Fr. 10.08.: 25 Jahre Juzi Festival, Tag 1
von John K. Doe am 6. August 2007 veröffentlicht in JuZI, Konzert, VeranstaltungsartDas Juzi lässt es krachen. Dem Geburtstagskind sehen wir einfach mal nach, dass es sich beim Plakat in Zeit und Geschmack etwas vergriffen hat. Am Freitag Abend geht die große Sause los!
Und da blieb mir erstmal die Spucke weg als ich den Namen Fleas and Lice las! Du meine Güte, dass es die noch gibt! Eine legendäre Band in Crust-Kreisen um die sich allerlei Geschichten ranken. Eine der kaputtesten Bands, die ich so erleben durfte. Etwas jünger als das Juzi zwar, aber irgendwie verbrauchter. Da bleibt keine Kehle trocken, möchte ich wetten. Das riecht nach Punk, davon reichlich! Culm gehen da schon ganz anders zu Werke. Sie sind im Gegensatz zur Kruste aus Groningen der nette Schwiegersohn aus der Provinz. Die Band aus Rheine kennt das Haus in- und auswendig. Ihre gekämmte Version von Hardcore setzt dort an, wo sich der Fleas and Lice-Fan angewidert abwendet. In Rheine scheint man den D.C.-Stil zu bevorzugen (siehe A.M. Thawn), traditionell in den Venen von Q and not U.
Dann ist Zeit für Lokalpatrioten. Da wären zunächst die wirklich immer wieder, anscheinend zu jedem Anlass zu bemühenden 20 Years of Hate zu nennen. Eine Punk-Cover-Band, berüchtigt für ihre Nena-Spezialität. Mad Minority, eine der dienstältesten Göttinger Hardcore-Bands. Das Herz am richtigen Fleck, die Gitarre nicht zu hoch, der Bass nicht zu tief. Traditionell stimmt hier alles. Das nannte man manchmal „Göttinger Schule“ – ohne Scheiß! Im übrigen war neulich zu vernehmen, dass der werte Sänger und Texter an einer schweren Schreibblockade leidet. Wer seinen lyrischen Ergüssen in Punkform Ausdruck verleihen mag, der kontaktiere die Band. Am besten auf dem Festival kurz vor dem Konzert persönlich ansprechen. Sowas kommt immer gut.
Nach diesem Abend wird das Juzi in Schutt und Asche liegen – gut das Tag zwei vor dem Juzi stattfinden soll.