Hochschulpolitik

Postenkarussel im Asta
von am 19. Oktober 2011 veröffentlicht in Unipolitik

Ein gutes halbes Jahr ist der linke Asta alt – nun dreht sich das Postenkarussel. In der kommenden Sitzung des Studierendenparlaments wird die derzeitige Vorsitzende Elena Ségalen zurücktreten. Ihren Posten soll der bisherige Sozialreferent Kay Bents übernehmen. Der Rücktritt Ségalens sorgt jetzt für Unruhe im Asta.

Die Ankündigung liest sich bescheiden: Neben anderen Tagesordnungspunkten wird in der Sitzung des Studierendenparlaments (Stupa) am Donnerstag eine neue Vorsitzende gewählt, auch der Posten des Sozialreferenten wird neu besetzt. Auf Nachfrage war im Asta zu erfahren, dass Elena Ségalen (Juso HSG) ihr Amt sieben Monate nach Amtsantritt abgeben wird.

Generationenwechsel im Asta

Vollkommen spontan war der Rücktritt allerdings nicht: Einer Stellungnahme der Juso HSG zufolge war bei der Besetzung des Postens nach Abwahl des alten Astas nur jemand in Frage gekommen, der viel Erfahrung hat, um die alten Strukturen und Seilschaften von ADF und RCDS zu aufzubrechen.

„Dieser erste Schritt ist nun geschafft und nun werden andere Schwerpunkte gesetzt“, sagte Ségalen gegenüber MoG. Gemeint ist damit insbesondere eine Stärkung der basisdemokratischen Arbeitsweise. Zudem soll mit Isabel Rudat als Sozialreferentin auch ein Generationswechsel eingeleitet werden.

Hintergründe des Rücktritts unklar

„Mein Rücktritt hat vorallem private Gründe“, so Ségalen weiter. Sie wolle sich nun ihrem Studienabschluss und ihrem Privatleben widmen. Das Göttinger Tageblatt berichtet hingegen unter Berufung auf ein internes Papier, dass die angeblich chaotischen Umstände im Asta sie zu diesem Schritt veranlasst hätten. Ségalen war für eine Stellungnahme dazu nicht erreichbar.

Im Asta hat der GT-Artikel für Überraschung gesorgt. Das zitierte Papier ist Asta-Mitgliedern zufolge keine Stellungnahme gegenüber dem Asta gewesen, welcher erst durch den Zeitungsbericht davon erfahren habe. Tatsächlich war Ségalens Rolle in Teilen des Asta nicht gänzlich unumstritten. Insbesondere ihr im Gegensatz zu anderen ReferentInnen hohes Monatsgehalt sorgte für Unmut.

Vertreter des ASTA äusserten sich positiv, dass die Zusammenarbeit auch in Zukunft erfolgreich werde. „Mit Kay Bents haben wir künftig auf jeden Fall eine erfahrene Person an einer wichtigen Position“, so Kulturreferent Michael Schlorke.

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7 Kommentare auf "Postenkarussel im Asta"

  1. ist_hinterlegt sagt:

    … ein wenig reißerisch die überschrift, gelle?

    nicht daß ich genau wüsste, ab wie vielen personellen wechseln sich diese metapher wirklich anbietet, aber wenn nach sieben monaten eine einzelne person aus genannt persönlichen gründen das amt verlässt und im weiteren nur ihre nachfolge geklärt wird, ist das sicher kein karussel. das ist nicht mal eine einzelne umdrehung.

    und was den genannten artikel des gt angeht, wäre es schön gewesen zu erwähnen, dass dessen autor als konservativer verbindungsstudent ein grundeigenes interesse hat, den (linken) asta im schlechtmöglichsten licht dastehen zu lassen. willkommen im wahlkampf!

  2. ottter sagt:

    Der Autor des GT-Artikels ist zudem nicht nur Verbindungsstudent, sondern trat auch bei den Wahlen im Januar für den RCDS an. Siehe hier, Seite 2: http://rcds-goettingen.de/dmdocuments/StuBla_W11_klein.pdf *oink oink*

  3. ist_hinterlegt sagt:

    @ottter: danke für die quelle!

  4. Rakete sagt:

    @ist_hinterlegt:
    Es stimmt, dass Breitenbach als Oppositionskandidat vielleicht nicht der geeignetste Autor für den Artikel war. Aber was hast du inhaltlich daran auszusetzen? Fände eher die Frage interessant, wie ein RCDSler an interne Asta-Mails gekommen ist. Abgedruckt hätte ich die genauso.

  5. ist_hinterlegt sagt:

    @ rakete:
    ja, da stimmt ich dir erst einmal vollständig zu. es wäre wirklich spannend zu erfahren, wer da wie dem asta in den rücken fallen wollte und das interne papier an die politische konkurrenz hat durchsickern lassen. oder es wäre die frage zu stellen, wie sonst eine solche information an die presse/den rcds gelangen konnte.

    was mich inhaltlich an breitenbachs gt-artikel stört, ist, dass wir einfach nicht wissen, was genau dieses „interne papier“ nun wirklich ist. war es eine e-mail an einen freund, eine interne mitteilung an die mitstreiter_innen der juso-hsg oder nur eine persönlich notiz?! wie in so vielen fällen bestimmt doch oft der adressat den ton der äußerung, und erst anhand der intendierten zuhörerschaft kann abschließend beurteilt werden, wie hart diese kritik denn wirklich gemeint ist. zusammen mit den zusätzlichen information aus breitenbachs zweitem gt-artikel, in dem ségalen zusichert, sich nicht öffentlich derart äußern zu wollen, scheint es doch so, als ob es so schlimm, wie breitenbach insinuiert, nicht gewesen sein kann, denn sonst hätte ségalen gleich zurücktreten wollen oder müssen.

    nimmt man zu diesen unklarheiten hinzu, dass breitenbach in seinem folgeartikel journalistischer akuratesse entsprechend zwar auch den politschen gegner zu wort kommen lässt, diesem dann aber treffsicher mit einem abschlussanker das letzte wort lässt, ist mir ein deutliches maß zu viel eigeninteresse dort abgedruckt.

    ich finde es abschließend schlicht unseriös vom gt, nicht zu erwähnen, dass breitenbach sich bei der letzten stupa-wahl für ein opponierendes mandat aufstellen ließ. das ist ja gerade so, als ob peter hintze –inkognito, denn sein name ist bekannt genug– über die parteiarbeit der linken einen artikel schreibt und das dann als ungerichteten journalismus darstellt.

  6. Anwohnerbeschwerden sagt:

    Naja, das GT macht wieder als qualitativ unterdurchschnittliche Zeitung von sich reden. Der Autor dieses Artikels kann im Grunde genommen jedes Gerücht als Internes Paper verkaufen und sich im Zweifelsfall auf Informantenschutz berufen. Vor allem Formulierungen wie „für sein Aussehen entschuldigen“ lassen eher auf die unterdrückten Phantasien eines zu kurz gekommenen Burschenschaftlers blicken.

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