Jan Fleischhauer kommt nach Göttingen

Das wird man jawohl nochmal sagen dürfen!
von am 16. Januar 2011 veröffentlicht in Soziale Bewegungen, Titelstory

Wie es so ist, „Unter Linken“ zu leben, glaubt Jan Fleischhauer zu wissen. In seinem Spiegel-Bestseller mit dem Untertitel „Von einem, der aus versehen konservativ wurde“ stilisiert er sich zum Opfer linker Verhältnisse. Damit tut er genau das, was er den Linken gerne vorwirft, nur mit weit weniger ehrenhafter Ambition. Am Montag liest er in Göttingen aus seinem Buch.

Fleischhauer tut so, als sei Linkssein die Norm und als müssen jede Abweichung sich rechtfertigen. Genau das ist dann auch seine erste These. Es gibt eine linke Hegemonie – zumindest in der Politik und im Feuilleton der großen Zeitungen. Die breite Masse der BürgerInnen ticke zwar anders, aber das mache die Sache noch viel schlimmer: obwohl die Linke keine Mehrheit in der Bevölkerung habe, habe sie eine Mehrheit an den Stammtischen. Dagegen schreibt und redet Jan Fleischhauer an.

Zugegeben, in Göttingen kann man schon mal den Eindruck kriegen, dass dem so ist. Da haben die Grünen zweistellige Wahlergebnisse bei den Kommunalwahlen, da gibt es einen Lehrstuhl für Sozialpolitik, da wurde durch erfolgreiches Protestieren die Südumgehung verhindert und jedes Mal, wenn wieder eine Abschiebung ansteht, laufen zweihundert wütende Menschen durch die Innenstadt um allen mitzuteilen, dass das ein Skandal ist.

Die These von der linken Hegemonie im öffentlichen Diskussionsraum bricht sich dann freilich an der gesamtgesellschaftlichen Realität. Sicherlich ist es richtig, das es noch zivilgesellschaftliche Netzwerke gibt, in denen die alten aufklärerischen Werte wie Freiheit, Gleichberechtigung und Solidarität hochgehalten werden. Am allgemeinen gesellschaftlichen Trend konnte das jedoch bisher nicht viel ändern: das Grenzregime ist in den letzten Jahrzehnten härter geworden, die sozialen Leistungen sind gekürzt worden, der Druck auf die je Einzelnen wurde erhöht, kulturelle und soziale Projekte sind mehr und mehr davon abhängig, über Fundraising die nötigen Mittel akquirieren zu müssen, der Datenschutz wird mehr und mehr eingeschränkt und auch sonst sieht es nicht sonderlich rosig aus.

„Unter Linken“ ist im Rowohlt-Verlag erschienen und für 8,95 € als Taschenbuch erhältlich (ISBN-13: 978-3499624780). Am Montag, den 17. Januar liest Jan Fleischhauer im ZHG 007 auf Einladung des RCDS aus „Unter Linken“. Beginn ist um 18 Uhr.

Thilo Sarrazin, Eva Hermann und Konsorten sind für Fleischhauer kein Thema. Dabei hat er viel mit ihnen gemeinsam. Sie alle inszenieren sich als als Tabu-Brecher, die gegen eine vermeintlich linke Meinungsvorherrschaft endlich mal sagen, was angeblich zu sagen unmöglich ist. Dafür ernten sie viel Zuspruch. Das gilt ihnen als Beleg dafür, das sie Recht haben – obwohl es doch gleichfalls die These von der linken Meinungshoheit widerlegt.

Offen bleibt noch die Frage, was überhaupt „links“ sein soll. Fleischhauer selber gibt zu, dass sich das nicht richtig festlegen lässt und wendet den Begriff daraufhin auf alles und jeden an, der oder die nicht schnell genug wegrennt. Der ehemalige Hamburger SPD-Bürgermeister Henning Voscherau ist dabei ebenso links wie der Öko-Lehrer, der im Bioladen einkauft oder die Autonome im Schwarzen Block. Die Kräfte bei der Islamkonferenz, die sich für eine differenzierte Betrachtung des Islam einsetzen sind ebenso „links“ wie Alice Schwarzer, die den Islam für eine von Grund auf böse Religion hält. Das bringt den Autor in die angenehmen Situation, alle für ihre Schrullen aufziehen zu können und gleichzeitig den Eindruck zu erwecken, es handele sich dabei um etwas typisch Linkes. Er hat für alles schnell die richtige Schublade zur Hand und sortiert ganz flink ein: alles links, alles Bäh. Und suggeriert damit den Umkehrschluss: So sind sie halt, die Linken.

Dass er dabei manchmal zurecht merkwürdige Phänomene benennt, kann ihm dabei durchaus zugestanden werden. Nur steht das eben gerade nicht für die Linke in ihrer Allgemeinheit, sondern für eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe, die sich im Zweifel vielleicht nicht einmal selber als links einsortieren würde.

Als gemeinsamen Nenner von allem, was als Links gelten kann, macht Fleischhauer dann den Opfer-Mythos aus. Linke zeichnen sich demgemäß dadurch aus, das sie sich eine Minderheit suchen und diese Minderheit als Opfer stilisieren. Egal ob Menschen mit Migrationshintergrund und solche mit Behinderung, mit von der Hetero-Norm abweichenden sexuellen Orientierungen oder minoritären Religionszugehörigkeiten: alle würden von der Linken als Opfer stilisiert. Dabei kümmert es dann auch kaum, das bei „Frauen“ nicht wirklich von einer Minderheit die Rede sein kann und das auch das klassische Objekt linker Agitation, der Arbeiter, gesamtgesellschaftlich eher in der Mehrheit sein dürfte.

Auch hier operiert er mit dem altbekannten Trick: er greift sich diejenigen heraus, die tatsächlich über Opfer-Stilisierungen arbeiten. Die Traditionen im Feminismus, Frauen nicht als Opfer zu begreifen werden damit ebenso unsichtbar wie das Verorten von Migration als selbstgewählte Handlungsoption. Damit werden Teile der linken Bewegung unsichtbar gemacht und gleichzeitig die Betroffenen ein zweites mal objektiviert. Das allerdings kann dann der Linken in die Schuhe geschoben werden, die es ja nicht anders gewollt habe.

„Unter Linken“ biegt sich die (linke) Realität so zusammen, wie sie dem Autoren gerade ins Weltbild passt. Fleischhauer argumentiert dabei nur selten, sondern polemisiert fortlaufend gegen all jene, die ihm nicht konservativ genug erscheinen. Eigentlich ein recht belangloses Unterfangen, dass in Deutschland im vergangenen Jahr zum Bestseller mutiert ist.

Autorenfoto: © Dagmar Morath

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35 Kommentare auf "Das wird man jawohl nochmal sagen dürfen!"

  1. Sui Generis sagt:

    Und dann gibt es ja auch noch den unsäglichen Fernsehbeitrag gleichen Titels, der unter „Reportage“ lief, aber auch eine einzige unseriöse Polemik war. Bei der Grünen Jugend eine (körperlich) kleine junge Frau schweigend neben einen langen etwas stockend erklärenden jungen Mann stellen (nachdem es zuvor um Genderfragen ging) u.ä. Ein übler „Journalist“, dem ich seinen ebensolchen Nachnamen von Herzen gönne.

  2. Zong! sagt:

    @Susi: Zumal dies nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Interview ist, und nur das zusammengeschnitten ist, wo Fleischauer die Befragten auf dem falschen Fuß erwischt.

  3. Henry Dunant sagt:

    Ihr Opfer! Moment… wer ist jetzt das Opfer?

  4. ebook leser sagt:

    Für die Sozialdemokraten lief es gerade richtig gut, dann kam Thilo Sarrazin. Die SPD hat sich in eine Debatte zwingen lassen, die sie nur verlieren kann. Jetzt wollte ich mal auf der Homepage der Partei schauen, wieweit der Parteiausschluss gedien ist und selbst die Suchfunktion bringt nichts zu Tage. Soll das etwas unter den Teppich gekehrt werden?

  5. Fleischhauer hat sein Ziel offensichtlich erreicht, das linke Elend, das hier und in der gesamten Republik vor sich hinvegetiert, zu provozieren. Er hat in seiner Reportage dann auch so manch in interessante Erkenntnis zu Tage gefördert. Dass Ströbele Pommes beim Imbiss nebenan besser findet als bei McDonals – warum eigentlich? Und dann war da noch das schöne Exemplar, das seinen berliner Kiez von einem CDU-Stand säubern wollte mit der Begründung, dass die Union eine Minderheit sei.
    Abzüglich der liberalen Ideologie bleibt Fleischhauer somit durchaus interessant, wenn man denn das dogmatische Denken ablegen will zu Gunsten von Kritik.

  6. Aber warum bloß die Pommes nicht? sagt:

    Bei allen Göttern, warum bloß mag er die Pommes nicht? Warum?
    Mensch, wenn der Rest von deiner Art der hier grade den Blog vollspammt genau so viel Sinn für Humor hätte, bzw. so himmelschreiend blöde Kommentare ablassen würde, würde ich mich nur halb so belästigt fühlen.

  7. Dude sagt:

    Der Auftritt der „Linken“ oder „Autonomen“ heute war einfach megapeinlich. Wie kann man so verschlossen gegenüber anderen Meinungen sein? Merken die eigentlich wie sehr sie sich selbst in Widersprüche verwickeln? Wir brauchen Menschen, die kritisch denken… aber keine die glauben die Wahrheit gepachtet haben und sich nie SELBST hinterfragen.

  8. ballsy move sagt:

    Wieso sind alle Leute die sich laut zu Wort melden entweder Macker oder Hippies?
    na ja ich hab ja auch nix gesagt…

  9. death_souls sagt:

    fleischhauer ist ne wurst. auf keine einzige frage hat er ernsthaft geantwortet, z.b. woher er seine informationen bekomme, „natürlich nur mossad und cia“. wenn dummheit weh tun würde, müsste er den ganzen tag schreien.

  10. com sagt:

    was habter denn erwartet? da kommt einer zum polemisieren nach göttingen und die ganzen hackfressen (im wahrsten sinne des wortes) wollen entertainment. zu diesem entertainment programm gehört auch, dass sich linke und linksradikale über das gezielte tabu-brechen empören. it’s all part of the show, you were in it.

    und die hackfressen hatten genau den spaß auf den sie sich gefreut haben.

    wenn man ernsthaft den ekligen kulturrassismus eines fleischauers kritisieren will müsste man ein schönes flugblatt schreiben mit belegen und den hörsaal dicht machen. oder man lässt es bleiben und gesteht sich ein, dass es eine kulturveranstaltung von und für konservative war, die nichts anderes bezweckt hat, als was heute abend passiert ist.

  11. gabi sagt:

    der Auftritt heute Abend war einfach nur peinlich…da schaufelt man sich doch nur selber das Grab!

  12. mesu sagt:

    @com „und hörsaal dicht machen“ und das wäre ein wenig peinlicher Auftritt geworden? Ich glaube nicht…
    von anderen Meinungsfreiheit fordern und denken sie persönlich erkämpft zu haben und jedes Wochenende sein Leben dafür bei einer Demo zu riskieren und dann anderen nicht zugestehen eine Kulterveranstaltung ihrer politischen Meinung auszutragen…ganz schön arm- es gibt ca. 20 Leute, die sich für ihr Verhalten heute Abend schämen sollten. Das war traurig!

  13. nichdagewesen sagt:

    Kann wer kurz den Ablauf skizzieren, für die die nicht da waren?

  14. ratgeber sagt:

    So nach dieser teils durchaus unterhaltsamen Lesung Fleischhauers ( was weniger ihm anzurechnen ist als manch anderem) möchte ich ihm ernsthaft nahe legen eine Parteimitgliedschaft bei der CSU zu beantragen und in der dortigen Öffentlichkeitsabteilung tätig zu werden, das nötige potenzial dafür besitzt er alle mal mit politischen Inhalten oder konkreten antworten konnte er meines Erachtens nicht protzen stattdessen hat er es vorgezogen seine Kontrahenten eher durch bescheuerte Sprüche ins lächerliche zu ziehen, natürlich nicht ohne dafür die beabsichtigten Lacher zu ernten.

  15. J. sagt:

    Kurz der Ablauf: Nachdem alle gefühlten 300.000 iPhones stumm geschaltet waren und das Macbook Air aufgebaut war (warum eigentlich?), haben ungefähr 6 bis 10 linksorientierte einen Vortrag und eine Diskussion durch ständige Zwischenrufe sehr erschwert. Daraufhin wurden sie von Bauern (dem Aussehen nach, ich hab sie nicht alle nach ihrem Beruf gefragt) rüde zurecht gewiesen, man wusste gar nicht, wer peinlicher und störender war.
    Inhaltlich ein totaler Reinfall, Fleischhauer hat Stammtischsprüche und Binsenweißheiten rauf und runter dekliniert, woraufhin er jedesmal stürmischen Applaus der Perlenohringen-Bauern-Fraktion bekam. War für ihn natürlich schwer, weil er sich durch die Anfeindungen zu Beifallsicheren Sprüchen herausgefordert gefühlt hat. Auf die fast immer sehr guten kritischen Fragen hat er leider nicht inhaltlich antworten wollen. Ich weiß nicht, ob ich das Buch noch weiter lesen werde, wenn da genau so wenig Inhalte wie in seiner Reportage und seinem Vortrag zu erwarten sind. Naja, wenigstens hab ich gelernt, dass ich wohl ein linker bin, weil ich mich gegenüber den linken wie rechten Systemkritikern als Minderheit begreife. Oder bin ich jetzt doch konservativ oder was?
    Ein inhaltlich Enttäuschter.

  16. gebirgsjägerwurstschmecktgut sagt:

    Wenn für Fleischauer alle Linken per definitionem „Opfer“ sind bzw. sich solche gesellschaftlichen Gruppierungen, die sich in marginalisierter Lage sehen, zur eigenen Identitätsversicherung herauspicken, dann muss ich diese Frage nachträglich stellen, auch wenn ich weiß, dass Herr Fleischauer hier sicher nicht antworten wird. Aber, wenn das oben Gesagte einer Wahrheit nahe kommt und sei es auch nur seine eigene ganz kleine Fleischauer-Wahrheit, ist dann der junge Mann, den ich heute auf der Veranstaltung, respektive kurz danach bei deren Verlassen antraf und der einen weißen Kapuzenpullover mit der Rückenaufschrift „Gebirgsjäger – Mittenwald“ mit dazu gehörigem, liebevoll mit Braunstift gezeichneten WK 2-Gebirgsjäger Konterfei trug, der also die in unserer Gesellschaft, die ja konsequenterweise nach F. durch linke Hegemonie in Medien und Politik Kriegsverbrechern ihre glorreiche WK 2-Reputation nachdrücklich verweigert, die durch „linke“ Vergangenheitspolitk marginalisierten Gebirgsjäger als „Opfergruppe“ zu vertreten sucht, ist der dann jetzt nicht auch etwa „links“? Ich versteh die Welt nicht mehr!

  17. Jonas sagt:

    Jaja, alle Teil der Show. Na wenn schon.

    Verständlicherweise ist einigen Leuten buchstäblich die Hutschnur gerissen ob all dem Müll den der Fleischhauer so von sich gegeben hat, selbstverständlich diente das den überzeugten Konservativ-Rechten als Bestätigung ihres Weltbildes – aber diese Menschen wird man auch mit kritisch-analytischen Flugblättern nicht von ihrer Position abbringen.

    Was aber bleibt, ist der Fakt, dass Fleischhauer auf etliche kritische und gut begründete Nachfragen entweder überhaupt nicht oder nur ausweichend und mit Platitüden antworten konnte. Wenn das ein paar Neugierige/Interessierte, die vielleicht nur seine Glossen mögen, davon überzeugt hat, dass der Mann außer Inhaltsleere und Ressentiments nix zu bieten hat, hat sich die Anwesenheit der paar Linken auch gelohnt.

    Man halte es mit Brecht: Ohne uns hätten sie es schwerer gehabt.

    Alles andere macht einen doch nur wahnsinnig. 😉

  18. mesu sagt:

    hier mal meine darstellung des abends für alle, die nicht dabei sein konnten:
    Herr F. hat, nachdem gleich zu beginn einige wenige lauthals störten gefragt, ob er, wie geplant, aus seinem buch vorlesen solle, was von der deutlichen mehrheit, die ja genau aus diesem Grund an diesen Ort erschienen ist, per demokratischer entscheidung bestätigt wurde. schon während der lesung kam es immer wieder zu lauten unterbrechung einiger weniger…
    ich bin echt kein fleischhauer-fan und fand viele seiner statements echt platt, aber ihn, wie in der darauf folgenden „diskussion“, die dann doch eher zu einer plattform für verletzte gefühle einiger autonomer mit wahrscheinlich schlimmer kindheit wurde, als „Nazi, Arschloch, Sexist, Hurensohn, Rassist…“ (QUELLENANGABE: sicherlich auf den aufzeichnungen deutlich herauszuhören!!!) zu beschimpfen war wirklich kein ausdruck einer linken diskussionskultur, sondern reine menschenverachtende pöbelei, die keinerlei achtung des rechts auf freie meinungsäußerung beinhaltet. Leider disqualifizierten sich viele der linken „Fragesteller*innen….aber auch die sonstigen fragen waren leider etwas niveaulos…

  19. Fury sagt:

    das ganze war eine sehr peinliche veranstaltung und zwar von beiden seiten. ich, der mich selbst immer als linker gesehen habe, pflege stets nach dem grundsatz „ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst“ zu leben.
    links sein bedeutet freiheit, gleichheit und redefreiheit – auch und gerade FÜR andersdenkende. die störer heute waren keine linken, sie waren randalierer auf aller niedrigstem niveau, voller emotionen und bar jeder argumente. das schlimme ist aber, dass sie dabei jeden menschen der links denkt und fühlt in misskredit gebracht haben und die studentenschaft weiter gesapltet haben, anstatt an einem konsens für gemeinsame ziele zu arbeiten.
    das ist vor allem deshalb so schade, weil fleischhauer nicht gerade ein argumentatives genie ist und so leicht mit sachlichen argumenten zu demaskieren gewesen wäre. aber anstatt sich zivilisiert mit dem politischen gegner außeinanderzusetzen hat man sich schlimmer aufgeführt als jedes tier. das ist der linken nicht würdig, das ist der studentenschaft nicht würdig, das ist einfach nur beschämend.

  20. Linker_innen sagt:

    Auch ohne das inhaltslose und sinnlose angepöbelt der „Linken“ ist intelligenten Leuten aufgefallen, wie inhaltslos der Mann war, aber rhetorisch war er teilweise richtig gut und hat mit der ein oder anderen Antwort gut aufgezeigt, warum die Linken sich selbst lächerlich machen und man sie nicht ernst nehmen kann … ein Trauerspiel für jeden Linken habt ihr dort abgeliefert … und total beschämt muss ich sagen, ich bin auch einer …

    Natürlich hat er auf keine gute Frage inhaltlich geantwortet, er wäre ein guter Komiker, aber ernst nehmen kann man den Mann nicht, genau so wenig wie die paar linken anwesenden Spinner …

  21. „#

    Bei allen Göttern, warum bloß mag er die Pommes nicht? Warum?
    Mensch, wenn der Rest von deiner Art der hier grade den Blog vollspammt genau so viel Sinn für Humor hätte, bzw. so himmelschreiend blöde Kommentare ablassen würde, würde ich mich nur halb so belästigt fühlen.

    Comment von Aber warum bloß die Pommes nicht? — 17. Januar 2011 @ 18:45“

    Du hast offensichtlich den Bezug nicht verstanden. Imbissbuden sind für ihn ok, dort solle man seine Pommes essen, weil das einheimisch und kein Konzern ist etc. pp. Um seinen Geschmack ging es nicht (Ströbele war zudem auch noch nie bei McDonalds). Das war ein politisches Argument von ihm. Und ideologisch und peinlich noch dazu. Kreuzberger Linkskonsens halt.

  22. Dude sagt:

    Es scheinen einige nicht verstanden zu haben, dass Herr Fleischauer keine wissenschaftliche Dissertation (wo Quellenangaben und Belege Pflicht sind) geschrieben hat… sondern seine persönlichen Erfahrungen(!) im Linken-Milieu, weil er – im Gegensatz zu einigen Teilnehmern der Veranstaltung – eben kritisch an seine Umwelt herangegangen ist.
    Und es ist einfach FALSCH, dass Fleischhauer „auf etliche kritische und gut begründete Nachfragen entweder überhaupt nicht oder nur ausweichend und mit Platitüden antworten konnte“. Denn die Fragen waren meist weder kritisch noch begründet. Und auf so niveaulose Einwürfe KANN man einfach nicht differenziert antworten. Da muss man eben mal zurückfeuern. Und – zugegeben – es war schon extrem unterhaltsam, wie einige sich anmaßen wollten es rhetorisch mit einem Spiegelautor aufzunehmen, der am Vorabend vor Millionenpublikum noch mit Lafontaine diskutiert hat. Ich bin überzeugt: Wäre Fleischauer zu seinem tatsächlichen Vortrag überhaupt gekommen, wäre das Niveau seiner Äußerungen wesentlich höher gewesen.
    PS: @Pöbler: Merkt ihr eigentlich wie WIDERSPRÜCHLICH euer Verhalten ist!? (Beispiel: Ausreden-Ausreden lassen!? / Seximus-Vorwürfe-Mittelfinger?!)

  23. None sagt:

    „Dude“ bringt es auf den Punkt.

  24. com sagt:

    1. Ist dieses gerede von rede/meinungsfreiheit in der abstrakten form schlichter stumpfsinn. Zum einen hat das der essay „repressive toleranz“ aus den 60ern schon ausführlich dargelegt.
    Und wer es bürgerlicher haben will: eine mehrheit macht keine wahrheit. Der inhalt muss auf sein vernünftiges fundament hin geprüft werden.
    Dieses abstrakte gerede von meinungsfreiheit wird in deutchland zumindest durch dessen geschichte blamiert. Regressives gedankengut, wie der fleischhauer da verbreitet hat „der islam ist..“ Ist inhaltlich schlicht falsch.
    Dass es mit den angemessenen mitteln bekämpft werden muss dürfte von sich aus einleuchten. Es handelte sich bei dieser veranstaltung um eine polemische propagandaveranstaltung die weder ein kritisches noch ein vernünftiges aufklärungsziel hatte.
    Dementsprechend hat es doch die ganzen burschitrottel doch gar nicht interessiert,dass die polemik gegen den ml-marxismus gar keinen reellen gegenstand hatte außer dem antilinken ressentiment der anwesenden.

    2. Wer eine propagandaveranstaltung zur bloßen menschenverachtenden stimmungsmache macht,hat es verdient eine propagandistische aktion zu erhalten die kritisch dagegen vorgeht.
    Daher ist sowohl stören legitim,aber bitte mit mehr cleverness als auch veranstaltung sprengen.

    Kein raum für burschis und deren reaktionäre vorstellungen. Auf dem campus oder sonstwo!

  25. BaM sagt:

    Seit wann treiben sich hier eigentlich diese ganzen Huso’s vom RCDS, JU, ADF usw. rum? 200 Jahre Inzest hinterlassen eben bei dem Land- und Bauernadel seine Spuren. „Das schlimme ist aber, dass sie dabei jeden menschen der links denkt und fühlt in misskredit gebracht haben und die studentenschaft weiter gesapltet haben, anstatt an einem konsens für gemeinsame ziele zu arbeiten.“ Spalten ist übrigens das, was Linke wirklich zur Meisterschaft gebracht haben. Denn das liegt an der inhaltlichen Auseinandersetzung die Linke führen und sich eben nicht der Suffhierarchie innerhalb der bürgerlichen Parteien oder ihren universitären Wurmfortsätzen beugen. Und ja es sollte keinen Konsens für gemeinsame Ziele der Studierendenschaft geben. Nicht weil ihr homogen Faschisten oder so etwas seid, obwohl einigen Burschen eine Nähe zu NS-Gedanken durchaus nachzuweisen ist. Sondern, weil ihr die vermeintliche Elite einer falschen Freiheit seid, die es abzuwickeln gilt. Good Night Elite Pride!

  26. J. sagt:

    Ich muss darauf hinweisen, dass ich fast ALLE Nachfragen als durchaus kritisch und gut begründet empfunden habe, auch von denen, die sich nicht vorher gemeldet haben. Bsp: „Glauben Sie nicht, dass es vielleicht ein Verdienst der Linken ist, das wir heute einen schwulen Außenminister haben?“ – Außer „Ich find Guido voll ok!“ kam da nichts, obwohl Raum gewesen wäre.
    Wenn gleich in unangemessener Form haben die linken Störer oft inhaltlich sehr wohl überzeugt, von den Beleidigungen und Standard-Faschistenvorwürfen einmal abgesehen.

  27. USA sagt:

    Einfach nur köstlich, wie ihr euch euer eigenes Fehlverhalten schönreden wollt. Es war durchaus amüsierend, wie die linken Spinner genau die Thesen, die Fleischhauer in den ersten 15 Minuten angebracht hat, bis ins letzte Detail erfüllt haben. Überzeugt hat der Fleischhauer vielleicht 1-2 Bauern, aber sicherlich nicht die Mehrheit der Anwesenden. Was überzeugt hat, ist die peinliche Selbstdemontage einiger altbekannten verwirrten Spinner. Allein dies der Studierendenschaft vorzuführen, kann als Erfolg der Veranstaltung gesehen werden.

  28. gebirgsjägerwurstschmecktgut sagt:

    Resümierend kann ich nur feststellen, dass F. die ganze Aufregung um ihn nicht wert ist. Durch das von einigen Anwesenden durchaus emotional aufgeladene Rumgezetere kam man ihm und seinen schmalzgelockten Apologeten auch nur entgegen. Mehr Gelassenheit mit solch intellektuell amöbenhaften Aussagen wie denen eines F. wäre in Zukunft angebracht. Bezeichnenderweise haben seine Anhänger gegen die linken Pöbeleien auch nur ihre konservative Wut in Stellung bringen können. Auf die NAchfrage eines anwesenden kristischen Geistes, was F. denn denke, ob nicht ein wesentlicher Teil der Anwesenden nicht ganz so liberal über Homosexualität denke, kam bei mir oben in der Ecke von einem der feisten Barbour-Träger nur ein süffisant-dämliches, auf den Fragenden bezogenes, „das mit dem Schwulsein hat der wohl schon ausprobiert, höhöhöh.“ Das sagte doch alles und war wenig überraschend, wenn auch wohltuend bestätigend, dass Konservative eben im großen und ganzen nicht die tollen Menschen sind, als die F. sie mit seiner Negativabgrenzung gegen die naiven „Gutmenschen“ darstellt. F. ist ein guter Kaufmann, der es versteht seinem Affen (der wie auch immer selbstzugeschriebenen Konservativen) lecker Zucker zu geben. Das klappt. Dazu kann man ihn und seine Brieftasche beglückwünschen. Das Niveau, das er dabei erreicht überschreitet nicht das einer Nachmittagstalkshow auf SAT 1.

  29. Fury sagt:

    @com

    was du schreibst ist purer blödsinn. meinungsfreiheit bedeutet auch die freiheit zu lügen, fakten zu verdrehen, polemisch zu sein oder sich märchen auszudenken. wenn man weiß, dass man im recht ist, sollte man ohne probleme die meinung derer die im unrecht sind aushalten.

    mein deinen stumpfen und dümlichen parolen bringst du die mehrheit gegen dich und deinesgleichen auf, was nicht sehr geschickt ist, denn „die elite abwickeln“ kannst du nicht mit nem elenden häufchen versprengter linker, sondern nur mit dem konsens der mehrheit. wenn du also weiter spalten und polarisieren willst, dann wirst du für immer ein unbedeutendes nichts bleiben.

    ihr seid sozusagen ein rückschritt zu den wesentlich klügeren 68er linken, die erkannt haben, dass man die gesellschaft aus ihren institutionen heraus verändern kann und muss und dies in teilen erfolgreich vorgemacht haben. irgendwann haben sie den weg leider verloren, aber das bedeutet nicht, dass er nicht mehr begehbar ist.

    und im übrigen ist deine intoleranz und ignoranz schlimm. jeder, der deine meinung für faschistoiden blödsinn hält ist also rechts/burschi/rcdsler/adf usw.? kannst du dir nicht vorstellen, dass es mllionen anderer linker gibt, seinen aus parteilose, grüne oder mitglieder der LINKEN, die mit euch chaoten nichts zu tun haben wollen?

  30. burnouttherich sagt:

    Wenn du grade sagst „mit euch chaoten“ gibt’s schon eine Spaltung in der linke Szene.
    Und dann sprichst du über Studieredenschaft? Es gibt doch gar keine Gemeinschaft von Student*innen.
    Ich finde, dass es schon ein Wiederspruch ist.
    Man sollte nicht so schnell etwas -das man nich kennt- behaupten. In diesem Fall was links ist oder eher was nicht links ist. Es gibt verschiedene Meinungen „unter linken“ und mehrere Aktionsformen, die nebeneinander existieren.
    Ich fühle mich angegriffen wenn du einfach so sagst „ihr Chaoten“, nur weil ein paar Leute haben -zu recht- Burschis/RCDSler*innen/Rassisten angepöbelt. Das war meinetwegen gerechtfertigt, vor allem wenn das ganzes Publikum schon rechts war.
    Wenn mensch so wie du sagt sich gegen Rassimus und Sexismus und danach in so ein rechter Veranstaltung schweigt, nenne ich das pure Heuchlerei.

    Die bürgerliche Linke kann mich mal

  31. Stefan sagt:

    Ein großer Dank noch mal an alle linksradikalen Aktivisten vom gestrigen Abend, die sich vor versammelten „Burschis“ und auch „neutralen Beobachtern“ selber demaskiert haben. Anstatt dem argumentativ und inhaltlich schwachen Herrn Fleischhauer mit sachlichen & fundierten Gegenargumenten zu kommen, hat es die Göttinger Linke mal wieder hervorragend geschafft, sich selbst ins Abseits der Intoleranz und Niveaulosigkeit zu befördern.

  32. Denkt mal drüber nach.. sagt:

    Ich möchte nur mal die Frage in den Raum werfen wer hier toleranter ist, ein konservativer der bereit ist sachlich zu diskutieren oder linke Chaoten die dazwischenblöken und mit Schlägen drohen..

    P.s. Weiterer Denkanstoß: wie ist die rethorik von nazis? Ja, auch die wollen andere Meinungen möglichst verbieten und mundtot machen, Man sollte über die parallelität mal nachdenken hier in dieser kritischen Gemeinde..

  33. com sagt:

    „Dieser Essay untersucht die Idee der Toleranz in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft. Er gelangt zu dem Schluß, daß die Verwirklichung der Toleranz Intoleranz gegenüber den herrschenden politischen Praktiken, Gesinnungen und Meinungen erheischen würde – sowie die Ausdehnung der Toleranz auf politische Praktiken, Gesinnungen und Meinungen, die geächtet oder unterdrückt werden. Die Idee der Toleranz erscheint, mit anderen Worten, heute wieder als dasjenige, was sie an ihren Ursprüngen war, zu Beginn der Neuzeit – als ein parteiliches Ziel, ein subversiver, befreiender Begriff und als ebensolche Praxis. Umgekehrt dient, was heute als Toleranz verkündet und praktiziert wird, in vielen seiner wirksamsten Manifestationen den Interessen der Unterdrückung“

    Hier ein Ausschnitt aus dem Essay von Marcuse. Vielleicht schafft ihr es mal von eurem moralischen Ross herab zu steigen und einen Text zu lesen…

    http://www.marcuse.org/herbert/pubs/60spubs/65reprtoleranzdt.htm

  34. Titanic_online sagt:

    Weil die regulären Artikel zu sachlich und meinungsschwach sind, hat sich „Spiegel online“ einen eigenen Kolumnistenkreis mit sechs besonders hellen Leuchten des Kommentierbusineß angeschafft. Ein brandneues Erfolgskonzept, dem auch TITANIC nicht widerstehen kann. Lesen Sie ab heute täglich neue Topkolumnen – der Einfachheit halber von denselben Leuten wie bei S.P.O.N.!

    Der Schwätzerkanal
    von Jan Fleischhauer

    Wenn mir jemand auf der Straße meine Brieftasche klaut, so nenne ich das Taschendiebstahl und rufe die Polizei. Wenn der Dieb allerdings Gesine Lötzsch heißt, nennt man das heute „demokratischen Sozialismus“, und wenn ich die Polizei rufe, sperrt sie mich ein, wegen Steuerbetrugs. Nur in Deutschland können Kommunisten ungestraft Artikel in Zeitungen schreiben, können in unseren Parlamenten das große Wort schwingen oder, wie auf vielen Internetseiten bezeugt, Drogen in unser Trinkwasser mischen, die impotent oder schwul machen. Beschwert man sich darüber, wird man mit Verweis auf unsere leidige Nazivergangenheit mundtot gemacht.
    In anderen Ländern ist man nicht so zimperlich im Umgang mit Kommunisten: Allein in Indien wurden letztes Jahr ein knappes Dutzend maoistischer Rebellen von Sicherheitskräften erfolgreich liquidiert. Muß Indien dem reichen Deutschland zeigen, wie der Hase läuft?
    Kommunisten haben dieses Land fest in ihrer Zange. Wenn mir ein Kommunist im Straßenverkehr den Vogel zeigt, wenn Kommunistenkinder auf der Straße über meine doofe Gockelbrille lachen, hat der Gesetzgeber angeblich keine Handhabe. Und die Kanzlerin? Auch sie will nicht von der Idee lassen, daß der Staat Leistungsdenkern wie mir jeden Monat einen Gutteil des Gehalts stehlen darf. Deutschland, einig Kommunistenland!
    Wir erinnern uns daran, daß es Kommunisten waren, die in den Zwanzigern die Nazis erst zum Haß aufstachelten, daß Kommunisten Europa in den Zweiten Weltkrieg gerissen haben und noch heute im Namen von Liebe, Freundschaft und Brüderlichkeit abscheuliche Verbrechen begangen werden (Liebesdrogen, Freundschaftsarmbänder, Brüderle).
    Nein, wir müssen die Kommunisten unbarmherzig jagen, zusammentreiben, zerstampfen und Ihre erbärmlichen Reste vom Antlitz der Erde tilgen – so, nur so, kann eine friedliche, demokratische Gesellschaft gelingen.

  35. lion sagt:

    Was soll bitte immer dieses Gerede von der Göttinger Linken? Seid ihr alle Trolls oder was? Die Pluralität dieser Göttinger Linken, was Praxis und Theorie angeht, sollte doch wohl hinlänglich bekannt sein, oder?

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