Termine
Di. 08.02.: Vortrag „Antisemitismus & Geschlecht“
2. Februar 2011
Aus der Ankündigung der VeranstalterInnen: Vom „effeminierten Juden“, „maskulinisierten Jüdinnen“ und „jüdischer Männerbundschwäche“. Die Kategorie „Geschlecht“ und „Körper“ im Antisemitismus des Deutschen Kaiserreichs. Um 1900 zirkuliert eine Vielfalt antisemitischer Bilder, Pamphlete und „wissenschaftlicher“ Abhandlungen. Besonders bekannt sind die Stereotype der „jüdischen Weltverschwörung“ oder des „jüdischen Kapitalismus“. Doch auch Geschlecht und Körper spielen im Antisemitismus des Kaiserreichs eine zentrale Rolle: „Der Jude“ wird z. B. als verweiblicht gezeichnet, als unproduktiv und als schwächlich. Dennoch bangt dem Antisemiten vor jüdischer Allmacht. Die Jüdin wird dagegen als vermännlicht dargestellt, unfähig sich in die (zeitgenössische) Frauenrolle einzufügen: das bedrohliche Negative der Moderne wird mit dem Jüdischen ineins gesetzt. Im Vortrag werden in Ansätzen die sexistischen Motive analysiert, ihren Ursprung sowie ihre Funktion aufgezeigt und der Zusammenhang von Geschlecht und Arbeit im Antisemitismus des Deutschen Kaiserreichs beleuchtet. Referentinnen sind Sarah Frenking und Lisa Hilbig. Der Vortrag am Dienstag, 8.2., beginnt ab 19 Uhr und findet im Sozio-Oeconomicum auf dem Campus („Oec“) in Raum OEC 1.165 statt.
So. 06.02.: Workshop zum Verhalten auf Demos & dem neuen niedersächsischen Versammlungsgesetz
1. Februar 2011
Hier der Ankündigungstext der veranstaltenden Gruppen: Was darf die Polizei bei Vorfeldkontrollen, wohin mit meinem Handy, wie auf Kessel, Schlagstockeinsatz, Tränengas reagieren, was mache ich bei einer Festnahme, sind schwarze Schals ein Verstoss gegen das Vermummungsverbot, wie kann die Polizei Kundgebungen auflösen, welchen Zweck hat eigentlich Aussageverweigerung und warum machen Bezugsgruppen nicht nur auf Demos sondern auch in anderen, repressionsgeprägten Zeiten Sinn? Viele Fragen also, die wir im Kontext zum neuen Versammlungsgesetz in Niedersachsen gerne beantworten möchten. Zusammen mit euch und dem Göttinger Rechtsanwalt Sven Adam und der Roten Hilfe wollen wir uns im Rahmen eines Workshops daher austauschen, diskutieren und uns rechtlich in Sachen Versammlungsgesetz und Demoverhalten auf den neusten Stand bringen! Der Workshop ist einerseits für Alle interessant, die grundlegende Basics in diesem Bereich kennenlernen möchten. Auf der anderen Seite wird es auch die Möglichkeit geben, dort vorhandendes Wissen zu vertiefen und aufzufrischen. ab 14.00 Uhr im JuzI veranstaltet von: Gruppe Gegenstrom & Redical [M]
Sa. 05.02.: Bildungsstreik-Soliparty im JuzI
31. Januar 2011
Am Samstag veranstaltet die Jugend-Antifa Göttingen unter dem Motto „feiern & tanzen für ein selbstbestimmtes leben, lernen & bilden“ eine Soliparty für kommende Aktivitäten im Rahmen der „Bildungsstreik“-Bewegung. Musik wird es im Ballsaal und der Bar geben, eine Cocktailtheke ist angekündigt. Los geht die Party am Samstag, 5.2., ab 21 Uhr im JuzI (Bürgerstr.).
Fr. 04.02.: Protest gegen Militärmusikparade
30. Januar 2011
Auch am Freitag wird in dieser Woche protestiert. Anlass ist eine Militärmusikparade in der Lokhalle. Die Antimilitaristische Perspektive Göttingen schreibt: Drill, Gefühle, Bindeglied Von einem wenig bedenklichen Blasmusikfestival ist die selbsternannte Musikparade weit entfernt. Denn die öffentliche Darbietung von Militärmusik dient auch bei dieser Veranstaltung neben dem Profit unweigerlich der Akzeptanzbeschaffung für Militär und kriegerisches Handeln. Militärmusik ist Musik von und für SoldatInnen. Zu ihren offiziellen Aufgaben zählte und zählt die Ordnung der militärischen Abläufe durch Märsche und Truppenzeremonielle, die Repräsentation und die Ehrung von Gästen in Form eines militärischen Protokolls wie dem „Großen Zapfenstreich“. Militärmusik dient bis heute der psychologischen Unterstützung und Motivation von SoldatInnen in der Kampfvorbereitung und in Kriegshandlungen. Sie fördert die soldatische Identitätsfindung und emotionale Integration in den Militärkörper. Nicht zuletzt soll Militärmusik ein Bindeglied zwischen den kämpfenden Truppen und der Bevölkerung sein. Kein Raum der Militarisierung Deutschland führt Krieg und wird seine national-ökonomischen Interessen zukünftig immer häufiger militärisch durchsetzen. Mit dem Aussetzen der Wehrpflicht wird die Bundeswehr ihre Anstrengungen weiter erhöhen, junge Menschen für Militär und mörderische Auslandseinsätze zu werben. Das Image von kämpfenden, tötenden, verletzten und gefallenen SoldatInnen muss dazu aufpoliert werden. Militärische Apparate und Prinzipien sollen als fester Bestandteil in der Mitte der
[weiterlesen …]
So. 5.2.: Frauen*Lesben*Trans-Café im JuZI
30. Januar 2011
Jeden ersten Sonntag im Monat findet im JuZI-Café im 1. Stock das Frauen*Lesben*Trans-Café statt. Bei Kaffee, Tee, veganem Kuchen kann dort gemütlich rumgehangen und sich ausgetauscht werden, und was einer sonst noch so einfällt. Die Veranstaltung lebt ein Bißchen von der Beteiligung, so ist es immer gern gesehen wenn nicht immer nur die Veranstalter_innen den Kuchen mitbringen. Ab 16:00 Uhr
Do. 03.02.: Protest gegen Staatsminister Neumann
29. Januar 2011
Die Freund_innen des gepflegten Protestes kommen in Göttingen gerade nicht zur Ruhe. Für den Donnerstag Abend erreichte uns ein Aufruf, den Auftritt von Staatskulturminister Bernd Neumann (CDU) in der musa zu stören. Neumann wird darin als Rassist bezeichnet, unter anderem weil er 2009 Ausstellungsstücke zensiert haben soll, die sich kritisch mit dem europäischen Grenzregime befassten. Weiter schreiben die „Göttinger Integrationsverweiger_Innen“: Unser Protest richtet sich nicht nur gegen Staatskulturminister Neumann, sonder auch gegen die gesamte Palette der rassistischen CDU Partei. Ihre rassistische Hetze gegen Migrant_Innen, insbesondere Muslime, läuft seit mehreren Jahren durch vielfältige Kampagnen. Außerdem werden damit Forderungen nach härteren Strafen, Abschiebungen und Kontrollen verbunden, sowie die politischen Rechte der Migrant_innen aufs Schärfste attackiert. Dieses mal lautet das Motto der Veranstaltung: „Im Bund mit der Kultur“ . Wenn die CDU über Kultur spricht, ist eine kulturelle Vormachtstellung der „deutschen Leitkultur“ gemeint. Eine Kultur der Ausgrenzung, des Sozialchauvinismus, der profitablen Nutzung des „Humankapitals“, des Arbeitszwangs, der Unterordnung und Drangsalierung der Menschen. Diese Leitkultur mündet in einem Konzept rassistischer Zuschreibungen namens Integration. Integration heißt rassistische Kontrolle, Strafe und Disziplinierung gegenüber nicht–deutschen Menschen. […] Nach diesem Prinzip läuft die Abschiebepraxis in Göttingen und im Landkreis weiter. Allein in der Weststadt Göttingens, im Rosenwinkel und
[weiterlesen …]
Mi. 02.02.: Soli-Demo wegen Liebig14-Räumung
28. Januar 2011
Weil in Berlin am Mittwoch Vormittag das Hausprojekt Liebig14 von der Polizei geräumt wurde (Ticker), soll es am Abend eine Solidaritätsdemonstration in Göttingen geben. Angekündigt ist der Protest ab 18 Uhr am Gänseliesel. Uns erreichte folgender Aufruf: Heute um 8:00 Uhr morgens begann die Räumung der „Liebigstraße 14“ in Berlin. Ein weiteres Hausprojekt steht somit vor dem aus. Seit Jahren werden uns nach und nach die Freiräume selbstbestimmten Lebens genommen. Das Damoklesschwert der Kapitalisierung unseres Lebens schwebt über uns allen. Die Bedrohung realisiert sich an all dem, was versucht eine selbstbestimmte Organisierung und ein Leben wieder der herrschenden Ordnung zu realisieren. Es ist die ansteigende Überwachung unseres Lebens, der Ausbau von regulierenden Insitutionen, der Druck der allgegenwärtigen Konkurrenz und des Rechts des Stärkeren – es ist die gewaltsame Inkorporierung des Knastlogiken dieses Herrschaftssystems. Diese Bedrohung wird verstärkt an jenen Orten inszeniert, die sich konkret gegen das Bestehende stellen – Hausprojekte wie die Köpi in Berlin, das Rozbrat in Poznan, die Flora in Hamburg oder die linken Wohnheime in Göttingen. Stück für Stück wird aus der Bedrohung eliminatorische Praxis – die Yorck 59 wurde uns genommen, das Topf&Söhne Squat wurde uns genommen und nun soll die Liebig 14 kommen?! Ohne uns!
[weiterlesen …]
Mi. 02.02.: Kundgebung der Kampagne „Here To Stay“
27. Januar 2011
Die Kampagne „Here To Stay“ ruft zur Teilnahme an einer Kundgebung am kommenden Mittwoch auf. In der Kampagne haben sich selbstverwaltete Häuser vernetzt, die sich durch Reglementierung im Mietverhältnis bedroht sehen. Aus dem Aufruf zur Kundgebung „Uns gehört die Stadt – We are Here to Stay. Für annehmbare Verträge und erschwinglichem Wohnraum in der Stadt für alle“: Im Jahr 2007 hat es die „Here to Stay“-Kampagne mit der Unterstützung einer kritischen Öffentlichkeit geschafft, die vom Studentenwerk angedrohten Kündigungen der Mietverträge für die Häuser in der Goßler Straße 21, Gotmarstraße 9-10, Kreuzbergring 10-12, Rote Straße 1-5 und der Burgstraße 52 abzuwenden. Seitdem befinden sich die BewohnnerInnen der Häuser in Verhandlungen um eine neue vetragliche Regelung, welche die Grundlagen der selbstverwalteten Wohnformen erhalten soll. Im November 2009 sicherte die Wohnheimverwaltung zu, die Forderungen der BewohnerInnen nach dem Modell der Gotmarstraße in den neuen Verträgen umzusetzen. Die „Here to Stay“-Kampagne sendete ihrerseits dem Studentenwerk schon im Januar 2010 einen ausgearbeiteten Vertragsentwurf. Erst im Herbst 2010 reagierte die Wohnheimverwaltung mit einem Vertragsvorschlag, der in Hinblick auf die Selbstverwaltung der kollektiven Wohnform noch hinter den status quo der aktuell bestehenden Mietverträge zurück fällt. Diese Verträge sind für die BewohnerInnen inaktzeptabel. Die Aufforderung der „Here to
[weiterlesen …]
Di. 01.02.: Vortrag „Sexuelle und häusliche Gewalt als geschlechtsspezifische Gewalt“
27. Januar 2011
Wir dokumentieren hiermit den Ankündigungstext der VeranstalterInnen: Was fällt unter die Begriffe sexuelle und häusliche Gewalt? Und inwiefern hat das etwas mit den Geschlechterverhältnissen zu tun? Anhand einzelner Studien und der Expertise aus der psychosozialen Beratungsarbeit nach Gewalt wird auf das Ausmaß und die Folgen von sexueller und häuslicher Gewalt eingegangen. Die Betrachtung unterschiedlicher Erklärungsansätze und Präventionskonzepte verweist auf das Verständnis von sexueller und häuslicher Gewalt als geschlechtsspezifische Gewalt. Sowohl im Vortrag als auch in der anschließenden Diskussion werden außerdem konkrete Interventionsmöglichkeiten und die spezifische Ausrichtung regionaler Unterstützungseinrichtungen thematisiert. Referentin: Ute Zillig, vom Beratungs- und Fachzentrum sexuelle und häusliche Gewalt – Frauen-Notruf e.V. Göttingen Eine Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geschlecht – Genzen – Gleichstellung -Gewalt“ um 19 Uhr im ZHG 009
Di. 01.02.: „Wir waren keine Menschen mehr.“ Die Erinnerungen eines Wehrmachtssoldaten an die Ostfront. Vortrag von Hannes Heer
27. Januar 2011
Der Historiker Hannes Heer wird in diesem Vortrag am Beispiel des Wehrmachtssoldaten Luis Raffeiner die Verbrechen der Wehrmacht während des zweiten Weltkriegs und die Unfähigkeit dieser Generation zu Trauer und Schuldannahme aufzeigen. Hannes Heer war von 1993 bis 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung und Leiter des Ausstellungsprojektes „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“. Bis heute arbeitet er als Journalist, Regisseur und Dramaturg. In verschiedenen Projekten widmet er sich der Geschichte des Nationalsozialismus mit dem Schwerpunkt der Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung von Juden und Jüdinnen. Er lebt als Historiker, Publizist und Ausstellungsmacher in Hamburg. Zuletzt erschien von ihm „Wir waren keine Menschen mehr“, Erinnerungen eines Wehrmachtssoldaten an die Ostfront“, aufgezeichnet von Luise Ruatti, mit einem Nachwort von Hannes Heer. um 20.00 Uhr im APEX >>> organisiert vom Methodenzentrum Sozialwissenschaften der Universität Göttingen unter der Leitung von Prof. Dr. Gabriele Rosenthal. Der Eintritt ist frei, um Spende wird gebeten.