Samiam, einst wahre Größen des Emo-Punkrocks in seiner spät-90er-Jahre Erscheinungsform, haben in den letzten Jahren ein wahres auf und ab erlebt. Immer wieder machten Trennungsgerüchte die Runde und leichte Fluktuationen im Personalbereich liessen an der Fortbestehung der Band zweifeln. Jetzt, sechs Jahre nach ihrem letzten Album, kommen sie mit “Whatever’s got you down” noch einmal zurück – ein Unterfangen, dass sie sich vielleicht besser gespart hätten.

Denn während zurückliegende Alben wie “Clumsy” oder auch “Astray” wahre Größe bewiesen und mittlerweile zu Klassikern avanciert sind, bedeutet “Whatever’s got you down” für Samiam einen glatten Abstieg in die Irrelevanz: wenn dieses Album nicht von Samiam wäre, würde es sich wohl niemand dafür interessieren, weil es so viele bessere gibt. Die Platte ist wirklich nicht gut produziert, was man Garagenbands als Echtheitsbonus zu Gute kommen lassen mag. Bei einem lange herbeigesehnten Samiam Album darf man jedoch besseres erwarten. Musikalisch sieht es da leider ähnlich aus: der Opener “When we’re together” verspricht zwar noch einen frischen, neuen Sound und könnte auch glatt als Hitkandidat durchgehen, das war’s dann aber auch schon fast. Zwei, drei nette Songs hat “Whatever’s got you down” zwar noch zu bieten, tendentiell verschwimmt dieses Album aber ganz schnell zum eintönigen Hintergrundmusikbrei, der ab dem dritten Song keine Überraschungen mehr bietet und somit von Stück zu Stück eine noch größere Enttäuschung wird. Es tut mir im Herzen weh, das schreiben zu müssen, aber das neue Samiam Album ist bestenfalls drittklassig und könnte durchaus den endgültigen Untergang der ehemaligen Helden eines ganzen Genres bedeuten.