Fr. 20.06.: Ghostbusters wider den deutschen Geist – Spaziergang zu einigen Göttinger Verbindungshäusern
von am 15. Juni 2008 veröffentlicht in Demonstration, Termine, Tipp!

Das letzte Wochenende bescherte uns das Stiftungsfest der Göttinger Burschenschaft Hannovera und der Burschenschaft Germania aus Jena und die damit verbundene Gegendemo. Am kommenden Freitag steht die nächste Aktion in dieser Hinsicht an, dieses Mal ist es ein Spaziergang unter dem Motto „Ghostbusters wider den deutschen Geist“ der Gruppe redical [m] zu einigen Göttinger Verbindungshäusern, bei dem man mit vielen Informationen zum VerbindungsUNwesen im Allgemeinen und zu einigen Göttinger Verbindungen im Besonderen informiert werden wird. Hingehen!

Treffpunkt ist um 16h auf dem Campus.

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35 Kommentare auf "Fr. 20.06.: Ghostbusters wider den deutschen Geist – Spaziergang zu einigen Göttinger Verbindungshäusern"

  1. RandyRaecher sagt:

    Bringt das denn was?

  2. @Randy Raecher sagt:

    Also nach dieser Frage kann ich dir antworten:
    Dir nichts.

  3. irrgärtnerin sagt:

    wenn man das vorher immer so genau wüßte, ob „etwas etwas bringt“ – tja, das wäre schön…

    außerdem hängt das ja nicht unwesentlich von den anwesenden, von deren zahl und deren auftreten/ verhalten ab.

  4. John K. Doe sagt:

    schöner aufruf etc…..aber wann und wo?!

  5. scope sagt:

    Das Pdf braucht übrigens verdammt lang zum laden. Ich poste einfach mal den Aufruf hier rein, wenn recht ist:

    Göttingen als Universitätsstadt ist von den verschiedensten studentischen Zusammenhängen geprägt, auch der Einfluss studentischer Verbindungen und Korporationen, den Burschenschaften, ist in der Leinestadt unbestritten.. Für Göttingen vermerkt die Verbindungsseite tradition-mitzukunft.de 42 Korporationen, die sich auf 19 Dachverbände verteilen oder verbandsfrei sind. Lediglich in Bonn (51), Berlin (60) und München (84) finden sich demnach noch mehr
    Studentenverbindungen. Mit unserem Spaziergang wollen wir einige Wirkungsstädten dieser Verbindungen öffentlich
    machen. Wir meinen „there’s something strange in your neigborhood“ und möchten bestimmte Orte des Wirkens deutschen Geistes aufdecken und öffentlich machen. Das heißt, lokal zu ermitteln wie Studentenverbindungen konkret die gesellschaftliche Realität der Stadt mitgestalten. Darüber hinaus, aber auch zu zeigen, wie die einzelnen Verbindungen und ihre Dachverbände national und international vernetzt sind.

    Ideologisches Merkmal von Studentenverbindungen und inhaltlicher Ansatzpunkt unserer Kritik, ist deren positive Bezugnahme auf Elite und Nation. Beiden Institutionen ist zunächst einmal gemein, dass sie exklusiv konzipiert werden. Das heißt, sie schließen sich formell nach außen ab. Andererseits können beide Institutionen nur im Verhältnis zueinander gedacht werden. Das liegt am elitären Vebindungsselbstverständnis, welches sich durch Abgrenzung zur Masse der Staatsangehörigen definiert, die ja die Objekte dieses Gestaltungswillens sein sollen. Für die konkrete Umsetzung dieses Gestaltungswillen, trafen die Verbindungen historisch auf unterschiedliche Rahmenbedingungen. Daher gilt es zu fragen, welche staatspolitischen Ziele in Kaiserreich, Weimarer Republik und Nationalsozialismus von den Verbindungen jeweils geteilt oder aktiv umgesetzt wurden. Hier konnten wahlweise völkische, liberale oder auch christliche Motive für eine Verbindung, oder deren Dachverband mehr ins Gewicht fallen. Zu Beginn unseres Spaziergangs durch das Göttinger Ostviertel wollen wir daher einen Überblick über die Geschichte der verschiedenen
    Korporationsformen geben. Ziel ist, die historische Beteiligung von Studentenverbindungen an der Konstruktion der deutschen Nation ebenso aufzudecken, wie umgekehrt die Effekte nationaler Projekte auf die Studentenverbindungen darzustellen. Denn schon die klassischen Verbindungsformen, wie Landsmannschaften, Corps und Burschenschaften, verweisen in ihrem historischen Entstehungszusammenhang auf unterschiedliche vornationale- und nationale politische Projekte.

    Gleichzeitig müssen aber auch die historischen und zeitgenössischen Schulterschlüsse zwischen den
    verschieden Korporationsformen Beachtung finden. Während der Zeit der „Einigungskriege“ und nach der „Reichsgründung“, gelangte das deutsche Korporationswesen zur vollen Ausbreitung seiner klassischen Strukturen. Eine nationale Kooperation der Einzelverbindungen, durch die Gründung zahlreicher Dachverbände, verlief parallel zur Konstitution des Reiches. Die organisatorischen und ideologischen Differenzen zwischen den verschiedenen Korporationstypen glichen sich aus. Gemeinsam wurde ein militaristisch-nationaler und zunehmend völkischer
    Konsens hergestellt. Das Einvernehmen gründete sich auf ein gemeinsames Feindschemata. Die einhellige Antipathie richtete sich gegen all jene Gruppen und Gedanken, durch die man die vaterländische Ordnung gefährdet sah. Es war die Kaiserzeit in der sich die Aufnahmeprinzipien für die deutschen Verbindungen nach sexistischen, antisemitischen und teilweise auch politischen Indikatoren formalisierten, die weit über den ersten Weltkrieg hinaus und zum Teil bis heute ihre Gültigkeit behaupten.

    Nicht nur die Emanzipationsbewegung der Arbeiterinnen und Arbeiter, die als Wehrkraftzersetzer galten, wurde als Gefahr wahrgenommen. Insbesondere widersprachen die Forderungen von Frauen nach Studienmöglichkeiten dem korporativen Selbstverständnis von männlicher Wissenschaft. Die Verbindungen begannen ihren männerbündischen Charakter zu betonen, wozu vor der Diskussion um das Frauenstudium kein Anlass bestanden hatte. Das damals zementierte Verbot Frauen aufzunehmen, ist in fast allen Verbindungen unwidersprochen. Wir sehen hier den Anlass seine historische Entstehung im Kontext des 19. Jahrhunderts nachzuvollziehen, indem auch der Staat lediglich männliche Subjekte anerkannte. Es bestanden nämlich beachtliche Schnittmengen zwischen der Konstitution der Subjekte in Staat und Verbindung. Es galten die Prinzipien ohne Militärdienst gleich Verlust der Staatsangehörigkeit, ohne studentisches Fechten (Mensur) gleich keine Aufnahme in den Aktivenstatus der Verbindung. So wollen wir dann der Frage nachgehen, welchem Sinn die Aufrechterhaltung rein männlicher Verbindungen in unserer heutigen
    Gesellschaft folgt. Und inwiefern ist also diese Exklusion produktiv für zeitgenössische Konstruktionen biologistischer Männlichkeit?

    Die Verbindungselite im 19. Jahrhundert und insbesondere im Kaiserreich setzte aber auch schon früh antisemitische Ausschlüsse, die später staatliche Bedeutung erlangen sollten. Auch im 21.Jahrhundert, erhalten einige Verbindungen diese Tradition aufrecht und beteiligen sich an der Verbeitung antisemitischer Positionen. Auch daher wollen wir auf dem Spaziergang auf aktuelle Beispiele von Göttinger Burschenschaften, in diesem Fall der Holzminda, und deren
    Veranstaltungsprogramm in der antisemitischen Tradition deutschen Verbindugnswesens eingehen. Im Kaiserreich nahmen die Studenten, von denen 1913 ganze 80% Korporationsmitglieder waren, eine Pionierfunktion in der Ausbreitung des Antisemitismus ein. Die neugegründeten deutschen Studentenvereine forderten beispielsweise als erste eine arische Abstammung für ihre Mitglieder. Auf dem Burschentag von 1883, wurde zunächst entschieden, dass Angehörige jüdischer Religion aus den Reihen aller im Verband „Deutsche Burschenschaft“ (DB) organisieren Burschenschaften auszuschließen seien. Eine rassisch-antisemitsche Exklusion setzte sich bis Mitte der Zwanziger
    Jahre zunächst bei der DB und schließlich bei allen übrigen schlagenden Verbindungen durch. Selbst der Convent katholischer deutscher Studentenvereine (CV) schwenkte auf diesen Kurs ein. Nach der Machtübernahme der Nazis im Januar 1933 begrüßten die meisten Korporationen und ihre Dachverbände die neue Herrschaftssituation. Zeitverzögert war dies auch bei den katholischen Verbindungen der Fall, die zunächst eine kirchenpolitische Zustimmung von Seiten ihrer Bischöfe abwarteten. Die DB trat schließlich geschlossen mit all ihren Einzelverbindungen dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) bei und übergab auf ihrem traditionellen Wartburgfest 1935 die Fahne der Urburschenschaft feierlich an den NSDStB. Die Göttinger Burschenschaft Frisia (heute ein Corps), begrüßte diesen Vorgang mit den Worten: „Eine Korporation aber gegen den Willen des Führers können wir nicht aufrecht erhalten, weil wir uns alle zu ihm bekennen. Möge die ’neue Form‘ studentischer Gemeinschaft, der NSDStB, unsere Stelle würdig vertreten.“ Durch die freiwillige Eingliederung der Dachverbände blieben die Einzelverbindungen mit Aktiven, Burschen und Altherrenverbände größtenteils bestehen. Gegen die
    nationalsozialistische Politik erhob sich von ihrer Seite jedenfalls kein Widerstand, verboten werden mussten dann allerdings zahlreiche deutsche Studentenverbindungen durch die Alliierten.

    Dieser Tatbestand steht aber in keinem Verhältnis zu den Selbstdarstellungen der Verbindungsgeschichte, die sich entweder in dezenter Auslassung üben oder sich bisweilen zur Behauptung eines demokratischen Widerstand der Verbindungen versteigt. Gerade die Dachverbände bekennen sich heute oft gerne zu Toleranz und Pluralismus. Eine Strategie, die dazu dient, allerhand reaktionären Positionen mit Toleranz zu begegnen. Diese Haltung ist durchaus typisch auch für die großen Dachverbände, stets hält man sich aus der Organisation von Einzelverbindungen heraus. Eine rigide interne Abschottung einzelner Verbindungen, die sexistischen, nationalistischen, oder antisemitischen Idealen folgen kann, erfährt damit auf der Verbandsebene Anerkennung. Ohne freilich verbindlich zu sein, steht sie so in einen vorbehaltlosen, also wiederum kritiklosen Dialog. Gleichzeitig existieren aber auch offen reaktionäre Dachverbände wie die DB, als Wahlspruch und Ideal hat sie sich den Dreiklang „Ehre-Freiheit-Vaterland“ gewählt. Wie sie ihren nationalen Auftrag zu lesen gedenkt, kann ihrer Verbandsverfassung entnommen werden. Diese deklariert einen völkisch großdeutschem Geist, ein völkisches Europa als Burschenschaftlichen Auftrag „ für die freie Entfaltung deutschen Volkstums … unabhängig von staatlichen Grenzen in einem einigen Europa in der Gemeinschaft freier Völker.“ Heute sind in der DB 120 verschiedene Einzelverbindungen aus Deutschland, Österreich und Chile vertreten, dazu gehören auch die Göttinger Buschenschaften Holzminda und Hannovera. Beide Verbindungen sind in jüngerer Zeit immer wieder durch Kontakte zu Nazi-Kreisen hervorgetreten. Auch diese Verpflechtungen der Göttinger Verbindungen zur offen faschistischen Organisationen auseinander setzen. Dabei werden aber auch Verbindungen außerhalb der DB berücksichtigt, deren Mitglieder rechte Politik in Universitäts- und Parteienlandschaft betreiben, oder auch mal Feuer in bewohnten Häusern legen während diese Handlungen vom Toleranzverständnis ihrer Verbindungen gerne mitgetragen werden.

    Dagegen meinen wir der Verbindungspluralismus bildet ein Sprachrohr, das ein rechts-reaktionäres Gesellschaftsverhältnis reproduziert und einer Emanzipation der Menschen konträr entgegensteht.

    „I’m afraid of no ghost – Verbindungen kappen!“

  6. hyper hyper sagt:

    burschis und pdf„s sind scheisse – die candy girls und das front magazin sind dafür cool! guten tag!

  7. einige snd schon ganz gaga von dem ganzen burschi-geturne, oder?
    also eintritt für parteys! ist doch im juzi-gesetz festgeschrieben & was so ein spaziergang bringt wissen wir doch alle. man sieht etwas grün und darf in letzter zeit auch mal pferde streicheln gehen.
    das leben ist halt kein ponyhof!

  8. John K. Doe sagt:

    helfen würde, wenn doc rock noch einen song gegen burschenschaften machen würde.

  9. miesmuschel sagt:

    ob stilecht auf soon to be spanferkeln in richtung burschenschaften ausgeritten wird?

  10. bats sagt:

    ich bau ja noch an so nem spanferkel aus pappmache, dass sich auf nem bollerwagen dreht und zum spaziergang mitdarf. mal sehen ob ich dafür geboxt werde.
    btw wenn schon spaziergang wer bringt dann bier mt?

  11. irrgärtnerin sagt:

    ihr wisst ja: die schweine von heute – sind die schinken von morgen! 😉

  12. bats sagt:

    na mit so einem spruch geht es ja wohl echt ums ganze!

  13. pappe sagt:

    Hmm, Bier mitbringen … sind denn zum Pappmache-Spanferkel auch Dreifarb-Bierdosen genehm? Oder ist das nur erlaubt, wenn man grad „nicht politisch“ ist?

  14. Biermann sagt:

    bier mitbringen?!? ich dachte von linken veranstaltungen kann man neuerdings anschließend immer ein paar freigetränke mit nach hause nehmen; nicht umgekehrt… was wär denn das sonst für ein kommunismus?

  15. John K. Doe sagt:

    die schweine von heute sind die linken von morgen!

  16. 360grad sagt:

    ja bier ist lecker und klar gibt´s das bestimmt auch bei der juzi party… und natürlich auch im kommunismus… vielleicht sollten sich mal jemand gedanken über seine/ihre form und inhaltliche perspektive machen …. by the way kollektivierte ware ist ne super sache und solange keine löcher in die wände des juzis gemacht werden schadet das auch keiner „struktur“ ..

  17. A.M.P. sagt:

    Sonst geht es euch aber schon gut oder? Mal alle die Füße still halten, sonst werden hier noch Gerüchte verbreitet, die zu sehr unangenehmen Klima führen können und obendrein falsch sind.
    Wir sind hier doch nicht bei Indy?

  18. bond sagt:

    Der Göttinger Antifasumpf ist versumpfter als jede indy-diskussion.

  19. Rakete sagt:

    Warum müssen solche Diskussionen immer an dieser, dafür vollkommen ungeeigneten Stelle ausgetragen werden? Is ja schlimmer als im Kindergarten.

  20. icke sagt:

    Meiner Meinung nach sollte jeder nach seiner Fasson glücklich werden,
    immerhin bedeutet Freiheit auch immer die Freiheit Andersdenkender.
    In Bezug auf Verbindungen sollte man dekne ich sehr wohl differenzieren,
    bin selbst Verbindungsstudent und komme aus einer seit jeher linken Arbeiterfamilie.
    Wenn meine Verbindung ( Corps ) in irgendeiner Weise rassistisch oder intollerant wäre
    wäre ich nicht dabei.
    Leider wird auch hier viel zu oft über einen Kamm geschoren, sei es aus Unwissen/Unverstand
    oder schlichtweg aus Intolleranz.
    Naja, dann bin ich ja mal gespannt in wie weit Ihr dahingehend auftreten werdet.

  21. Rakete sagt:

    Dann erkläre doch mal kurz, warum du dabei bist, warum keine Frauen in deinem Corps sind und was du von Elitedenken hältst. Wär schonmal ein Anfang.

  22. sauerkreatur sagt:

    hat günter jauch einen schmiss?
    rechte backe
    au kacke

  23. A.M.P. sagt:

    Auf ist nichts zu erkennen.

  24. abdafüa sagt:

    haha, jetzt schwappt diese vorsommerloch-szeneposse voller halbwahrheiten doch tatsächlich in die comment-spalte, überraschung… stimm rakete und AMP übrigens zu!

  25. Wum sagt:

    Man seid ihr alle dämlich…

  26. wam sagt:

    ja aber echt mal, alle total dämlich diese burschenschaftler, recht so „wum“

  27. Man man man.... sagt:

    Burschenschafter ! ohne „l“ !

    dumme Zecke!

  28. abdafüa sagt:

    haha, die burschkens haben nix anderes zu tun, als über 2 jahre alte kommentarspalten zu durchforsten 😀

    dumme schmissfresse!

  29. Fabeau sagt:

    Moment,

    Ordnung muss sein – sonst reimt sichs ja nicht auf „After“!

    Danke an alle dummen Schmissfressen und Zecken!

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