Fahrraddemo in Göttingen

„It’s time for bike!“
von am 22. Juni 2012 veröffentlicht in Politik, Soziale Bewegungen

Am heutigen Freitag fand in Göttingen unter dem Motto „Vorfahrt für’s Rad“ eine Fahrraddemo statt. Der offizielle Beginn war für 14 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz angesetzt. Relativ pünktlich machten sich rund 70 Menschen in teils sehr ausgefallenen Kostümen auf den Weg über Gebiete, die sonst Autos vorbehalten sind. Der Zug bewegte sich durch große und kleinere Straßen, einmal um den Z-Campus herum und durch die Innenstadt zum Rathaus. Ein permanentes Klingelkonzert erfreute oder verärgerte Autofahrer_innen, die im (Feierabend-)Verkehr feststeckten. Die Hauptforderung des Zuges war schwer zu überhören: eine autofreie Innenstadt solls sein. Aber nicht nur das. Auch fahrradoffene Fußgängerzone, „Ausbau und (sehr günstige bis) Gratisnutzungsmöglichkeit(en) des öffentlichen Nahverkehrs“ und ein allgemein nachhaltigeres und umweltfreundlicheres Verhalten gehörten zu den Forderungen. Im Vorfeld der Demo hieß es, dass „mangelndes ökologisches Bewusstsein und eine Stadtplanung, die die Bedürfnisse der Fahrradfahrenden denen der Autonutzenden unterordnet und die Menschen davon abhält, das Fahrrad zu nutzen.“
Das Polizeiaufgebot war mit zwei Einsatzfahrzeugen, einem Motorrad- und einem Fahrradpolizisten ehr gering. Das mag auch ein Grund dafür sein, dass die Polizei etwas überfordert wirkte. So kam es am Rande zu verbalen Auseinandersetzungen, da einige Mitfahrende auf der Straße blieben, obwohl die Redebeiträge auf den Bürgersteigen gehalten werden sollten. Von einer Person wurden die Personalien verlangt, die daraufhin die Demonstration verließ.
Ihr Ende fand die Demo in Form mehrerer Abschlussrunden auf der Kreuzung am Hiroshimaplatz, die jedoch nach Androhung der Räumung eingestellt wurden.

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2 Kommentare auf "„It’s time for bike!“"

  1. Die Mitte erobern! sagt:

    Find ich n guten Artikel, möchte aber hinzufügen, dass es schon deutlich über 50 Leute waren. Eher 100.
    Könnte man gerne mal wiederholen, gerne regelmäßig! – In anderen Städten zeigt die Erfahrung, dass Fahrraddemos und Critical Masts von Mal zu Mal wachsen. In Budapest bekommt man damit viele Tausende auf die Straße – das ist dann echt ein krasses Bild.

    Der Einsatzleiterbulle war mal echt überfordert, aber auch verdammt cholerisch!

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