Di. 25.9.: Frauenkneipe im Kabale
von am 19. September 2012 veröffentlicht in Kabale, Termine, Tipp!

Die einzige explizite Frauenkneipe der Stadt gibt es regelmäßig im Kabale. Warum? Na weil es für Frauen in gemischten Kneipen nicht immer angenehm ist. Jeden Dienstag ab 20:30 Uhr heißt es hier also an der Tür „Ladies only!“ Only Ladies stehen auch hinter der Theke, männliche Kollektivmitglieder dürfen aber in der Küche schuften.

Ab 20:30 Uhr

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11 Kommentare auf "Di. 25.9.: Frauenkneipe im Kabale"

  1. Debilia sagt:

    Lieber Monster*innen, der großartige Dienstag im Kabale heißt FrauenLesbenTrans*-Kneipe, nicht einfach Frauenkneipe. Kleiner, aber wichtiger Unterschied! Trans*personen sind willkommen und die „Lesben“ find ich schon für die Sichtbarmachung selbiger im Namen wichtig 🙂

  2. Fernseherin sagt:

    Die Facebook-Seite des Kabale sagt etwas anderes. Dort steht „Frauenkneipe“, siehe https://www.facebook.com/cafekabale?sk=info

  3. Genna sagt:

    kleine Verdeutlichung: In Anlehnung an Butler (u.a.) wird der Begriff „Frau“ hier nicht biologisch, sondern sozial verstanden. Entscheiden tut das das Kollektiv. – Es dürfen also auch weiblich sozialisierte Männer auflaufen – sofern sie das überzeugend genug vertreten können.
    Da Geschlechterkonstruktionen zeit- und kulturbedingt sind muß das Kabalekollektiv hier ne Auswahl vornehmen. Und wonach, bitteschön, wird die sich wohl richten?

  4. retmarut sagt:

    @ Genna: „Entscheiden tut das das Kollektiv. – Es dürfen also auch weiblich sozialisierte Männer auflaufen – sofern sie das überzeugend genug vertreten können.“ – Die identitäre Linke und ihre pragmatischen Lösungen. 😉

    Erinnert mich ein bisschen an die pfiffigen Mönche im Mittelalter, die auch in der Fastenzeit gerne Fleisch essen wollten, aber aufgrund eigener Vorgaben nur Fisch bekamen. Wurden halt kurzerhand im Konstanzer Konzil von 1414 Ente, Biber und Otter zum Fisch umdeklariert, um doch noch Braten auf den Speiseplan zu bekommen. – Wenn’s um den Bauch geht, fallen schon mal Prinzipien und Dogmen. 😉

  5. kimkin sagt:

    @genna: auch wenn bzw. gerade weil ich die FrauenLesbenTransKneipe für eine super sache halte, halte ich deine darstellung im gleichen maße für problematisch – und hoffe, dass dieser gendergesinnungstest nicht offizielle kabale-politik ist…

  6. Anwohnerbeschwerden sagt:

    das geschlecht sozial zu verstehen ist die richtige politik. aber wenn da ein typ rinkommt mit der begründung „pace to judith b. bin ich ne frau“ und dieser uni-bluff akzeptiert wird, ist das grundfalsch.

  7. ping* sagt:

    Den Begriff „Lady“ empfinde ich persönlich als problematisch (Bezug auf „Ladies only!“)…
    Ich weiß, dass er auch zB in „Ladyfesten“ etc positiv und feministisch gedeutet werden kann.
    In meinen Assoziationen steht er aber eher in Verbindung mit tradierten Geschlechterverhältnissen, eben aus dem binären Denken von „Lady und Gentleman“, in dem dem Mann die Beschützerrolle für die schwache, schutzbedürftige und schützenswerte Dame zugewiesen wird.

  8. retmarut sagt:

    @ ping*: Es ist doch müßig, sich über Begrifflichkeiten zu streiten. Es kommt doch vielmehr darauf an, wie diese inhaltliche gefüllt sind.

    Es ist ja kein seltenes Phänomen, dass herrschende Fremdbezeichnungen von der unterdrückten Gruppe aufgegriffen und progressiv gewendet werden. Sei es das bis dato abwertende „Sansculotten“ während der großen bürgerlichen Revolution in Frankreich; sei es der „Proletarier“, der vor 1848 lediglich als bemitleidenswertes Würstchen angesehen wurde, dem seitens des liberal-progressiven, frühsozialistischen Flügels der Bourgeoisie (Owens, Saint-Simon, Fourier) karitative Hilfe von oben verordnet wurde; sei es der Begriff des „Schwulen (Gay)“, eine pejorative Bezeichnung, die von der Schwulenbewegung positiv gewendet wurde. – Es gibt also etliche pejorative Fremdbegriffe, die von den Betroffenen während des eigenen Kampfes als Selbstbezeichnung mit progressivem Inhalt verwandelt wurden.

    Eine Diskussion um den konkreten Begriff bringt also nicht wirklich weiter. Weiterbringen würde hingegen eine ernsthaft geführte Diskussion, wo die Grenzen und Hindernisse identitärer Politik liegen. Das schlösse dann eigentlich auch eine Reflexion mit ein, wie die bisherige eigene ideologische Selbstghettoisierung aufgebrochen werden könnte.

  9. ping* sagt:

    Ich will mich hier ja auch überhaupt nicht streiten, sondern mein Unwohlsein mit diesem Begriff zum Ausdruck bringen.

    Ja, auch ich kenne Geusenwörter und weiß um ihr empowerndes Potential.

    Dieses können sie jedoch nur bei einer Selbstbezeichnung haben!

    Und als „Lady“ fühle ich mich nun mal nicht angesprochen.

    Das klingt für mich halt entweder nach tradierten Upperclass-Rollenbildern oder nach ner Ladies-Night (mit Frei-Sekt für die „Damen“) in der nächsten Proll-Disko.

    So ist das zum Glück im Kabale nicht!

    Inhaltlich finde ich den FrauenLesbenTrans*-Abend im Kabale wirklich super!

  10. ping* sagt:

    @retmarut
    Wieso Du mir ideologische Selbstghettoisierung unterstellst bleibt mir allerdings unklar.

  11. retmarut sagt:

    @ ping*: „Wieso Du mir ideologische Selbstghettoisierung unterstellst bleibt mir allerdings unklar.“

    Das habe ich Dir nirgends unterstellt.
    (Kritisiert habe ich identitäre Politik und ihre Tendenz zur Selbstghettoisierung.)

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