Vor der Stadthalle

Proteste gegen Bundeswehrauftritt
von am 17. November 2010 veröffentlicht in Politik, Soziale Bewegungen

Mit verschiedenen Aktionen haben Antimilitarist*Innen am Dienstagabend, 16. November, vor der Stadthalle Göttingen gegen einen Auftritt des Heeresmusikkorps 2 aus Kassel protestiert.

Bei dieser Meldung handelt es sich um eine Pressmitteilung der Antimilitaristischen Perspektive Göttingen: Um das Publikum darauf aufmerksam zu machen, dass es sich bei den Musiker*Innen um Angehörige einer kriegführenden Institution handelt, legten sich ca. 15 Personen in den Eingangsbereich und übergossen sich mit Kunstblut. Der Weg zum Militärkonzert führte die Besucher*Innen aufgrund dieses „Die-In“ über Leichen und durch Blutlachen. Akustisch wurde die 30-minütige Blockade des Haupteingangs durch laute Sirenen und Kriegsgeräusche verstärkt.

Zahlreiche Transparente und Flugblätter wiesen während der gesamten Einlassdauer darauf hin, dass sich hinter dieser vermeintlichen Wohltätigkeitsveranstaltung in erster Linie eine Werbeaktion der Bundeswehr verbirgt.

Das öffentliche Auftreten dieser Musikeinheit der Bundeswehr diene dazu, das Militärische in das Alltagsleben zu tragen und die Akzeptanz der Bevölkerung für Kriegseinsätze zu vergrößern. Auf dem Flugblatt der Aktivist*Innen war unter anderem zu lesen: „SoldatInnen bringen weltweit Folter, Tod und Einsamkeit. […] Sollte das Motto „Keiner soll einsam sein“ ehrlich gemeint sein, kann das also nur die Auflösung der Bundeswehr zur Folge haben.“

Bereits im Laufe des Tages zogen in der Göttinger Innenstadt mehrere lebensgroße blutverschmierte Leichenpuppen Aufmerksamkeit auf den kriegerischen Hintergrund des Militärkonzerts.

Auch die Anfahrt der Musiker*Innen blieb offenbar nicht unkommentiert. Einen weißen Reisebus des Heeresmusikkorps zierten beidseitig großflächige rote Farbflecken.

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