Am kommenden Dienstag wird bereits das dritte Konzert der neugegründeten Göttinger DIY-Konzertgruppe Doomian stattfinden, und zwar als Kellerkonzert mit dem kuriosen Motto „The Absolute Bear Witch Project“. Die auf dem Konzert dargebotene Musik bewegt sich dieses Mal jedoch nicht wie auf den beiden vorigen Konzerten der Gruppe ausschließlich im untersten Bereich der Geschwindigkeitsskala, im Gegenteil, die drei Bands treten zum Teil heftig aufs Gaspedal.
Witch Cult kommen aus Südengland und spielen laut eigener Beschreibung „South Coast Powerviolence“. Konzertbesucher*innen sollten vorbereitet sein auf eine sehr kurze, energiereiche Show mit schnellem, schnörkellosen HC/Punk, der die Einflüsse von 90er US Powerviolence wie Crossed Out, No Comment, Spazz und Konsorten nicht verheimlichen kann. Während bei vielen neueren Powerviolence-Bands reine Geschwindkeitsorgien im Mittelpunkt zu stehen scheinen, brechen Witch Cult passagenweise vollständig in der Geschwindigkeit zusammen und kommen in Doom/Sludge-Gefilden an. Das Ganze wird verfeinert mit allerhand Feedback und Noise-Elementen und dürfte für viele Hörer*innen schwer verdauliche Kost darstellen.
Beartrap (Massachusetts, USA) spielen hyperaktiven, tighten Hochgeschwindigkeits-HC, bei dem die Songs schon mal kürzer als 10 Sekunden dauern und das gesamte Set ähnlich kurz ausfallen dürfte wie bei Witch Cult. Freund*innen von Powerviolence und Fastcore dürften ihren Spaß an dieser Band haben.
Absolutist aus Irland spielen Crust/HC/Punk mit Sludge-Passagen. Über weite Strecken ist die Musik getrieben durch an 90er-Crust erinnernde D-Beat-Parts, die zahlreichen langsameren Passagen und das düstere, sludge-beeinflusste, immer wieder ziemlich disharmonische Riffing lassen das Ganze jedoch ziemlich modern und abwechslungsreich klingen. Die Band stelle ich mir live recht interessant vor.

Da am Dienstag Abend Juzi-Bar und -Ballsaal bereits durch die ASJ-Theke sowie die vegane Soliküche belegt sind, wird das Konzert im JuzI-Keller stattfinden, was sicherlich ganz schön eng werden dürfte.

Los geht es nach Möglichkeit pünktlich um 22:00 im JuZI-Keller.