Do. 19.1.: „Und was ist es jetzt?“ – Hebammen im Umgang mit Intersexualität bei Neugeborenen
von am 13. Januar 2012 veröffentlicht in Termine, Vortrag

Im Rahmen der G-Reihe findet dieser Vortrag von Friederike Maaßen statt. Aus dem Ankündigungstext:

„Hebammen bringen tagtäglich Kinder zur Welt und beantworten die Fragen der Eltern nach dem Geschlecht. Doch was passiert, wenn das Geschlecht nicht eindeutig ist? Wie gehen Hebammen damit um, wie werden sie darauf vorbereitet? Der Vortrag stellt eine Abschlussarbeit vor, die Intersexualität in Medizin und Gesellschaft beleuchtet und momentane politische Bewegungen aufgreift. Es kommen Hebammen zu Wort, die ein Kind mit uneindeutigem Geschlecht entbunden haben. Sie erzählen von ihren Erfahrungen im Umgang mit Eltern und Ärzt*innen. Zudem berichten Lehrkräfte für Hebammenwesen, wie Intersexualität in den Lehrplan aufgenommen werden kann, um zukünftige Hebammen für das Thema zu sensibilisieren.“

Beginn ist um 19:00 Uhr im ZHG 007
Die Organisator_innen teilen mit, dass der Vortrag ausfällt.

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14 Kommentare auf "Do. 19.1.: „Und was ist es jetzt?“ – Hebammen im Umgang mit Intersexualität bei Neugeborenen"

  1. ltd sagt:

    die vortragende ist mitglied der studentinnenverbindung a.v. parnassia (http://www.parnassia.de/). selbige ist farbentragend, aus den fotos auf der homepage gehen eindeutig kontakte zu farbentragenden studentenverbindungen (burschenschaften?) hervor. ich könnt kotzen.

  2. kati sagt:

    die vortragende beleuchtet ein interessantes, aktuelles thema, dass sich lohnt, gehört zu werden. die zuordnung zum falschen geschlecht bzw. sich daraus ergebende konsequenzen stürzt zu viele menschen ins unglück. aufklärung tut hier dringend not und zwar in der gesamten bevölkerung.

    ja, die dame ist in einer verbindung, was ich auch komplett bescheuert finde. nirgends in ihrer abschlussarbeit ist jedoch ein hinweis auf irgend eine art rechter, rassistischer, polemischer oder verachtender gesinnung zu finden. im gegenteil, sie beleuchtet das thema umfassend und verständlich und bietet somit die möglichkeit, das thema voranzubringen und die hoffnung, dass in naher zukunft umsichtiger gehandelt wird.

    gebt ihr eine chance, hört sie euch an und macht euch dann ein bild von ihr. nach beendigung des vortrages und einer hoffentlich anregenden diskussion kann sie ja gerne persönlich gefragt werden, warum sie in einer damenverbindung ist. aber sie gleich von anfang an deswegen zu verurteilen kann ich nicht ab.

    solche vorabverurteilungen hängen mir zum hals raus und vortragende aus irgendwelchen vermutungen heraus ausladen zu wollen finde ich genauso bescheuert und unreflektiert, wie in einer verbindung zu sein. wollen wir uns wirklich auf diese stufe herablassen…?

  3. apl sagt:

    Wie lächerlich ist das denn.
    Wenn sie zufällig mal was äußern, was in die eigene Agenda passt, ja dann sehen wir solange über alles hinweg? Und danach können wir wieder hinterfragen? Geht’s noch?
    Was interessiert überhaupt, „warum“ sie in einer Verbindung ist?

    Das Ziel rechtfertigt nicht die Mittel, das Thema keine Verbinderin als Referentin. Das gilt auch und grade für Genderthemen.
    Kein Raum für Eliten und Reaktion.

  4. apl sagt:

    *hust* gesetzt den Fall, der Vorwurf trifft zu.

  5. winston_wants_victorygin sagt:

    Wer weiß, vielleicht sind Damenverbindungen ja bald eine Aneignungs-oder Raumerkämpfungsstrategie und Mittel feministischer Emanzipation gegen den sexistischen männlichen Normalburschi…
    Wenn mensch bedenkt, dass die „Hohen Damen“ wohl eher die Klientel sind, die hübsch herausgeputzt hinter ihrem Macker ins Savoy oder Alpenmax stolziert ist es echt belustigend dass die Genderfraktion hier plötzlich nen Auge zudrückt…

  6. ltd sagt:

    moment mal sweetheart, „die genderfraktion“ drückt hier sicher kein auge zu, sondern hat vielmehr dafür gesorgt, dass genau das nicht passiert. der vortrag ist abgesagt bzw. die referentin ausgeladen. stattfindne wird der vortrag nach meiner info dennoch, aber keinesfalls im rahmen der g-reihe, im verbindungshaus der parnassia. das wird sicher „interessant“, dort mal vorbeizuschauen.

  7. winston_wants_victorygin sagt:

    OK, die Info dass abgesagt wurde ist dann aber neu.

  8. blubb sagt:

    Ich finde es sehr traurig, dass dieser spannende Vortrag aufgrund der Verbindungszugehörigkeit abgesagt wurde. Bevor man mich gleich als Sympatisantin bezeichnet: ich habe selbt eine kritische Einstellung zu Verbindungen. Aber hier geht es um fachliche Qualität, die eindeutig vorhanden ist, da sie sonst nie für den Vortrag in betracht gezogen wurde.

    In Deutschland herrscht Vereinsfreiheit und meines Wissens handelt die Verbindung im Rahmen des Gesetzes. Deshalb gibt es keinen Grund, sie deswegen auszuschließen.

    Ich finde das Verhalten der Verantwortlichen intollerant und diskriminierend. Die Verbindungen werden oft kritisiert, dass sie Meinungsvielfalt und bestimmte Gruppen diskriminieren. Aber ist es nicht genau das, was hier mit der Studentin passiert? Sie wird diskriminiert, da sie einer bestimmten Gruppe beigetreten ist. Wenn man die Verbindungen kritisiert, dass sie keine Vielfalt zulassen, sollte man doch mit gutem Beuspiel voran gehen und für Meinungsfreiheit sorgen.

    Der AStA ist die offizielle Vertretung der Studierenden, dazu gehören auch die Stundenten und Studentinnen, die in einer Verbindung sind. Woher will man denn wissen, dass alle Verbindungsstudenten den RCDS wählen? Gerade das Gender-Referat ist um Gleichstellung bemüht. In diesem Fall wird aber eindeutig dagen verstoßen.

  9. Wibke sagt:

    Wer sich für den Vortrag unabhängig von der Verbindungszugehörigkeit der Referentin interessiert: Findet heute um 20:00 Im Hermann-Föge-Weg 8 statt.

  10. kimkin sagt:

    Versteh ich nicht. man wirft ‚den‘ burschi-leuten (u.a.) vor, patriarchale männlichkeit zu institutionalisieren und essentialistische geschlechtlichkeit als agency core durchsetzen zu wollen…und dann ist da ‚eine‘ von ‚denen‘, die ein theoriedesign positiv bedient, das als ressource für genannte kritik steht, und noch weiter: die eine arbeit schreibt, die zeigt, dass queer nicht studenten-blödsinn ist, sondern empirische notwenigkeit, und dann…dann ist das auch nicht richtig. verstehe ich einfach nicht. hab ich irgendeinen turn nicht mitbekommen? vielleicht hilft die alte frage: was ist ein tisch? … was ist ein burschi?

  11. retmarut sagt:

    @ blubb: „Die Verbindungen werden oft kritisiert, dass sie Meinungsvielfalt und bestimmte Gruppen diskriminieren.“

    Studentische Verbindungen werden im allgemeinen deshalb kritisiert, weil es sich um elitäre bürgerliche Strukturen handelt, die sich als ökonomische Seilschaft im Sinne des eigenen „Lebensbundprinzips“ gegenseitig in wichtige gesellschaftliche Positionen verhelfen. Die meisten studentischen Verbindungen vertreten und propagieren reaktionäres Gedankengut, u.a. einen ausgeprägten Hang zum Sexismus und deutschen Nationalchauvinismus. Je nach Verbindung handelt es sich dabei um ein eher nationalliberales, konservatives oder völkisch-nationalistisches Weltbild.
    Aufgrund dieser ideologischen Positionen und ihrer Seilschaftsstrukturen hatte 1945 ff. die Anti-Hitler-Koalition im Rahmen der Entnazifizierung und Demokratisierung Deutschlands alle derartigen studentischen Verbindungen verboten. Während dieses Verbot in der 1949 gegündeten DDR weiterhin Bestand hatte, wurden in der BRD ab 1950/51 solche Verbindungen im Zuge der Restauration unter Adenauer erneut zugelassen. Die Erfahrungen der alten Nazis und Alten Herren im Kampf gegen den Sozialismus waren wieder gefragt.

    @ kimkim: „vielleicht hilft die alte frage: was ist ein tisch?“

    Ein Tisch ist ein Möbelstück mit ebener Fläche, das zur Ablage oder als Arbeitsfläche dient. In der gängigen Vorstellung hat ein Tisch vier Beine. Der deutsche Begriff leitet sich vom griechischen „diskos“ (Platte, Scheibe) her.

    „was ist ein burschi?“

    Allgemeine Fremdbezeichnung für einen Verbindungsstudenten, abgeleitet aus dem Begriff „Burschenschafter/Bursche“. Der Begriff „Bursche“ leitet sich in diesem Kontext wiederum vom lateinischen „bursa“ (Beutel, Tasche) ab und sollte in früheren Zeiten anzeigen, dass die in einer Bursengemeinschaft zusammengeschlossen Studenten eine gemeinsame Hauskasse führen.

  12. apl sagt:

    Danke kimkin.
    Die Kritik könnte man ja vielleicht auch auf den reaktionären, bürgerlichen und abstoßend elitären Charakter der Idee einer Verbindung selbst richten (ret macht’s vor, gleichwohl diese Bezugnahme auf den ideologischen Gehalt der generischen Verbindung imo gar nicht nötig wäre, ist doch der „Seilschafts“charakter abartig genug) – aber nein, der einzige Punkt ist natürlich die Machoscheiße. Das ist für dich echt der Kerngehalt der Verbindungen?
    Es ist gradezu beleidigend schwierig gerechtfertigte Kritik an (Teilen) der Gender-Bewegung zu üben, ohne langwierig mitunter unflätige Unterstellungen ausräumen zu müssen, aber Menschen die mit einem so offensichtlich verengt-relativistischen Blickwinkel rausplatzen machen es natürlich leichter.

  13. kimkin sagt:

    Nee, meine kritik an verbindungen, würde man mich nach ihr fragen, wäre wohl eine andere als dieser machoscheiß. ich würde ihr allgemeines geschichtsbild kritisieren, ihr nationalitäts-verständnis, ihren eltismus kritisieren – und, wenn man den erich später artikel in der aktuellen konkret liest erst ganz recht, ihre, genau wie du schreibst, seilschaftfunktion.

    zu gender: ist nicht mein thema und habe auch nicht viel ahnung davon und kenne nur ein wenig die neo-materialistische kritik an queertheory, die ich allerdings ganz richtig finde…

    ich wollte eigentlich – zugegebenermaßen etwas plump – kommentare aus der ecke hervorkitzeln/provozieren, die eben immer auf die gender kiste bei burschis rekurrieren, und ja in dem fall argumentative probleme hätten…war ungeschickt von mir, gebe ich zu, und fühle mich ertappt.

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