Tipp!
Digitalism – Pogo auf den Ohren
31. August 2007
Digitalism – manch ein Röhrenjeans tragender Mensch mit avantgardistischem Schal um die Schultern geschlungen mag jetzt angestrengt gelangweilt gähnen, weil ist schon wieder out. Doch es ist noch nicht bei jedem angekommen und das ist doch schließlich das Ziel dieses genialen Duos aus Hamburg; so formulieren sie auf ihrer Homepage: Digitalism make electronic music that everyone can rock to! Seit den Chemical Brothers und Daft Punk, hat es kaum eine Elektro-Tanz-Formation so gut verstanden, sowohl Indie-Kids, als auch Elektrofreunde und Technoisten zum schabbern zu bewegen. Digitalism kommen nicht etwa aus England oder Skandinavien, auch nicht aus Ulm, nein, sie kommen aus Hamburg. Isi lernte Jens in einem Plattenladen kennen und über ihre gemeinsame Vorliebe für Dance- und Rockmusik fanden die beiden zueinander. Ihre Karriere haben sie ihrem Chef zu verdanken, der sie als DJs für eine Party engagierte. Der erste Remix war eine Version von Seven Nation Army von den White Stripes. Diese fand schließlich ihren Weg auf Vinyl und verkaufte sich extrem gut. Der Erfolg ermunterte das Duo, eine weitere Veröffentlichung mit dem Titel Idealistic anzugehen. Jeder von Errol Alkan bis hin zu Pete Tong erhielt die Remixversionen der Klaxons, The Test Icicles, Cut Copy, Futureheads und Depeche Mode,
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Mo. 03.09.: Perth Express und Flu.ID im Juzi
29. August 2007
Vier Männer wollen in die USA. Sie wollen dort touren. Sie haben Flugtickets und gepackte Koffer. Sie haben vier Wecker dabei. Sie verpassen trotzdem ihr Flugzeug! Trotzdem bekommen Perth Express einen anderen Flug, sie kommen an, irgendwo in den USA. Die allzeit vom Pleitegeier verfolgte Alitalia kann sich jedoch plötzlich nicht mehr an einen Rückflugdeal erinnern. Perth Express, die Band die es schafft vier Wecker zu überhören ist trotzdem wieder zu Hause. Und kurz nach ihrer US-Tour beehren sie good old europe, somit auch das Juzi. Perth Express sind momentan eine der besten Hardcore Bands Deutschlands. Eine Band die gnadenlos ballert zwischen D-Beat und Metal. Sie sind auf die Fresse und gleichzeitig filigran. Es gibt nur wenig Bands, bei denen einem alles, Schlagzeug, Gitarren und Bass derartig heftig um die Ohren fliegt und bei denen trotzdem alles auf dem Punkt bleibt. Nur mit Weckern scheint es die Band nicht so sehr zu haben. Flu.ID kommen nicht nur aus der selben Ecke, die Band schlägt auch in die Selbe Kerbe. Die Interpunktion im Namen der Band nehmen wir mal als hilflosen Versuch sich gegen eine Übermacht der Popularität des Bandnamens „Fluid“ zu wehren. So heißen wirklich tausend Bands. Und kaum eine
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Sa. 01.09.: Wolam und End Of Dream im Cafe Kreuzberg
27. August 2007
Ein Konzert im Cafe Kreuzberg mit zwei Bands – die es beide nicht lassen konnten auf Bandwettbewerben anzutreten. Man kann davon halten was man will, für mich hat sowas nie mehr als Unterhaltungswert peinlicher Natur. Qualitätsmesser gleich Null. Wer wissen will ob er gut ist, der soll sich den Arsch wund spielen und sehen was passiert. Jurys an sich haben meistens überhaupt keine Ahung. Wolam aus dem beschaulichen Beverungen sind gleich mehrfach angetreten, und irgendwelche Jurychefs vergaben dabei jeweils Gold- und Silbermedaille. Ich gratuliere nachträglich. Die Preise wurden vergeben für energiefreien, polternden Rock, von der Band selbst als Indie-Britpop bezeichnet. Dabei fehlt der Band leider jeder Anflug von Charisma, von dem vor allem Britpop lebt. Aber Britpop in seiner ganzen Schönheit kann einfach nur auf der Insel entstehen. Alles andere bleibt immer ein sinnloser Versuch. Da kann man die Akkustikgitarre noch so sehr genau den Vorbildern anpassen – es kann nichts werden. Und so verhallen Wolam leider voll und ganz in belanglosem Nichts. Streicher hin oder her. End Of Dream haben sich bei MOG schon die ein oder andere Schreiberei gefallen lassen müssen. Deswegen in Kurzform. Ja, Bandwettbewerbe und so. Ja, produziert irgendwann von irgendwem der auch mal bei sowas
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Fr. 31.08.: Buy British, Mr. Stringer im 6Mio-Club
26. August 2007
Tja, dass ist schon alles was über den Redaktionsticker läuft. Und auch sonst findet sich nichts zu „Buy British“ oder „Mr. Stringer“. Zumindest ich kann, als Fan der Insel, bei „Buy British“ grundsätzlich laut Ja sagen. Nicht nur, dass Rock’n’Roll ohne die zahlreichen Verdienste wie The Beatles, Oasis, Joy Divison, The Smiths oder The Who ein ganz jämmerlicher Haufen Scheiße wäre (denn man könnte noch 1000 Bands mehr nennen), dazu wurden Automobilisten wie ich mit Aston Martin, Rolls Royce und Jaguar beschenkt. Style in Musik und Blech. Zu Mr. Stringer fällt mir allerdings nichts ein. Am Freitag, im 6-Millionen-Dollar-Club.
Mi 29.08.: The Vaz und Mutiny on the Bounty im JUZI
24. August 2007
Leute zu Konzerten zu bewegen, nun da gibt es einfachere Jobs. Polizei zum Beispiel. Wenn nicht wieder mal mit freiem Oberkörper schwitzig zu sinnfreier Blasmusik in bester Kirmesmusikmanier froh gejubelt wird, glänzt man bei musikalischen Perlen mit Abwesenheit. Ja, auch eine Band wie The Vaz aus New York ist nicht leicht zu nehmen. Hach, das ist gut so! The Vaz sind sperrig und unter Noise-Rock-Fans schon fast eine Legende. Hervorgegangen aus Hammerhead! Genau, den legendären Hammerhead – ich meine die Amphetamine Reptile Band und das wird den einen oder anderen jetzt sicher schwer enttäuschen. Dabei ist der Sound von The Vaz eigentlich nicht sooooo sperrig auf den zweiten Blick. Er ist einfach massiv angefüllt, manchmal finster, aber eben immer dicht. Die erste LP der Band „Demonstrations In Micronesia“ war schneller vergriffen als erschienen. Zusammen mit dem neuen Werk „Dying To Meet You“ erschien jetzt ein Re-Release auf X-Mist Records. Und wer sich Platten gerne mehr als vier Mal anhört, weil er immer noch etwas Neues darauf finden möchte, der sollte dann mal schleunigst zugreifen. Ein größeres Kompliment kann man einer Band kaum machen, wie ich finde. Dass die Band live rockt wie die Scheiße höchstpersönlich, brauch an dieser Stelle nicht
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Sa. 25.08.: Nummer 0 bis 5 lebt – 35 Jahre Rote Strasse
23. August 2007
35 Jahre Rote Strasse, noch ein Geburtstagskind neben Musa, Rotem Buchladen und Juzi. Und natürlich wird auch das gefeiert. Am Samstag geht es 13 Uhr los, mit einem Konzert von Fuo aus Hamburg – daneben gibt es, wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren ist, eine Vielzahl von Aktivitäten. Kinder können sicher abgestellt werden, es gibt eine Ausstellung zur Geschichte der Roten Strasse und ein der Tageszeit angemessenes Brunch. Ab 23 Uhr dann Tanzen auf 3 Ebenen: pop/ gitarre /electric boogie / techno/ minimal. Das Motto der Party: Nummer 0 bis 5 lebt, wer sich erinnert, dass war so ein süßer Roboter. Und wer als solcher verkleidet erscheint, der schont das Portemonaie und muss nichts zahlen. Wow!
Mi. 22.08.: Deadline im Nörgelbuff
17. August 2007
Am Mittwoch, dem 22.08. werden DEADLINE in Göttingen gastieren und das Nörgelbuff aufmischen. Die fünf Londoner waren fleissig und haben 2006 mit „take a good look“ bereits ihr viertes Album seit Bandgründung veröffentlicht. Derzeit sind sie damit auf dem Weg, zu einer der bekanntesten Streetpunk/Oi-Bands der Insel zu avancieren. Kein Wunder. Die schnellen, eingängigen Gitarrenriffs und die gesunde Härte des Sounds, verbunden mit der melodiösen Stimme von Frontfrau Liz Rose kicken Arsch und prägen sich ins Gedächtnis. Und in England geht es ohnehin etwas rauer zur Sache… Als Liebhaber derben Streetpunks und rotziger, aber melodiöser Rock ’n’ Rollmusik sowie eines gepflegten Pogos wird man um diese Band und damit um einen Besuch im Nörgelbuff nicht herumkommen, als feinsinniger Hörer künstlerischer und verspielter Klänge ohne punkrockbedingten Hörschaden ist man hier wohl eher falsch. Los gehen soll es um 20:30. Karten gibt es an der Abendkasse, da die Band aber weder unbekannt noch das Nörgelbuff wirklich groß sind, sollte man nicht zu spät den Weg in die Groner Straße antreten…
Di. 21.08.: Bush und K.I.T.T.-Kombi im Juzi-Proberaum
16. August 2007
Wow, Bush – das die nochmal so ganz klein im Juzi-Proberaum spielen, damit hätte wohl niemand gerechnet. Muss man auch nicht, denn um Verwechslungen bei dem einen oder anderen Autogrammjäger vorzubeugen, Gavin Rossdale hockt irgendwo in London und beschäftigt sich wahrscheinlich mit abstrakter Malerei der 60er Jahre. Bush kommen aus Sao Paolo, dass ist in Brasilien und mit Herrn Rossdale haben sie soviel zu tun wie Hippies mit gutem Geschmack. Als Einflüsse hält die Band dem geneigten Myspace-Spanner eine ganze Anzahl von Plattencovern ins Gesicht, die da von den Bad Brains, Black Flag, den Circle Jerks über Warsaw zu den Meat Puppets reichen. Das kommt erfreulicherweise ganz gut hin. Mit einem reichlich blechernen Gitarrensound rattert die Band ganz in Tradition der erstgenannten, und überrascht dabei mit der einen oder anderen eigenen Note. Bisweilen klingt die Band nach neueren Schöpfungen à la Rocket From The Crypt oder Hot Snakes – aber ohne an eben diese ranzukommen und wirklich nur Sekundenweise. Man bleibt den 80ern auf ganzer Ebene verpflichtet. Das wäre eh zuviel verlangt. Und das gilt so eigentlich auch für K.I.T.T.-Kombi. Das ist die Band, bei der der Sänger das Mikro gerne wie ein Eis hält. An den letzten beiden genannten
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Fr. 17.08.: Hard Beat Club vs. Rocket Club – Save the last Dance!
12. August 2007
Seit knapp 2 1/2 Jahren gibt es das einsB und damit auch die Veranstaltungsreihen Hard Beat Club und Rocket Club. Beiden ist gemein, dass sie Ausdrucks des Versuches waren, regelmässige Tanzveranstaltungen mit tendentiell eher discoinkompatiblen Musikformaten zu machen. Vor allem der Hard Beat Club ballerte den Gästen Hardcoresongs um die Ohren, die sonst in Göttingens Discos wohl eher selten ihren Platz in der Playlist finden. Aber auch der Rocket Club war für sich um einiges spezieller als so manch andere Indietanzveranstaltung. Zwischenzeitig war das Duo mit diesem Konzept erfolgreich und füllte die Diskothek mit zahlreichen Gästen, sei es aus Göttingen oder anderswo her. Doch in den letzten Monaten nahmen die Besucherzahlen langsam aber stetig ab, sodass es nun Zeit für einen Schlussstrich scheint. „Das spezielle Publikum, von dem unsere Veranstaltungen gelebt haben, das eben wegen der Musik und nicht zum blossen ‚rocken‘ wegging, gibt es in Göttingen einfach nicht mehr“ kommentierte DJ Lars Fehren-Schmitz diesen Schritt resigniert. An diesem Freitag wollen die VeranstalterInnen ihre Parties gebührend zu Grabe tragen und versprechen „Einen Abend lang das…was eben diese Formate ausgemacht hat…..Auge in Auge…Zahn um Zahn“. Das Motto lautet „Rocket Club vs. Hard Beat Club„, die Indie- und Hardcore DJs werden also
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25 Jahre Jugendzentrum Innenstadt
8. August 2007
Das Jugendzentrum Innenstadt, im Volksmund JuzI genannt, feiert an diesem Wochenende seinen 25. Geburtstag in der Bürgerstraße. Für uns Anlass genug, das linke Zentrum mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. In unserem Artikel JuZI kriegt den Hals nicht voll – Nach 25 Jahren immernoch da erfahrt ihr einiges über Geschichte, Notwendigkeit und Kritik an der Politik des “optischen und gesellschaftlichen Schandflecks Göttingens”. Bereits am Donnerstag kann man sich auf einem Erinnerungsabend Geschichten rund um das JuzI erzählen lassen. Am Wochenende wird dann an zwei Tagen mit vielen Konzerten gefeiert. Wir stellen die Bands von Freitag und Samstag vor. Ausserdem findet in diesem Rahmen am Samstag eine Demo der Kampagne Here to Stay statt. (Ein wenig) mehr dazu hier.