Konzert
Fr. 07.09.: Megazine und Maratone im Nörgelbuff
2. September 2007
Lenne, Einbeck, Dassel und Dassensen. Na gut, Manchester, London, Boston und New York klingt natürlich besser, aber das kann man sich eben nicht aussuchen. Megazine, ganz toller Wortwitz, kommen aus den ersten vier Ortschaften, eine reichlich überschaubare Anreise also. Und viel ist von der Band auch nicht zu erfahren, außer das die musikalischen Vorlieben der vier Herren aus der niedersächsischen Provinz zwischen Beethoven und Queens Of The Stone Age pendeln. Live wurde auch eher im Umland gependelt. Musikalisch wirkt das alles sehr nach Proberaum und Stadtfestbühne. Die Band nennt es Rotz-Rock, aber es rotzt leider an keiner Ecke. Man ist bemüht was die Vorbilder angeht und ich bin bemüht mir das bis zum Ende anzuhören. Maratone sind eine Großstadtband. Sie kommen aus Hamburg, die Stadt mit dem Rotlichtviertel, mit dem Hafen, mit der Hamburger-Schule und so. Maratone klingen erfreulich dicht manchmal, der Gesang ist für meine Begriffe etwas zu laut und poppig drauf gemischt. Zwischendurch wird es sogar mal etwas noisiger und abwechslungsreich, auch wenn die Band sich kaum von den üblichen Rockschemen verabschiedet. Nicht uninteressant, manchmal etwas banal und zuckersüß. Das Ganze in Göttingens Live-Club überhaupt, der mit dem Rockbüro – dem Nörgelbuff.
Mo. 03.09.: NB Houseband im Nörgelbuff
29. August 2007
Göttingen hat ein Rockbüro! Keine Neuigkeit für mich – neu ist mir allerdings, das sich dieses nicht in meinem Zimmer gefindet, wovon ich immer ausgegangen war, sondern im Nörgelbuff. Das Nörgelbuff – Göttingens Live-Club! Oder, wie man als alter Hase sagen muss: „das Buff“. Ich weiß, es ist einfach eine verdammte Schande – aber ich war noch nie im „Buff“. Im Gegensatz zum Nörgelbuff hat mein persönliches Rockbüro auch keine eigene Houseband! Wieder zieht der Club gnadenlos an mir vorbei. Die NB-Houseband ist quasi die clubeigene Unterhaltungskapelle, im Angebot Soul-Funk-Jazz-Blues. Dazu immer mal wieder Gäste aus Göttingens illustrem Banduniversum. Auf ins „Buff“. Am Montag mit der NB-Houseband!
Mo. 03.09.: Perth Express und Flu.ID im Juzi
29. August 2007
Vier Männer wollen in die USA. Sie wollen dort touren. Sie haben Flugtickets und gepackte Koffer. Sie haben vier Wecker dabei. Sie verpassen trotzdem ihr Flugzeug! Trotzdem bekommen Perth Express einen anderen Flug, sie kommen an, irgendwo in den USA. Die allzeit vom Pleitegeier verfolgte Alitalia kann sich jedoch plötzlich nicht mehr an einen Rückflugdeal erinnern. Perth Express, die Band die es schafft vier Wecker zu überhören ist trotzdem wieder zu Hause. Und kurz nach ihrer US-Tour beehren sie good old europe, somit auch das Juzi. Perth Express sind momentan eine der besten Hardcore Bands Deutschlands. Eine Band die gnadenlos ballert zwischen D-Beat und Metal. Sie sind auf die Fresse und gleichzeitig filigran. Es gibt nur wenig Bands, bei denen einem alles, Schlagzeug, Gitarren und Bass derartig heftig um die Ohren fliegt und bei denen trotzdem alles auf dem Punkt bleibt. Nur mit Weckern scheint es die Band nicht so sehr zu haben. Flu.ID kommen nicht nur aus der selben Ecke, die Band schlägt auch in die Selbe Kerbe. Die Interpunktion im Namen der Band nehmen wir mal als hilflosen Versuch sich gegen eine Übermacht der Popularität des Bandnamens „Fluid“ zu wehren. So heißen wirklich tausend Bands. Und kaum eine
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Sa. 01.09.: Wolam und End Of Dream im Cafe Kreuzberg
27. August 2007
Ein Konzert im Cafe Kreuzberg mit zwei Bands – die es beide nicht lassen konnten auf Bandwettbewerben anzutreten. Man kann davon halten was man will, für mich hat sowas nie mehr als Unterhaltungswert peinlicher Natur. Qualitätsmesser gleich Null. Wer wissen will ob er gut ist, der soll sich den Arsch wund spielen und sehen was passiert. Jurys an sich haben meistens überhaupt keine Ahung. Wolam aus dem beschaulichen Beverungen sind gleich mehrfach angetreten, und irgendwelche Jurychefs vergaben dabei jeweils Gold- und Silbermedaille. Ich gratuliere nachträglich. Die Preise wurden vergeben für energiefreien, polternden Rock, von der Band selbst als Indie-Britpop bezeichnet. Dabei fehlt der Band leider jeder Anflug von Charisma, von dem vor allem Britpop lebt. Aber Britpop in seiner ganzen Schönheit kann einfach nur auf der Insel entstehen. Alles andere bleibt immer ein sinnloser Versuch. Da kann man die Akkustikgitarre noch so sehr genau den Vorbildern anpassen – es kann nichts werden. Und so verhallen Wolam leider voll und ganz in belanglosem Nichts. Streicher hin oder her. End Of Dream haben sich bei MOG schon die ein oder andere Schreiberei gefallen lassen müssen. Deswegen in Kurzform. Ja, Bandwettbewerbe und so. Ja, produziert irgendwann von irgendwem der auch mal bei sowas
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Mi 29.08.: The Vaz und Mutiny on the Bounty im JUZI
24. August 2007
Leute zu Konzerten zu bewegen, nun da gibt es einfachere Jobs. Polizei zum Beispiel. Wenn nicht wieder mal mit freiem Oberkörper schwitzig zu sinnfreier Blasmusik in bester Kirmesmusikmanier froh gejubelt wird, glänzt man bei musikalischen Perlen mit Abwesenheit. Ja, auch eine Band wie The Vaz aus New York ist nicht leicht zu nehmen. Hach, das ist gut so! The Vaz sind sperrig und unter Noise-Rock-Fans schon fast eine Legende. Hervorgegangen aus Hammerhead! Genau, den legendären Hammerhead – ich meine die Amphetamine Reptile Band und das wird den einen oder anderen jetzt sicher schwer enttäuschen. Dabei ist der Sound von The Vaz eigentlich nicht sooooo sperrig auf den zweiten Blick. Er ist einfach massiv angefüllt, manchmal finster, aber eben immer dicht. Die erste LP der Band „Demonstrations In Micronesia“ war schneller vergriffen als erschienen. Zusammen mit dem neuen Werk „Dying To Meet You“ erschien jetzt ein Re-Release auf X-Mist Records. Und wer sich Platten gerne mehr als vier Mal anhört, weil er immer noch etwas Neues darauf finden möchte, der sollte dann mal schleunigst zugreifen. Ein größeres Kompliment kann man einer Band kaum machen, wie ich finde. Dass die Band live rockt wie die Scheiße höchstpersönlich, brauch an dieser Stelle nicht
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Sa. 25.08.: Nummer 0 bis 5 lebt – 35 Jahre Rote Strasse
23. August 2007
35 Jahre Rote Strasse, noch ein Geburtstagskind neben Musa, Rotem Buchladen und Juzi. Und natürlich wird auch das gefeiert. Am Samstag geht es 13 Uhr los, mit einem Konzert von Fuo aus Hamburg – daneben gibt es, wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren ist, eine Vielzahl von Aktivitäten. Kinder können sicher abgestellt werden, es gibt eine Ausstellung zur Geschichte der Roten Strasse und ein der Tageszeit angemessenes Brunch. Ab 23 Uhr dann Tanzen auf 3 Ebenen: pop/ gitarre /electric boogie / techno/ minimal. Das Motto der Party: Nummer 0 bis 5 lebt, wer sich erinnert, dass war so ein süßer Roboter. Und wer als solcher verkleidet erscheint, der schont das Portemonaie und muss nichts zahlen. Wow!
Sa. 25.08.: Nacht der Kneipen in Northeim feat. The Heartbreak Motel & Some
20. August 2007
Northeim! Für viele GöttingerInnen der Ort, durch den man mit dem Zug durch fahren muss oder auch der, wo ganz viele Nazis her kamen und womöglich auch immer noch kommen. Aber ansonsten? Dafür, dass Northeim Haupstadt des nach ihr benannten Landkreises ist, hat man mit dem nur gut 30km entfernten Städtchen erstaunlich wenig zu tun. Doch das hat seinen Grund: in Northeim liegt er nämlich begraben, der sprichwörtliche Hund. Ausgehkultur sucht man dort meisst vergebens. Früher fanden von Zeit zu Zeit mal Konzerte in einem Festsaal statt, aber besuchenswerte Clubs und dergleichen gibt es schlichtweg nicht. Doch an diesem Wochenende wird alles anders: Northeim feiert die Nacht der langen Kneipen, die Night of the Heroes! „Von Reggae und Country über Oldies und Schlager bis hin zu Bluesrock, Rock ’n‘ Roll, Irish Folk und Swing für jeden Geschmack ist das richtige dabei“ heisst es da und erstickt mögliche Euphorie auch gleich im Keim. Ganze sechs Kneipen beteiligen sich am Konzertmarathon. Eine davon: Wolkes Turm. Und hier lohnt sich womöglich auch tatsächlich ein Besuch. Denn in der alten Brauerei, die vor ein paar Jahren ein gewisser Wolke in eine Musikkneipe umwandelte, spielen die Bands Joe de Fister, Some und The Heartbreak Motel.
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Mi. 22.08.: Deadline im Nörgelbuff
17. August 2007
Am Mittwoch, dem 22.08. werden DEADLINE in Göttingen gastieren und das Nörgelbuff aufmischen. Die fünf Londoner waren fleissig und haben 2006 mit „take a good look“ bereits ihr viertes Album seit Bandgründung veröffentlicht. Derzeit sind sie damit auf dem Weg, zu einer der bekanntesten Streetpunk/Oi-Bands der Insel zu avancieren. Kein Wunder. Die schnellen, eingängigen Gitarrenriffs und die gesunde Härte des Sounds, verbunden mit der melodiösen Stimme von Frontfrau Liz Rose kicken Arsch und prägen sich ins Gedächtnis. Und in England geht es ohnehin etwas rauer zur Sache… Als Liebhaber derben Streetpunks und rotziger, aber melodiöser Rock ’n’ Rollmusik sowie eines gepflegten Pogos wird man um diese Band und damit um einen Besuch im Nörgelbuff nicht herumkommen, als feinsinniger Hörer künstlerischer und verspielter Klänge ohne punkrockbedingten Hörschaden ist man hier wohl eher falsch. Los gehen soll es um 20:30. Karten gibt es an der Abendkasse, da die Band aber weder unbekannt noch das Nörgelbuff wirklich groß sind, sollte man nicht zu spät den Weg in die Groner Straße antreten…
Di. 21.08.: Scream Club im T-Keller
16. August 2007
Ausgerechnet der traditionell schwierige Dienstag ist diese Woche konzertbeladen. Bush und K.I.T.T.-Kombi leiten die schwierige Konzertgeburt im Juzi-Proberaum ein. Danach soll gemeinsam in den T-Keller weitergezogen werden. Dort haben sich im Rahmen einer Tanzveranstaltung Scream Club aus Olympia angesagt. Ein knackige Hip-Hop-Truppe bestehend aus drei oder zwei Damen und dem Sound nach mindestens einem Sequenzer. Die Band nennt es „Queer Electro Sex Hop Hip Pop Punk“! Auch Einflüsse werden reichlich genannt und weil es so absurd klingt stelle ich die zwei schönsten mal nebeneinander: Morrissey und 50Cent! Das muss man sich wirklich mal so vor dem geistigen Auge vorstellen! Gewöhnungsbedürftig für mein geringes Ohr, soll aber Live megaunterhaltsam sein. Ab 21 Uhr also, im T-Keller! Danach noch Party, bei der sich allerhand DJ’s die Platten in die Hand reichen. Davor, zum tausendsten Mal, Bush und K.I.T.T.-Kombi im Juzi-Proberaum. Rettet den Dienstag!
Di. 21.08.: Bush und K.I.T.T.-Kombi im Juzi-Proberaum
16. August 2007
Wow, Bush – das die nochmal so ganz klein im Juzi-Proberaum spielen, damit hätte wohl niemand gerechnet. Muss man auch nicht, denn um Verwechslungen bei dem einen oder anderen Autogrammjäger vorzubeugen, Gavin Rossdale hockt irgendwo in London und beschäftigt sich wahrscheinlich mit abstrakter Malerei der 60er Jahre. Bush kommen aus Sao Paolo, dass ist in Brasilien und mit Herrn Rossdale haben sie soviel zu tun wie Hippies mit gutem Geschmack. Als Einflüsse hält die Band dem geneigten Myspace-Spanner eine ganze Anzahl von Plattencovern ins Gesicht, die da von den Bad Brains, Black Flag, den Circle Jerks über Warsaw zu den Meat Puppets reichen. Das kommt erfreulicherweise ganz gut hin. Mit einem reichlich blechernen Gitarrensound rattert die Band ganz in Tradition der erstgenannten, und überrascht dabei mit der einen oder anderen eigenen Note. Bisweilen klingt die Band nach neueren Schöpfungen à la Rocket From The Crypt oder Hot Snakes – aber ohne an eben diese ranzukommen und wirklich nur Sekundenweise. Man bleibt den 80ern auf ganzer Ebene verpflichtet. Das wäre eh zuviel verlangt. Und das gilt so eigentlich auch für K.I.T.T.-Kombi. Das ist die Band, bei der der Sänger das Mikro gerne wie ein Eis hält. An den letzten beiden genannten
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