Sa. 15.01.: Kundgebung gegen faschistische Gewalt
von am 9. Januar 2011 veröffentlicht in Demonstration, Tipp!

In der Silvesternacht 1990 ist Alexander Selchow in Rosdorf bei Göttingen von Neonazis ermordet worden. Es war der traurige Höhepunkt rechter Gewalt in Göttingen und Umgebung. 20 Jahre später ist sein Tod nicht vergessen: das Bündnis gegen Rechts ruft am Samstag zu einer Protestkundgebung gegen faschistische Gewalt auf. Beginn ist um 15 Uhr am Gänseliesel.

Alle Hintergründe zum Mord an Alexander Selchow könnt ihr in unserem Artikel nachlesen.

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10 Kommentare auf "Sa. 15.01.: Kundgebung gegen faschistische Gewalt"

  1. afa sagt:

    Sehr cool: der neuen geDru liegt ein Plakat bei, das mit Bildern und Namen 35 Neonazis outet. Lesen, aufhängen und plakatieren! Auch 20 Jahre nach dem Mord an Alex gibt es noch mehr als genug Faschist_innen! Fight the power!

  2. afa sagt:

    Im GT gibt es zwei Artikl zum thema neo-nazis einen zum mord an alex (http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Vor-20-Jahren-Nazis-bringen-Alex-um) und einen zu aktuellen nazi aktivitaeten.
    Beim anfang vom zeiten artikel binn ich mir nicht sicher ob ich lachen oder kotzen soll „Eine organisierte Nazi-Struktur wie vor 20 Jahren gibt es heute zumindest in der Stadt Göttingen nicht mehr. Hier sind sich die Göttinger Staatsanwaltschaft, die Antifaschistische Linke International (A.L.I.) und der niedersächsische Verfassungsschutz einig.“ http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Starke-Antifa-haelt-Rechte-in-Schach

  3. lala sagt:

    Eine Öffentlichkeit aufmerksam auf faschistische Umtriebe zu machen ist natürlich erstmal eine wichtigte Aufgabe – denn wer hat schon Lust von Nazis eine aufs Maul zu bekommen wenn man auf eine Party oder zum Plenum gehen möchte. Um Rückendeckung zu bekommen ist eine mediale Öffentlichkeit nicht zu unterschätzen und die ALI macht einen guten Job.
    Doch wenn die Antifa dadurch mit Verfassungsschutz, Staatsanwaltschaft und reaktionärer Presse Hand in Hand geht, dann kann das nur bedeuten, dass ein gemeinsames Interesse vorliegt. Dieses Interesse, man möchte es mir widerlegen, kann leider nur Standort heißen. Göttingen im Kleinen und Deutschland im Großen. Unsere Stadt muss sauber bleiben ist staatspolitisch nichts anderes als der Ruf nach einem Nazifreien Deutschland. Das dies ein Widerspruch an sich ist, sollte einleuchten, dass jedoch die Antifa, auch wenn sie es gut meint, sich eigentlich für eine nationale Sache stark macht, weil sie es nicht für erwähnenswert hält (vllt weiß sie es auch gar nicht?!) die Ursache für faschistische Umtriebe zu bennen, die eindeutig bei den demokratisch organisierten Nationalisten (nein, nix NPD!) und deren Zwangskollektiv zu finden ist, dann läuft da ganz schön was falsch. Die Demokratie ist nunmal kein Freund der Emanzipation. Das sollten doch auch die Antifas recht häufig zu spüren bekommen – die Bullenknüppel sind keine faschistischen – das läuft alles ganz rechtmäßig ab -alles ganz demokratisch.

  4. Graf Grumpel sagt:

    aargh, manchmal wirds echt abstrus.

  5. acab sagt:

    Oh lala, Deine Ausführung zu „mit Verfassungsschutz, Staatsanwaltschaft Hand in Hand“ gehen und zur Bedeutung einer Nazi freien Stadt sind doch wohl eher abstrakter Natur. Der A.L.I. kann mensch gerade in der gegenwärtigen Situation kaum unterstellen, sie würde die Konfrontation mit dem Staatsanwalt oder der sonstigen Staatsgewalt scheuen – siehe Widerständigkeit gegen DNA-Terror.
    Und auch die Polemik „die wollen ja nur ihren schönen Standort Göttingen sauber halten“ ist gerade hier ein wenig unpassend, schließlich gibt es in der Gegend nicht sooooo viele Leute, die auch mal in den Harz, nach Bad Gandersheim oder Friedland oder sonstwohin eilen. Naja außér Dir vielleicht lala…
    Nichts für Ungut, lass uns am kommenden Samstag zusammen gegen den Staat auf die Straße gehen.

  6. lala sagt:

    Du hast schon recht. Ich möchte doch der ALI nicht unterstellen, dass sie mit dem Staat Hand in Hand geht. Ich schrieb in dieser Passage auch von Antifa, weil nicht mehr explizit der ALI gemeint war. Hätte ich vielleicht kenntlicher machen können. Dort kritisierte ich die Fokussierung der Antifa auf Nazis im Allgemeinen. Die Herrschaft die uns täglich zum Aufstehen zwingt, MigrantInnen an den Grenzen verrecken lässt – der ganz normale Alltag halt, ist nun mal nicht der Herrschaft von Nazis zu verdanken, sondern dem demokratisch organisierten Kapitalismus. Dem gehört die geballte Faust in Gesicht geschlagen. Wenn man hierzulande was gegen Nazis macht, handelt man automatisch im Interesse Deutschlands, mal ganz krass ausgedrückt. Deutschland hat sicherlich kein Interesse an Nazis, ganz im Gegenteil, Nazis schaden dem Standort Deutschland. Wenn in ausländischen Medien von Anschlägen von Nazis aus Deutschland berichtet, dann könnten die gerade heiß gesuchten ausländischen Fachkräfte in einen anderen Standort emigrieren und das ist ein heftiger Konkurrenznachteil für Deutschland auf dem Weltmarkt. Das Gewaltmonopol lässt sich der Staat sicherlich nicht aus der Hand reißen.

  7. lala sagt:

    Der letzte Comment ist jetzt nur ein Beispiel, warum Deutschland was gegen Nazis hat, da könnte man noch weitere nennen.
    Und wenn ich mich richtig an den Ali-Beitrag auf der heutigen Kundgebung erinnere, dann meinten genau diese, dass (O-Ton) der Staat Nazis braucht, bzw installiert. Und das ist genau das absolut falsche Verständnis vom Verhältnis zwischen Staat, Ideologie und Nation.
    Dieses falsche Verständnis führt dann dazu, dass sich das reaktionäre GT gleichzeitig positiv auf die Antifa, den VS und den Staatsanwalt beziehen kann und es keinen Widerspruch darstellt.

  8. cpunk sagt:

    Um Deutschland also ein Bein zu stellen, Nazis schalten und walten lassen? Lese ich als Konsequenz da raus.

  9. gewerschaftsjugendlicher sagt:

    Der Redebeitrag der Ver.di Jugend ist nun auch online und kann hier gelesen werden:

    http://verdijugendgoettingen.blogsport.de/

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