Vortrag

Mo. 12.01.: Vortrag: „Krise & Soziale Bewegungen – Das Beispiel Argentinien“
7. Januar 2009

Frauen mit Einkaufstaschen und Kochtöpfen, die Schaufenster von Banken zerschlagen; Vermummte, die die Straßen mit brennenden Autoreifen blockieren, ein Präsident, der mit dem Hubschrauber aus dem Regierungspalast flieht — dies waren die Bilder, die 2001 nach der Finanzkrise in Argentinien um die Welt gingen. Neben dem Widerstand auf der Straße fingen die Menschen an, sich in Erwerbslosenbewegungen und Nachbarschaftsversammlungen zu organisieren. Sie erprobten Ansätze und Formen eines selbstbestimmten solidarischen Wirtschaftens, um ihr Überleben zu sichern. Mit Hartz IV, 1-Euro-Jobs und nun mit der Finanzkrise sind viele der Aspekte, die damals aus hiesiger Sicht auf Argentinien noch befremdlich wirkten, auch bundesdeutscher Alltag geworden. Auch hier bilden sich zunehmend kollektive ?Räume? — seien es geographische, virtuelle oder als Netzwerke — die nach einem solidarischen Umgang untereinander jenseits kapitalistischer Logik suchen. Hier wie dort sind dies keine glücklichen Inseln der Seligen im Falschen, sondern gegenhegemoniale Kontexte, in denen anderes Leben und Wirtschaften ermöglicht wird. Welche Schlussfolgerungen aus den argentinischen Erfahrungen ergeben sich für Versuche, mit alternativen Ansätzen im Hier und Jetzt zu beginnen? Die Referentin Friederike Habermann wird sowohl Erfahrungen aus ihrem damals entstandenen Buch zu den argentinischen Bewegungen als auch erste Erkenntnisse aus ihrem gerade entstehenden zu hiesigen Ansätzen für die Beantwortung
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Fr. 09.01.: Poetry Slam im ThOP
4. Januar 2009

Unter anderem mit Auftritten von Wwalt Koslowsky (featured poet, Berlin), Tilman Döring (Darmstadt), Wolf Hogekamp (Berlin), Tobi Kunze (Hannover), Claas Neumann (Essen), Udo Tiffert (Oberlausitz). Außerdem kann man sich, wenn man selber auch etwas vortragen möchte, in eine offene Liste eintragen aus der dann 5 Personen ausgewählt werden. Einlass ab 19.30, Beginn ist um 20.15 Uhr im Theater im OP (Käte-Hamburger-Weg 3). Der Eintritt kostet 4 Euro. Mehr Infos hier und hier !


Do. 11.12.. Vortrag über die medizinische Versorgung von Menschen ohne Papiere
6. Dezember 2008

Veranstalter: Medizinische Flüchtlingshilfe um 20h im Foyer International der Universität Göttingen am Wilhemsplatz


Di. 09.12.: Veranstaltung: Rassistische Sondergesetzgebung und die Gutscheinpraxis in Niedersachsen
4. Dezember 2008

Die Einführung des AsylbewerberInnenleistungsgesetzes vor 15 Jahren bedeutete eine neue Qualität der kontinuierlich fortschreitenden Entrechtung und Entwürdigung von Flüchtlingen. Zwangsunterbringung in Massenunterkünften, ungenügende Existenzsicherung, diskriminierende Versorgungspraktiken, Residenzpflicht, mangelhafte medizinische Versorgung und faktisches Arbeitsverbot sind Beispiele. Auf der Veranstaltung soll dieser staatliche Rassismus thematisiert und an Hand der Niedersächischen Gutscheinpraxis tiefergehend erläutert werden. Veranstalterin: Gutscheingruppe Göttingen um 20h im ZHG 003 (Campus)


Mo. 08.12.: Vortrag: „Geschichte und Kritik antisemitischer Stereotype in linker Gesellschaftskritik“
3. Dezember 2008

Antisemitismus ist kein Phänomen des 20. Jahrhunderts. Antisemitismus ist auch kein Phänomen, dass auf die gesellschaftliche Mitte oder gar nur deren rechten Rand beschränkt ist. Auch in der Linken wurden (und werden zum Teil immer noch) antisemitische Stereotype vertreten. Sie lassen sich, so Olaf Kistenmacher, chronologisch und beispielhaft anhand der deutschen Geschichte auch in Debatten der deutschen Linken der Weimarer Zeit nachweisen. In der Roten Fahne etwa, der Tageszeitung der KPD, wurde Kapitalismuskritik anhand des „reichen, mächtigen Juden“ gezielt als Bestandteil der Kritik an der Person des Kapitalisten personifiziert. Es wurde ganz ungeniert das „jüdische Kapital“ dämonisiert – Antisemitismus galt innerhalb der KPD verharmlosend als „Sozialismus des dummen Kerls“. Olaf Kistenmacher wird im Rahmen des Vortrags herausarbeiten, wie der Antisemitismus auch als Teil linker Agitation bestärkt und damit legitimiert wurde – und damit ungehindert seinen Weg in die Mitte der Gesellschaft finden konnte. Dabei soll auch der Bezug zu aktuellen dem Antisemitismus verwandten Ideologiemustern der Krisen- und Finanzmarktkritik hergestellt werden. Referent*in: Olaf Kistenmacher um 19:30h im ZHG 002 >>> im Rahmen der Veranstaltungsreihe „SYSTEM FAILURE – DO NOT CONTINUE“ der Gruppe 180°


Mi. 03.12.: Vortrag: „Ackermänner – Angelsachsen – Arbeitsscheue – Spekulanten. Zur regressiven Deutung der Krise als „Folge der Gier““
29. November 2008

Finanzminister, Fernseher und Frau Meier sind sich einig: Schuld an der Krise sind die Gierigen, die den Hals nicht voll genug kriegen. Personalisierung, antiamerikanische Affekte und antisemitische Untertöne sind die siamesischen Zwillinge einer „Kapitalismuskritik“, die auf die Forderung nach „Abtrennen der faulen Spekulationsgeschäfte vom realwirtschaftlichen Geldkreislauf“ (attac) hinausläuft. Warum das Problem nicht Ackermann, sondern Kapitalismus heißt und warum man sich trotzdem wehren kann, darüber spricht. Referent: Lothar Galow-Bergemann um 19h im ZHG 003 (Campus) >>> im Rahmen der Veranstaltungsreihe „System failure – do not continue“ der Gruppe 180 Grad


Di. 02.12.: Interaktives Strategiegespräch: Wie umgehen mit sexualisierter Gewalt an der Uni?
27. November 2008

Zu Beginn der Veranstaltung wird eine kurze inhaltliche Einführung in die Alltäglichkeit sexualisierter Übergriffe an Unis gegeben. Dann soll anhand fiktiver Fallbeispiele gemeinsam mit allen Anwesenden über mögliche Formen des Umgangs austauschen und zusammen Strategien gegen sexualisierte Übergriffe entwickeln. Handlungsmöglichkeiten für Betroffene aber auch Möglichkeiten des Eingreifens durch das Umfeld (Zeug_innen) können überlegt und besprochen werden. Für diesen Prozess stehen uns eine Mitarbeiterin des Frauennotrufs, die Jugendbildungsreferentin der DGB-Jugend und Gleichstellungsbeauftragte verschiedener Institutionen als Expertinnen zur Seite. Angesprochen werden sollen insbesondere Menschen, sich aktiv gegen sexualisierte Gewaltstrukturen zu positionieren und nicht einfach wegzusehen. von 18 bis 20h im ZHG 007 >>> im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sexualisierte Gewalt. Ein Thema an der Uni!“


Do. 27.11.: Vortrag zum Thema: Sexualisierte Gewalt: ein Thema an der Uni!
22. November 2008

Sexualisierte Gewalt ist nach wie vor ein tabuisiertes Thema. Dabei ist sexualisierte Gewalt für viele Alltag. Jede dritte bis vierte Frau und jeder siebte Mann sind betroffen von sexuell konnotierten übergriffigem Verhalten. Und auch die Uni ist nicht frei davon, denn sexualisierte Gewalt findet in allen gesellschaftlichen Bereichen statt. Ein Wissen über die Realität dessen und Möglichkeiten des Eingreifens und Handelns, kann dazu beitragen, dass diese nicht mehr Alltag sein kann. Doch was ist genau sexualisierte Gewalt? Was wird darunter verstanden? In welchen Formen äußert sich diese? Und was kann dagegen getan werden? Diese Fragen wird Ute Zillig, eine Mitarbeiterin des Frauen-Notrufes Göttingen im Vortrag beantworten. von 18 bis 20h im ZHG 002 >>> im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu sexualisierter Gewalt an der Uni


Mi. 19.11.: Vortrag: „Weltmarktbeben. Die Finanzmarktkrise als Weltmarktkrise.“
14. November 2008

Die internationale Finanzmarktkrise wird von den meisten Beobachtern auf die „entfesselte Spekulation“ zurückgeführt, welche angeblich von „gierigen Heuschrecken“ angefacht worden sei. Tatsächlich jedoch ist die Aufblähung der Finanzsphäre nicht Ursache, sondern Folge einer strukturellen Krise des Kapitalismus, die seit gut dreißig Jahren durch Kredit und Spekulation immer wieder aufgeschoben wurde. Diese Methode des Krisenaufschubs stößt nun an ihre Grenzen – mit dramatischen Folgen für die gesamte Gesellschaft. Nicht die „Spekulanten“ sind das Problem, sondern der Widersinn einer Produktionsweise, die Reichtum nur als Abfallprodukt von Warenproduktion und Kapitalverwertung produziert. Referent: Norbert Trenkle um 19:30 Uhr ZHG 006 (Campus) >>> im Rahmen der Veranstaltungsreihe „System failure – do not continue. Krise: Analysen, Auswüchse, Ausblicke.“ der Gruppe 180 Grad


Di. 18.11.: Diskussionsveranstaltung „Vom Antifa-Sommer zum Irak-Krieg – Die Transformation des deutschen Nationalismus“
13. November 2008

Der Antritt der rot-grünen Regierung markiert einen Wendepunkt im deutschen Nationalverständnis. Die Übernahme der „deutschen Verantwortung“ für die Vergangenheit und Verbrechen wurden mit dem Antritt der ehemaligen 68er-Rebellen zur Staatsräson und das „Lernen aus der Geschichte“ Bezugspunkt die Legitimität deutscher Politik. Spätestens der Irak-Krieg verdeutlichte die Wende, welche sich vollzogen hatte. Geeint, über alle politischen Lager hinweg, stellte man sich gegen den Irak-Krieg und war sich in einem einig, die Deutschen seien die einzigen die aus der Geschichte gelernt und von jeder Agression und persönlichem Erfolgsstreben abgesehen hätten. Im Irak-Krieg zeigte sich, dass mit einem „Nein“ zu Krieg und dem Bezug auf die deutsche Verbrechen nicht nur Krieg wie den gegen Jugoslawien rechtfertigen lassen, sondern auch Wahlen gewinnen und die komplette Bandbreite der Deutschen in einem Protest vereinen lassen. Die Transformation des Selbstverständnis und Konstatierung des deutschen Nationalismus wollen wir mit den beiden Referenten diskutieren. Diskussionsveranstaltung mit Lars Quadfasel (Hamburger Studienbibliothek) und einem Referenten des [a:ka] Göttingen veranstaltet von der Gruppe B-17 im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Zur Verunglimpfung der deutschen Nation“ um 20h im DGB Haus, Obere Masch 10