Besetzter Raum von Polizei und Gebäudemanagement geräumt [mit Pressemitteilung]
von am 29. Januar 2008 veröffentlicht in Besetzung 11.40

Heute früh um ca. 5.45 Uhr wurde die Raumbesetzung von der Polizei beendet, indem das Freiraumcafé geräumt wurde. An der Räumungsaktion waren Einheiten aus Hannover beteiligt. Am blauen Turm befanden sich 10 Wannen, die die Aktion durchführten. Ebenfalls vor Ort war der Chef des Gebäudemanagements.
Zu dem Zeitpunkt der Räumung befanden sich lediglich 3 Leute im Raum, die dort übernachtet hatten. Sie wurden abgeführt und erkennungsdienstlich erfasst und nach ca. 1-2 Stunden ließ man sie schließlich wieder frei.
Das Rauminventar sollte zunächst von Hausmeistern an einen unbestimmten Ort gebracht werden, was jedoch verhindert werden konnte und zunächst in Teilen ins Asta-Gebäude verbracht wurde.
Während einige die Besetzung des Raumes 11 40 als Stimmenfangaktion betrachtet hatten und einige von einer schnellen Räumung ausgegangen waren, waren die BesetzerInnen nun 2 Wochen in besagtem Raum geblieben, nachdem von Seiten der Uni keine akzeptablen Raumangebote gemacht worden waren. Im Laufe der Besetzung hatte es einen großen Zulauf von UnterstützerInnen gegeben und die BesetzerInnen konnten sich über eine Vielzahl von Solidarisierungen freuen. Weiteres zum Verlauf der Besetzung kann auf der dafür eingerichteten Sonderseite des Basisdemokratische Bündnis nachgelesen werden.

EDIT

Pressemitteilung zur Räumung des Freiraums im MZG (‚Blauer Turm‘) 1.140:

Heute am Dienstag, den 29. Januar gegen 5:45 Uhr wurde der Freiraum im MZG 1.140 von
vermummten Polizeikräften geräumt. Die drei anwesenden Besetzer_innen wurden festgenommen, auf die Wache gebracht und erkennungsdienstlich behandelt. Der Einsatz geschah grundlos und ohne Vorankündigung. Der Raum war seit 13 Tagen besetzt. Die Besetzer_innen hatten hier ein ein offenes Café etabliert, das von Anfang an von allen Menschen an der Uni genutzt wurde. Die Besetzung wurde nötig, nachdem die Uni das letzte selbstverwaltete Café – das Café Kollabs – vor 18 Monaten einseitig gekündigt hatte. Die Univerwaltung hatte seitdem in Verhandlungen über einen neuen Raum nur unannehmbare Angebote gemacht. Auch nach der Besetzung kamen von der Univerwaltung nur inakzeptable Angebote. So wurde ein Gebäude angeboten, das in wenigen Monaten abgerissen werden soll. Nach der Ablehnung dieses Angebots“ wurden Räume im AStA angeboten, ohne dass dieser sein Einverständnis gegeben hatte. Vor dem Hintergrund, dass der AStA auch nicht bereit war, die Räume zur Verfügung zu stellen, konnte auch dies nicht als ernsthaftes Angebot verstanden werden.
Die Unileitung nahm jedoch die Ablehung dieses Angebots zum Anlass, alle Verhandlungen abzubrechen. Die Besetzung verlief friedlich, die Stimmung war gut und das Café wurde von
zahlreichen Studierenden regelmäßig genutzt. “ Heute hat die Unileitung sich entschieden, die
Situation zu eskalieren, so eine Sprecherin der Initiative.
Eine Sprecherin erklärt zu den Vorgängen: “ Die Räumung am heutigen Tag ist ein Skandal. Einen
Grund für diese Eskalation gibt es nicht. Alle Veranstaltungen in dem Raum konnten verlegt
werden. Der Univerwaltung ging es um eine Demonstartion ihrer Autorität. Wer selbstherrlich
beschließt Studiengänge nicht einzurichten oder Berufungen von Proffesuren an der akademischen Selbstverwaltung vorbei verhindert, der kann scheinbar auch keine Aktivitäten an seiner Uni dulden, die von ihm genehmigt sind. Die jetzige Räumung ist ein weiterer Ausdruk für die immer autoritäreren Verhältnisse an der Uni.“

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2 Kommentare auf "Besetzter Raum von Polizei und Gebäudemanagement geräumt [mit Pressemitteilung]"

  1. Schwarz-Rot Kollabs sagt:

    Heute morgen, den 29.01.2008 gegen 5.45 Uhr, wurde das selbstverwaltete Café im MZG 1.140 von der Polizei geräumt. Schwarz-Rot Kollabs verurteilt diese Räumung aufs schärfste. Diese Aktion der Universitätsleitung Göttingen ist auf Grund des bisher friedlichen Verlaufs der Besetzung unangemessen und völlig überzogen. Hierbei zeigt sich einmal mehr die Unfähigkeit des Präsidiums einen friedlichen Dialog mit den Studierenden zu führen und ihre Interessen zu berücksichtigen. Statt dessen wird mit Hilfe polizeilicher Gewalt auf Eskalation gesetzt und versucht ein Klima aufzubauen, welches den Besetzer_innen klar machen soll, dass auf solche Aktionen mit allen staatlichen Repressalien reagiert wird.
    Dadurch lassen wir uns jedoch nicht einschüchtern. Wir werden weiterhin für unsere Interessen kämpfen und erklären uns uneingeschränkt solidarisch mit den ehemaligen und zukünftigen Besetzer_innen. Dieser Kampf um Freiräume an der Universität Göttingen ist durch die Räumung des MZG 1.140 noch nicht zu Ende. Schwarz-Rot Kollabs wird sich auch in Zukunft an der Schaffung von Freiräumen beteiligen.

    Mit solidarischen Grüßen
    Schwarz-Rot Kollabs

  2. irrgärtnerin sagt:

    gibts fotos.

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