Do 26.07.: Toner Low + Kru$h + Tools Of The Trade im JuZI
von Labo am 21. Juli 2012 veröffentlicht in JuZI, Konzert, TermineKaum mehr als zwei Wochen ist das letzte Doomian-Konzert her, da steht – am kommenden Donnerstag – schon das nächste in greifbarer Nähe. Die Bandauswahl ist dieses Mal recht vielseitig ausgefallen; was die drei Bands eint, ist, das sie alle nach ihrem Gig in Göttingen weiterreisen in Richtung Tschechien, wo sie auf dem (in meinen Augen ziemlich großartigen) Play Fast Or Don’t Festival spielen werden.
Mit Toner Low aus Leiden (NL) wurde eine der in meinen Augen besten europäischen Stoner/Doom Bands eingeladen. Die Band ist all jenen ans Herz zu legen, die sich für Stoner Rock, Doom Metal und psychedelische Rockmusik im Allgemeinen interessieren. Neben hypnotischer, extrem langsamer, basslastiger und vibrationsgeladener Musik ist auch eine ziemlich abgefahrene psychedelische Licht-Show zu erwarten. Der in bestimmten Kreisen weit verbreitete Fetisch für weit aufgedrehte Röhrenverstärker aus den Siebzigern wird von dieser Band fast schon absurd weit getrieben. Der ideale Soundtrack für diverse illegale Aktivitäten, zu denen wir hier niemals aufrufen würden.
Bei Kru$h (ebenfalls Leiden, NL) spielen der Schlagzeuger und die Bassistin von Toner Low, musikalisch geht es jedoch exakt in die entgegengesetzte Richtung: Kru$h spielen schnellen, wütenden Crust/Grind, der sowohl durch die beiden sich ständig abwechselnden Sänger als auch durch das allgemeine Aggressionsniveau ziemlich stark an frühe Extreme Noise Terror bzw. an Disrupt erinnert. Die Krustentiere unter unseren Leser*innen sollten definitiv mal ein Ohr riskieren.
Tools Of The Trade kommen aus Malaysia, wo sich – wie auch in Indonesien und anderen südostasiatischen Staaten – in der jüngeren Vergangenheit eine große Anhängerschaft von Punk im Allgemeinen und speziell extremer Spielarten des Punk (wie Crust- und Grindcore) herausgebildet hat (auch wenn es Hörer*innen und Bands dieser Musik dort keineswegs immer leicht haben, siehe z.B. hier oder hier). Der Bandname ist entliehen von einer 1992er EP von Carcass, was ein Schlaglicht auf die musikalischen Wurzeln von Tools Of The Trade wirft. Ihr Material ist rauher, moderner Grindcore mit einem deutlichen Death Metal-Einschlag, wobei letzterer bei den neuesten Songs zugunsten eines höheren Hardcore-Anteils runtergeschraubt worden zu sein scheint. In jedem Fall sollte die geduldige Hörer*innenschaft auf schnelle, kurze und laute Songs vorbereitet sein.
Los geht es am Donnerstag wohl nicht vor 22:30 im JuZI!