Grundorientierung. Nach einem kurzen Überblick über Umfang und Form der Aktivitäten von Frauen und Mädchen im aktuellen Rechtsextremismus in der BRD sowie über die Effekte der Frauenpräsenz in der extrem rechten Szene, soll es schwerpunktmäßig um die Analyse, Interpretation und Diskussion der vorfindbaren geschlechtertheoretischen Positionen gehen – auch im Sinne einer Herausforderung für nicht-rechte feministische Politiken. Mit Dr. Renate Bitzan, Politikwissenschaftlerin und Soziologin, z. Zt. Goethe-Universität Frankfurt a.M.. Beginn ist um 19 Uhr im Cafe Kabale.
Mi. 15.05.: Info-Veranstaltung zu Bad Nenndorf
10. Juli 2009
„Über erstarkenden Geschichtsrevisionismus und seine Rolle in Bad Nenndorf.“ Kein Ort für die Verherrlichung des Nationalsozialismus, kein Raum für die Verdrehung der Geschichte! Nicht nur Faschist_innen und Neonazis versuchen seit 1945 die Geschichte des deutschen Faschismus zu schönen, zu relativieren und den Holocaust zu leugnen. Daher wundert es nicht, dass der Geschichtsrevisionismus das wohl mobilisierungsfähigste Thema der extremen Rechten ist. Jährliche Aufmärsche wie in Dresden mit bis zu 8.000 Teilnehmer_innen, frühere Hess-Aufmärsche in Wunsiedel oder sog. Gedenkmärsche am größten deutschen Soldatenfriedhof in Halbe zeigen, wie sehr der Geschichtsrevisionismus in der extremen Rechten verankert ist. Dabei können die Neonazis besonders in den vergangenen Jahren an die geschichtsrevisionistischen Diskurse aus der Mitte der Gesellschaft anknüpfen. Gemein ist ihnen der Stolz auf die Nation und der Wunsch nach einem Schlussstrich unter die Verbrechen des NS-Deutschlands. Mit Medienhypes mutieren Täter_innen im öffentlichen Bewusstsein zu Opfern. Oder aber die Kriegstoten von Dresden werden mit den Opfern des Holocaust gleichgesetzt. Der Trauermarsch in Bad Nenndorf als jüngstes Revisionismus-Event Von einer solch reaktionären Geschichtspolitik profitiert auch die Neonazi-Szene in Ostwestfalen und Schaumburg, die seit 2006 den sog. Trauermarsch als Ereignis mit revisionistischem Charakter in Bad Nenndorf organisieren Im Zeitraum von 1945-1947 kam es dort im Wincklerbad laut
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Sa. 11.07.: Vortrag: „Männlichkeiten in der schwulen Szene“
6. Juli 2009
„Tunte, Straight-actor, Fickstute ? Männlichkeiten in der schwulen Szene“ Hegemoniale Vorstellungen von einer einzigen gültigen Männlichkeit scheinen in Medien sowie in alltäglichen Akten, sei es Sprache oder Interaktion, immer wieder aufs Neue reproduziert zu werden. Allerdings ergibt sich bei genauerem Betrachten ein vielseitigeres Ausleben unterschiedlicher Männlichkeiten. Die schwule Subkultur hat sich gesellschaftlich scheinbar festgelegte Vorstellungen von Männlichkeit angeeignet, transformiert und umformuliert und nimmt damit auch Einfluss auf hegemoniale Diskurse. Reproduziert Männlichkeit automatisch patriarchale Vorstellungen von Männlichkeit? Oder ist schwule Männlichkeit stets subversive Männlichkeit, die mit heteronormativen Vorstellungen von Geschlecht bricht? In diesem Vortrag sollen einige schwule Männlichkeiten in den Blick genommen und analysiert werden. Vortrag und Diskussion mit Patrick Henze (Er studiert Geschlechterforschung an der Uni Göttingen und ist ein Homosexuellenaktivist, u.a. Mitorganisator LesBiSchwule* Kulturtage Göttingen.) um 19:30h im Café Kabale Hier gibt es weitere Infos.
So. 14.06.: Rechtshilfe-Workshop im JuZI
9. Juni 2009
Die Antispeziezistische Offensive Göttingen veranstaltet einen Rechtshilfe-Workshop. Der Rechtsanwaltsreferendar Jan Becker wird referieren. Das Repertoire wird vom „Demo 1×1“ bis zum Thema Hausdurchsuchungen reichen. Außerdem können Fragen gestellt werden. Der Eintritt erfolgt gegen Spende. Die Einnahmen gehen an östereichische TierrechtlerInnen. um 19h Weitere Infos hier.
Sa. 13.06.: Veranstaltung „Feminism reloaded“
8. Juni 2009
Radical Cheerleading, Radiosendungen, Demonstrationen, überspitzte „Tussi“-Identitäten, Konzerte, Ladyfeste und Drag-Aktionen – die Interventionsweisen in Bezug auf die Kategorie Geschlecht sind vielfältig und provokativ. Melanie Groß zeigt in ihrem Vortrag wie Gruppen, die solche Interventionen einsetzen, gleichzeitig verschiedene Macht- und Herrschaftsformen angreifen. um 18:30 Uhr im Café Kabale
Mi. 10.06.: Veranstaltung: Traumatisierung – Was ist das eigentlich?
5. Juni 2009
Der Veranstaltungstext: „Jahrelang wurde für die öffentliche Wahrnehmung von Traumatisierung gekämpft, um die Anerkennung dass Erfahrungen von Krieg, Verfolgung und sexualisierter Gewalt schwerwiegende psychische Folgen nach sich ziehen können. Neben der zunehmenden Akzeptanz dieser Fakten lässt sich jedoch auch ein inflationärer Alltagsgebrauch des Begriffes ausmachen – Trauma erfährt hierbei eine zu einfache Gleichsetzung mit unangenehmen Alltagserlebnissen. Schreckliches oder Schlimmes wird schnell als traumatisch benannt und eingestuft. Die Veranstaltung setzt sich zum Ziel, Traumatisierung zu definieren und besser verstehen zu können: Was löst ein Trauma aus? Wie reagieren Menschen auf Traumatisierung? Wie erkenne ich eine Traumatisierung? Welche Auswirkungen auf den Alltag hat eine Traumatisierung? Wo lässt sich Unterstützung finden? Und wie kann diese aussehen?“ Anwesende ReferentInen sind K. Hille und C. Meise vom Frauennotruf Göttingen. Die Veranstaltung startet um 19 Uhr im DGB-Haus (Obere Masch Straße 10).
Mi. 27.05.: Veranstaltung „Die freieste Versuchung seit es Deutschland gibt? Zur bürgerlichen Freiheit und Gleichheit.“
22. Mai 2009
Die „Freiheit“ ist die wichtigste Errungenschaft in der Geschichte der BRD. So wird es zum 60. Jahrestag des Grundgesetzes in den Medien und von offizieller Regierungsseite verkündet. Doch Freiheit wovon eigentlich? Genau mit dieser Frage soll in dieser Veranstaltung nachgegangen werden. Vor dem Hintergrund der Jahrestage des Grundgesetzes und der BRD-Gründung wird meistens auf den Nationalsozialismus und die DDR verwiesen und beides in totalitarismustheoretischer Manier gleichgesetzt. Es habe sich um Diktaturen gehandelt, die die politische Freiheit ihrer Bürger und deren (Menschen-)Rechte beschnitten hätte. Weil die BRD die Rechte ihrer Bürger hingegen achtet, gäbe es in ihr weder politische Unterdrückung noch Ausbeutung. In dieser legitimatorischen Sicht auf die BRD kommen weder die kapitalistische Produktionsweise (die nur als „soziale Marktwirtschaft“ bekannt ist) noch ihr Zusammenhang mit dem politischen System vor. Dass die rechtliche Freiheit und Gleichheit ihre Aufgabe darin finden, den geregelten Ablauf des Marktgeschehens zu garantieren, ist für dieses Gesellschaftsverständnis ein blinder Fleck. Dabei ist die Reduktion der konkreten Menschen auf bloße Funktionsträger die notwendige Folge der bürgerlichen Freiheit und Gleichheit. Genauso wie die Individuelle Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum nur als Funktionsträger innerhalb des kapitalistischen Produktions- und damit Akkumulationsprozesses (unter Absehung aller nicht kapitalkonformen Charaktereigenschaften) möglich ist, ist die politische Partizipation
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Fr. 22.05.: Veranstaltung „Neue Wege im Nahostkonflikt“
17. Mai 2009
Hier ist der Ankündigungstext, den die Veranstalter uns schickten: „Ist eine gerechte und friedliche Lösung des Nahostkonflikts realistisch? Zusammen mit Yossi Bartal, einem deutschsprachigen Aktivisten der Anarchists Against the Wall (AAtW) wollen wir dieser und anderen Fragen nachgehen. AAtW sind israelische Menschen, die gemeinsam mit PalästinenserInnen direkte gewaltfreie Aktionen gegen die israelische Mauer im Westjordanland durchführen. In einer Atmosphäre, die von Hass und Gewalt geprägt ist, haben sie den Mut miteinander zu reden und Freundschaften zu schliessen. Sie unterstützen unter anderem die beinah täglichen, friedlichen Demonstrationen der PalästinenserInnen. Diese Veranstaltung will einen Einblick geben in die Arbeit, Analysen und Perspektiven von AktivistInnen vor Ort, die gemeinsam gegen den Konflikt und seine verhärteten Fronten arbeiten. 2008 erhielten sie zusammen mit einer palästinensischen Initiative die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte. Eingeladen sind alle Interessierten – die keine Nationalflaggen und die Bereitschaft zur sachlichen Auseinandersetzung unter der Prämisse der Achtung aller Beteiligten mitbringen.“ um 19:00 Uhr im Zentralen Hörsaalgebäude, Hörsaal ZHG 002 Ein ausführliches Faltblatt findet ihr hier.
Mi. 20.05.: Veranstaltung „Aufstand in Griechenland und die Rolle der anarchistischen Bewegung“
15. Mai 2009
„Die Revolution findet nicht mit Gebeten und Warten auf historische Bedingungen statt. Sie kommt zum Vorschein durch das Ausnutzen jeglicher Gelegenheit der Unruhe in allen sozialen Bereichen…“ (14.12.2008 – besetzte Athens School of Economics and Business) Die Tage und Wochen des Aufstands nach der Ermordung Alexandros Grigoropoulos im Dezember 2008 durch die Polizei sind zur Quelle der Inspiration für AnarchistInnen und Linksradikale in der ganzen Welt geworden. Der Staat wurde besiegbar und überwindbar und eine tot geglaubte direkte Konfrontation mit dem Staat in der „ersten Welt“ möglich. Wie viele historische Momente sozialer Unruhe produzierten diese Ereignisse in Griechenland eine außergewöhnliche Situation: Alles kann in Frage gestellt werden und das Unmögliche möglich gemacht. Zusammen mit zwei griechischen AnarchistInnen wollen wir einen Blick auf die Ereignisse im Dezember 2008 werfen. Beide sind langjährige AktivistInnen und waren mit ihrer Gruppe direkt an die Besetzung der polytechnischen Universität beteiligt. Die Veranstaltung findet im Rahmen einer bundesweiten Infotour (von Fire and Flames organisiert) statt. In Göttingen ist die A.L.I. um 19 Uhr im JuzI (Bürgerstr. 41)
Di. 19.05.: Dawai Dawai in der Musa
14. Mai 2009
Dawai Dawai ist russisch und heißt soviel ich weiß: schnell schnell. Darauf komme ich gleich zurück. Die Suche nach der Band führte mich zur Göttinger Musikinstitution schlechthin, zu Doc Rock (www.buergerstimmen.de). Genau dort finde ich ein milchig, charmant unscharfes Foto der 7 Musiker, die sich weit jenseits der 30 bewegen. Der Doc findet die Kategorie „Tanzabendband“ heraus! Die Kapelle lädt regelmäßig zum Tanz ein: „Folkmusik und Mitmachtänze (…) mal ruhig, mal fetzig, werden einprägsam erklärt“ Danke Doc! Für mich wäre der Bandname mit einem „weg!!“ zu ergänzen. Dennoch halte ich das Tanzangebot für ein veritable Alternative für unsere hypermodernen großkotzigen neulinken Technokraten – wäre doch mal was anderes?! Wäre ein Bild für die Götter!