Tipp!
Fr. 14.03.: The Now Denial, Socorro und Weltraumraketenabschußbasis
9. März 2008
Freitag, habe ich gelernt, gilt in manchen Gegenden als der „kleine Samstagabend“. Demzufolge muss man es richtig krachen lassen. Dafür ist im Juzi gesorgt, dem Haus in dem bekanntlich kleine Kinder verspeist werden. Weltraumraketenabschußbasis machen „angry acoustic“. Da ich Lagerfeuerklampfenmusik, egal welcher Form, stinklangweilig finde, es sei denn, Tom Petty zupft den Darm, kann ich das kaum kommentieren. Auf jeden Fall scheint „angry acoustic“ gegen Borderline-Soundtrack-Singer-Songwriter zu sprechen. Socorro ist der Müller-Schmidt unter spanischen Städtenamen und klingt für mich nach einem VW. VW Socorro! Das passt wie die Faust aufs Auge. Immerhin, ein heißer ähnlich klingender Wüstenwind schmückt bereits ein VW-Modell, den unvergessenen Scirocco. Der sah flott aus, doch unter dem von Giorgio Giugiaro gezeichneten Blechkleid steckte ein schnöder Golf. Interessant oder? Bei Socorro ist es umgekehrt, da steckt der Wolf im Schafspelz. Da wird auf die zwölf getreten und im Screamo-Topf gerührt, mal laut, mal leise. Einfach gut gemacht und schön hingerotzt. The Now Denial. Everybodys Darling. Eine Bekannte von mir vertrat unlängst eine interessante These: The Now Denial sind eigentlich eine Hardcore-Boyband. Fast jede Subgruppe des Genres wird hier bedient. Alte Bouyancy und Enfold Fans dürfen sich an Knierutsch-Emo erinnern, die asoziale Rocker-Gegenseite darf aber auch fröhlich mitwippen.
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Mi. 12.03.: Reportage über Alfred Grasel – im Fernsehen
7. März 2008
Alfred Grasel kommt am 21. Juni 1926 in Wien als uneheliches Kind zur Welt. Sein Vater ist Jude. Zwei Wochen nach der Geburt gibt ihn die Mutter in der Kinderübernahmstelle ab und verschwindet. Alfred lebt bis 1938 bei verschiedenen Pflegefamilien. Nach dem Einmarsch von Hitlers Truppen zeigt ihn die letzte Pflegemutter wegen Diebstahls an. Doch in Wahrheit ist ein halbjüdisches Kind der Pflegefamilie zu gefährlich. Von nun an bis Kriegsende beginnt für Alfred eine Zeit großen Leidens: Zunächst kommt er in die NS-Erziehungsanstalt in Mödling, dann folgt die Einweisung in die sogenannte Jugendfürsorgeanstalt „Am Spiegelgrund“, wo auch Euthanasieärzte tätig waren. Dort versucht er zweimal, auszubrechen. Als Strafe wird er vom berüchtigten SS-Arzt Heinrich Gross mit Injektionen behandelt, mit der Bemerkung: „Du wirst nicht mehr weglaufen“. Nach tagelangem Lazarettaufenthalt wird Alfred abgeholt und landet am 1. Oktober 1942 im Jugendkonzentrationslager Moringen in Deutschland. Hier arbeitet er bis Kriegsende untertage in der Heeresmunitionsanstalt in Volpriehausen. Seine Aufgabe: der Transport von Granaten und Giftgas. Knapp vor Kriegsende hat er einen schweren Unfall. Als Invalide kehrt der 19-Jährige nach Wien zurück. Erst 50 Jahre nach Kriegsende und nach dem Tod seiner Frau erzählt Alfred Grasel seinen fünf Kindern seine Leidensgeschichte in der Nazizeit. Aus
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So. 09.03.: Sprechstunde – Die offene Lesebühne im Nörgelbuff
4. März 2008
Schreiben ist der Einen oder dem Anderen eine Herzensangelengenheit, aber der Wettbewerbs-Charakter herkömmlicher Poetry Slams schreckt Euch beide ab? Die dort präsentierten, verwertungslogisch auf die Gunst des Publikums hin geschriebenen Texte entsprechen nicht Eurer Vorstellung von Literatur? Ihr wollt Euch niemandem anbiedern, sondern frei Eure in Prosa oder Lyrik verpackten Ansichten und Gefühle darreichen? Dann ist die „Sprechstunde“ möglicherweise das richtige Forum! Probierbühne statt Dichterwettkampf! Voranmeldung nicht nötig, Eintritt für Lesende frei. Am Sonntag im Nörgelbuff
Sa. 08.03.: Lesung von Katja Lange-Müller an einem unbekannten Ort
3. März 2008
Die Autorin Katja Lange-Müller ist am Samstag im Literarischen Zentrum zu Gast. Genau genommen findet die Veranstaltung jedoch in einer Privatwohnung statt und der Ort wird, ganz konspirativ, erst auf Nachfrage verraten. Das nennt sich dann „Hausbesuch“. Denn „Literatur will die Privatheit der menschlichen Existenz“, verrät uns die Homepage des Literarischen Zentrums. Sie wird aus ihrem aktuellen „Böse Schafe“ lesen, in dem sie verkrachte Existenzen in einem gräulichen Westberlin der 80er Jahre auflaufen lässt. Ebenfalls auf der Homepage des Literarischen Zentrums findet sich in der Rezension des Buches der denkwürdige Satz: „Sie hat einen Brühwürfel ohne Auflösung geschaffen.“ Wahrlich, ein denkwürdiger Satz, der nicht eindeutig verrät, ob er Kompliment oder Beleidigung sein möchte. Nun, was muss ich mir unter dem Buchtitel „Böse Schafe“, dem „Brühwürfel ohne Auflösung“ und der „Privatheit der menschlichen Existenz“, zusammengenommen, vorstellen? Dass in einem Privatzimmer schwarze Schafe mit böse funkelnden Augen erbittert und voller Ingrimm auf unkaputtbaren Brühwürfeln herumkauen oder gar herumtrampeln? – Eine, wenn man zu Experimenten aufgelegt ist, durchaus nicht uninteressante Vorstellung. So etwas bekommt man, insbesondere im kleinen Göttingen, nicht alle Tage geboten. Vermutlich ist es jedoch viel banaler: Eine Lesung, ähnlich pseudo-intellektuell vertrocknet (an dieser Stelle ein großer Dank an K. für
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Fr. 07.03.: Cedarwell und Rue Royale im Studentenwohnheim Friedrichstrasse
1. März 2008
Irgendwie kann ich mich für die Wohnzimmer-Konzert Idee begeistern! Freier Eintritt, für Getränke wird selbst gesorgt. Geld bereithalten, denn Musiker haben immer irgendwas zum verticken dabei. Wenn man schon mal wirklich gute Musik zum Nulltarif Live hinterhergeworfen bekommt (und in Göttingen muss man für den größten Scheiß fast immer zahlen) sollte man das Ganze trotzdem würdigen. Wenn jetzt alle ihre Getränke für alle auf eine Theke stellen funktioniert das Konzept. Noch besser funktioniert es, wenn sich beide Bands über verkaufte Platten freuen können. Diesmal wieder dabei Cedarwell aus Wisconsin, die unglaublich entspannt zu Werke gehen. So ein bisschen Singer-Songwriter. Sowas hasse ich eigentlich, aber Cedarwell sind Kompakt und Komplex mit einer wirklich tollen Stimme. Easy Listening wäre eine Beleidigung dafür! Das Chicagoer Duo Rue Royale klingt ganz ähnlich, mit einer Stimme die Dave Grohl nicht unähnlich ist. Auf Konserve hört sich das ganz cool an alles, vielleicht auf Dauer etwas eintönig – aber das könnte alles nicht besser in ein schönes Wohnzimmer passen. Tolle Idee, tolle Bands! Geht da unbedingt hin!!! Am Freitag, 7. März im Studentenwohnheim Friedrichstr.
Do. 06.03.: Musikalisches Wohnzimmer mit Erika Künstler im Schröder
29. Februar 2008
Musikalisches Wohnzimmer im ohnehin gemütlichen und unterschätzen Schröder. Gemeint ist das Café, nicht der Kanzler a.D.. Erika Künstler legt dort Platten auf, Gitarre und Elektro. Na denn!
Mi. 05.03: Zartbitterparty in der Tangente
29. Februar 2008
Die Zartbitter Party ist wohl das älteste, was Göttingen in Sachen Alternative, Emo, Indie und New Noise zu bieten hat. Jeden ersten Mittwoch im Monat in der Tangente und das seit unzähligen Jahren – und auch an diesem Mittwoch. Musikwünsche werden gern auch schon vorher unter www.zartbitterparty.de entgegengenommen. Beginn ist um 22h
Di. 04.03.: Herpes, Les Trucs und Gtuk im JUZI
27. Februar 2008
Gtuk hat mich echt Nerven gekostet. Tobi, seines Zeichens Schnurbartträger und kluger Kopf bei Antitainment und nun auch Les Trucs, drückte mir vor einiger Zeit etwas erzwingend eine Gtuk CD in die Hand. Bei manchen Leuten bin ich ein schlechter Nein-Sager, so landete Gtuk eines schönen Tages im CD-Spieler meiner japanischen Mittelklasselimousine, die ich nach einigen Takten fast gegen einen Brückenpfeiler gejagt hätte. Extatisch, zappelig kommt Gtuk daher – spontan musste ich an Power-Violence denken, nur eben ohne Stromgitarren. Ganz schön gut! Nicht meine Baustelle, aber wirklich geiler Scheiß! Und Live soll Gtuk so ziemlich alles können. Les Truc ist garnicht soweit davon entfernt. Ebenfalls hektisch und völlig ruhelos, aber so soll sowas wohl einfach klingen. Les Truc – ein Synt-Orchester, dass an der einen oder anderen Ecke schon deutlich Antitainment durchschauen lässt, was einfach an Tobis Stimme liegt. Da kann man einfach nichts machen – es sei denn man spielt einfach Karnevalströte! Herpes! Was für ein beschissener Bandname! Herpes ist bei mir ein nerviges Lippengewächs. In Berlin sind Herpes die zackige Punkvariante mit Gitarre, Keyboard und einem echten Schlagzeug. Reichlich hingerotzt mit ex-Surf Nazis Must Die-Genen und einem ordentlichen NDW-Einschlag (ich wette die Band wird das hassen!). Am Dienstag
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Sa. 01. 03.: Schalldruck – GöDru-Party zur 600. Ausgabe im JuZI
25. Februar 2008
Am Samstag ist die Party zur 600. Ausgabe der Göttinger Drucksache unter dem Motto: „Sind wir nicht alle ein bißchen GöDru?“ Und zu diesem Zwecke gibt es ordentlich elektronische Tanzmusik auf die Ohren. Mono.Klinke dürfte bereits einigen ein Begriff sein und auch toni_torpedo ist bereits ein geflügeltes Wort für jede/n, die/der auf Göttinger Partys tanzt. De_cay kommt extra aus Hamburg angereist mit tanzbarem im Gepäck. Also kommt alle und gratuliert fein.
Do. 28.02.: Flüchtlingslager als Repressionsinstrumente -Veranstaltung im T-Keller
23. Februar 2008
„Flüchtlingslager als Repressionsinstrumente“ heißt eine Veranstaltung im Rahmen der Göttinger Antirepressionstage, die am Freitag mit einem Vortrag von Rolf Gössner zum Thema „Innere Sicherheit“ eröffnet wurden. Zu dieser Veranstaltung ist das Antira-Plenum Oldenburg/ Blankenburg geladen. Beginn: 20 Uhr im T-Keller (Geismar Landstr.19)