Tipp!
Fr. 06.07.: Düsenjäger und Matula im T-Keller
2. Juli 2007
Wenn man nicht wählerisch ist, dann geht man, ansatzweise hungrig, in den Supermarkt. Dort greift man blindlings in die Tiefkühltruhe nach der erstbesten Pizza. Tiefkühlpizza schmeckt fasst immer scheiße, genau wie selbstgemachte Pizza. Man kommt nie an die wahre Pizzakunst heran. Und bei Tiefkühlpizza schmeckt dem hungrigen Verbraucher alles gleich. Man reisst unterzuckert den Karton auf, und schmeisst das 80%ige Chemieprodukt, designed von gelangweilten Fooddesignern, gemacht von gelangweilten Maschinisten, in den Backofen, und hofft noch vor dem Umkippen rechtzeitig einen Happen der kulinarischen Gleichheit zu verschlingen. Genauso verhält es sich mit Punkrock. Manchmal.
Mi. 04.07.: Einfluß, Aneignung, Kopie: Globalisierung und Bildwanderung.
2. Juli 2007
In der dreiteiligen Vortragsreihe „Kunst und Globalisierung“ versucht die Fachgruppe Kunstgeschichte aktuelle Diskussionen in den Kunstwissenschaften unter Einbezug gesellschaftskritischer Diskurse abzubilden. Schwerpunkt des letzten Teils dieser Vortragsreihe sind neuere Arbeiten außereuropäischer Künstler, die sich mit europäischen Bildtraditionen auseinandersetzen. Unter dem Titel „Einfluß, Aneignung, Kopie: Globalisierung und Bildwanderung.“ referiert die Herausgeberin des Buches „Kunstgeschichte und Gender“ Anja Zimmermann am Mittwoch um 20 Uhr c.t. im Hörsaal des Archäologischen Seminars im Nikolausberger Weg 15.
Rocko Schamoni und Wolfgang Müller lasen im literarischen Zentrum
1. Juli 2007
Das literarische Zentrum ist Göttingens einzige Institution, in der regelmässig Lesungen stattfinden. Lesungen von „Bekannten und Unbekannten“, wie der Geschäftsführer und Programmleiter Hauke Hückstädt in seiner Eröffnungsmoderation zum diesjährigen literarischen Sommerfest feststellte. So auch an diesem Abend: zu Gast waren die Autoren Wolfgang Müller und Rocko Schamoni.
Sa. 30.06.: Rocko Schamoni und Wolfgang Müller im Literaturzentrum
28. Juni 2007
Wolfgang Müllers Karriere beginnt mit einer Sammlung von Spickzetteln. Müller ist ein Kind der 80er, Schamonie auch. Beide sind Kinder von Punkrock und Kunst. Müller war ber der tödlichen Dosis, und Schamonie ist aus dem, was oft mit Hamburger Schule bezeichnet wird, auf die sympathischere Art und Weise allerdings, schwer wegzudenken. Künstlerisch tanzen beide auf verschiedenen Partys, und keiner von beiden macht halbe Sachen. Tränen fließen vor Lachen und verschmitzter Melancholie, so man Schamonies Dorfpunks liest. Tränen lachte ich, als Schamonie vor Jahren mal zusammen mit Jack Palminger Sexualität anhand von Möbeldias erklärte. Beide Autoren typische Vertreter einer Literatur, einer Kunst, die im wechselseitigen musikalischen Kontakt steht. Eine schöne Tradition – keine Popliteratur, Punkliteratur! Es gibt keinen Grund, das dieser Abend ein trauriger wird!
Do. 21.06.: Dendemann im JT
18. Juni 2007
Dendemann hat viele Namen. Volker Racho war dabei sicher eine der schönsten Erfindungen. Bemerkenswert hingegen, Dendemann kommt aus keiner Hip Hop-Hochburg. Dendemann kommt ausgerechnet aus Menden. Menden! Selbst für jemanden, der nur peripher mit Rap zu tun hat, dem wird, dem muss Dendemann ein Begriff sein. Es reicht sich für Sprache an sich zu interessieren – man kann sich an Dendemann nicht satt hören. Und das in Zeiten, in denen viele mit Rap nur Diskussionen um Zensur verbinden und Hohlköpfe wie Bushido, und im Schatten dessen den Witz von Sido niemals zugeben würden. Dendemann stand und steht souverän über alledem, ein Liebling auch des Feuillton, mit einer unfassbaren Menge Sprachwitz und Sprachgespühr. Dendemann spricht am 21.06. im JT.
20.000 Meilen unter Punk – The World/Inferno Friendship Society
17. Juni 2007
Wenn Peter Ventantonio einen gepflegten Anzug anlegt, die Haare korrekt frisiert, die Fliege noch einmal richtet, und farbige Kontaktlinsen einlegt, dann findet eine Verwandlung statt. Aus Peter Ventantonio wird Jack Terricloth. Vor genau 20 Jahren, 1987, da war Punk längst totgeredet, im Mainstream jedenfalls. Im Untergrund lebte er konstant weiter und entwickelte sich. Eine der herausragendsten Bands dieser Zeit kam aus New Brunswick, New Jersey.
Sommer, Sonne, Antifee Festival
10. Juni 2007
Am kommenden Wochenende findet auf dem Campus der Uni Göttingen das Antifee Festival statt. 11 Bands, Parties und zahlreiche Workshops wollen dazu beitragen, ein großes Fest gegen Sexismus und Nationalismus zu feiern. In den letzten Wochen haben wir euch viele der Bands bereits in Interviews vorgestellt, nun soll dieser Artikel einen Überblick über die beiden Festivaltage bieten.
Full Metal Village – Leise über Metal (im Lumiere)
2. Juni 2007
Die Südkoreanerin Sung-Hyung Cho bereist mit einer Kamera Deutschland. Zeit für jahrelang geprobte Stereotype, schon ist man versucht, sich die Dame vor Schloss Neu-Schwanstein vorzustellen, oder vor irgendeiner anderen belanglosen Sehenswürdigkeit. Ein reichlich verkürztes Stereotyp – Sung-Hyung Cho hat mit Kamera einen Ort besucht, der mindestens genauso vielen unbekannt wie bekannt sein dürfte. Wacken ist ein 2000 Seelendorf in Schleswig Holstein. 10 km nördlich liegt Itzehoe, 50 km nordwestlich Hamburg.
Dinosaur Jr. – Revenge Of The Nerds?
2. Juni 2007
Bei manchen Bands, die plötzlich wieder da sind, da steht oft in großen Lettern: Sie Sind Wieder Daaaaaa! Man stelle sich folgenden Satz vor: Sie Sind Wieder Da – Dinosaur Jr.! Das klingt nach Energie, nach Elan, nach Überschwang, nach Pop, nach Wiederkehr, nach Action, aber nicht nach Dinosaur Jr. Joseph Donald Mascic, ein Mann, jetzt, wie eine Burg. Mascic ist groß, fett, nicht angezogen, die langen Haare hängen grau und unmotiviert herunter, die Augen schauen durch riesige Brillengläser. So schaut Mascic dieser Tage, meist freundlich verschmitzt, von den Titelblättern mancher Musikgazette. Es würde niemanden wundern, wenn dieser Mann abends Pfandflaschen aus Mülleimern sammelt. Mascic ist jetzt 41 Jahre alt, er sieht ungleich älter aus, und seine Band Dinosaur Jr. ist wieder da!
Fr. 25.05.: Bernd Begemann und die Befreiung im Nörgelbuff
22. Mai 2007
An diesem Freitag ist der unglaubliche Bernd Begemann zu Gast im Nörgelbuff. Und er hat seine Band „die Befreiung“ dabei, was seine Songs zwar nicht besser macht – denn sie sind schon unglaublich toll – aber dafür anders. Wer Herrn Begemann schon einmal live spielen sehen hat weiss, das er auch so schon einen Unterhaltungsfaktor von 10.000 oder mehr vorweisen kann. So bestreitet er auch bisweilen mehrstündige Konzerte allein mit Stimmbändern und Gitarrensaiten, ohne dass sich irgendjemand wünscht, es möge doch bitte bald vorbei sein. Er singt über die gemeinsame Zeit vor der Glotze mit dir und deiner Schwester und den Ort unten am Fluss, unten am Hafen, wo die großen Schiffe schlafen. Und vielleicht gibt er dir auch einen Tipp, wo noch günstig Wohnraum zu haben ist, zum Beispiel in Neuallermöhe-West. Lass es dir nicht entgehen! Beginn ist um 21:00