"Our House" besetzt altes DGB-Haus OM10

DGB-Haus für solidarisches Leben und Wohnen besetzt
von am 5. November 2015 veröffentlicht in Politik, Soziale Bewegungen, Titelstory
Besetztes Haus in der Oberen Masch 10. Foto: mog
Besetztes Haus in der Oberen Masch 10. Foto: mog

Aktivist_innen besetzten heute Mittag das ehemalige DGB- Haus in der Oberen Masch 10. Angesichts der Massenunterbringungen von Geflüchteten und einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum fordern sie den DGB auf, das Haus in der Oberen Masch 10 zur Nutzung frei zu geben. Vertreter des DGB sprechen sich derzeit gegen eine Räumung aus.

Die Besetzenden beschreiben sich selbst als Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Spektren und formulieren klare Forderungen an den DGB und die Stadt. Neben der Nutzbarmachung der „OM10“ steht auch die finanzielle Unterstützung bei der Instandsetzung und die Übernahme der Betriebskosten durch die Kommune oder die Eigentümerin im Vordergrund. Die Aktivist_innen fordern außerdem, dass keine Räumung oder Kriminalisierung stattfindet und sich vermehrt für bezahlbaren Wohnraum eingesetzt wird. Das Haus umfasst 25 Räume, die in der nächsten Zeit renoviert werden sollen. So wollen die Besetzenden selbst Wohnraum schaffen.

Der Vorsitzende des Göttinger DGB-Vorstandes Lothar Hanisch traf gegen 15:00 Uhr zu einer Verhandlung mit den Besetzenden ein. Beide Seiten beschrieben diese hinterher als konstruktives und offenes Treffen. Hanisch sprach davon, dass Mitglieder sowohl des Bezirks- als auch des Bundesvorstandes ihm schon zugesichert hätten, eine Räumung des Gebäudes abzulehnen. Diese Entscheidung liege jedoch bei der Eigentümerin, der Vermögensverwaltungs- und Treuhand-Gesellschaft VTG des Deutschen Gewerkschaftsbundes, vermittelt durch den Bundesvorstand. „Ich hoffe, dass wir die aufgeworfenen Probleme im Gespräch mit den Besetzern bereinigen können,“ so Hanisch. Ab 2016 seien Umbaumaßnahmen geplant, um das Gebäude in sozialen Wohnraum umzuwandeln.

Die Aktivist_innen werden von verschiedenen Seiten unterstützt, so z.B. der Piratenpartei, der Basisdemokratischen Linken, der Wohnrauminitiative. In den letzten Monaten hatte auch der DGB in Aufrufen „mehr konkrete Unterstützung“, „bessere Integration“ und „kein Leerstand von Wohnraum“ gefordert. Das besetzende Bündnis OurHouse spricht in einer Pressemitteilung auch von weiterem Leerstand in der Stadt.

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