Vortrag
Do. 15.04.: Vortrag zu schwuler Männlichkeit und HIV (ZHG 002)
9. April 2010
Aufgepasst! Phil C. Langer hält an diesem Abend einen Vortrag über den Einfluss von Männlichkeitsbildern auf das sexuelle Risikoverhalten von schwulen und bisexuellen Männern „Männlichkeit“ stellt für schwule und bisexuelle Männer eine tief greifende Herausforderung dar. In heterosexuellen Mehrheitsgesellschaften, die über die Differenz von „Mann“ und „Frau“ soziale und politische Machtverhältnisse begründen, wurde und wird die Männlichkeit von homosexuell lebenden Menschen in Frage gestellt oder negiert. Die queere Inszenierung von Geschlechtlichkeit im „Drag“ und die Fetischisierung von „harter“ Männlichkeit in der schwulen Leder- und Skinheadkultur lassen sich als subkulturelle Reaktionen auf diese heteronormativen Diskurse und Praktiken verstehen. Eine einfache Identifizierung mit den soziokulturell anerkannten Repräsentationen von Männlichkeit ist für die meisten Schwulen und Bisexuellen kaum möglich. Die Frage, wie männlich ich bin (sein kann, muss oder möchte), wird für sie zu einem lebenslangen Thema, das sich in die sexuelle Identität einschreibt, diese oft höchst problematisch erscheinen lässt und weit reichende gesundheitliche Folgen zeitigen kann. Vor dem Hintergrund des aktuellen HIV-Infektionsgeschehens geht der Vortrag dem Einfluss der angedeuteten Männlichkeitsanforderungen auf das sexuelle Risikoverhalten von Schwulen und Bisexuellen nach. Er möchte zu einem Verständnis beitragen, wie die zumeist unbewusste und unreflektierte Verinnerlichung heteronormativer Bilder von Männlichkeit „verwundbar“ (gemacht) werden für HIV und
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Do. 15.04.: Vortrag über Forschung mit der grünen Gentechnik, Behördenfilz und Fördergeldbetrug im T-Keller
9. April 2010
Zwischen Lüge und Lobby Vortrag und Diskussion mit Mirjam Anschütz Im Jahr 2006 wurde vom Leibniz-Institut in Gatersleben (Salzlandkreis, Sachsen-Anhalt) ein wissenschaftlicher Versuch mit Genweizen angelegt. Dieser Versuch provozierte immense Proteste. Einerseits weil es sich um Weizen handelt, unsere wichtigste Nahrungspflanze. Andererseits, weil die Freisetzung direkt neben Flächen erfolgte, auf denen traditionelles Weizensaatgut erhalten werden sollte. Auskreuzungen waren vorprogrammiert – vielleicht sogar einkalkuliert. Nachdem aller Protest wirkungslos blieb, zerstörten sechs AktivistInnen das Genweizenfeld in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion. Die nun anstehenden Prozesse nutzen sie, um den Skandal um das Genweizenfeld in die Öffentlichkeit zu bringen. Dass dieser Versuch ein Skandal war, war ihnen vorher bekannt. Um welches Ausmaß es sich handelt, wussten sie nicht: Im Laufe der Prozesse stießen die AktivistInnen auf Dokumente über schlampige Kontrollen, Fördergeldbetrug und nachlässige Versuchsdurchführung. Aus der Ankündigung Anhand diesem beispielhaften Fall wollen die VeranstalterInnen Netzwerke und Praxis der Genlobby aufzeigen um zu widerlegen, dass Wissenschaftlich nicht zwangsläufig korrekt heiße und öffentlich gefördert nicht zwingend im Sinne der Allgemeinheit sei. Zur Referentin: Mirjam Anschütz studiert Ökologische Landwirtschaft in Witzenhausen und engagiert sich für die Erhaltung nicht patentierter, bedrohter Nutzpfl anzensorten. Sie beteiligte sich 2008 an der gewaltfreien Gendreck-weg-Feldbefreiung des Genweizenfeldes in Gatersleben. Nun steht sie mit
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Di. 13.02.: Wiedereröffnung der feministischen Blaustrumpf-Bibliothek
8. April 2010
6 Jahre lang versteckte der AStA der Uni Göttingen die Bibliothek des ehemaligen FrauenLesben-Referats im Keller des AStA-Gebäudes. Mehrere Versuche die Bibliothek wieder für Studierende zugänglich zu machen scheiterten. Inzwischen hat jedoch die Gleichstellungsbeauftragte der Philosophischen Fakultät der Uni Göttingen mit dem AStA ausgehandelt, die Büchersammlung wieder für alle zugänglich zu machen. Die Bücher sind nun auch online im Opac zu finden und wieder einsehbar. Um die (Wieder)Eröffnung der Blaustrumpfbibliothek zu feiern, lädt das Gleichstellungsbüro zu einer Veranstaltungsreihe ein. So wird am 13.04.2010 eine Tag der offenen Tür geben, an dem alle Leseinteressierten in der Sammlung stöbern und sich mit anderen darüber austauschen können. Am gleichen Tag berichten ehemalige Organisator*innen und Nutzer*innen im Rahmen eines Erzählcafés von den Anfängen der Büchersammlung, während derzeitige Nutzer*innen erzählen werden, wie sie dieselbe Sammlung heute noch nutzen. Abschließen wird die Veranstaltungsreihe am 19.04.2010 mit einem Vortrag von Frau van Holt über den Einfluss geschlechterspezifischer Stereotype auf die literaturkritische Wertung. Auch hierzu sind alle herzlich eingeladen. Tag der offenen Tür im Gleichstellungsbüro der Philosophischen Fakultät Am 13.04.2010 veranstaltet das Gleichstellungsbüro der Philosophischen Fakultät (Humboldtalle 17; 1. Stock) von 10:30 Uhr bis 16:30 Uhr einen Tag der offenen Tür. Es sind alle herzlich eingeladen sich die
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Mo. 12.04.: Protokoll einer Observation im ZHG 001
6. April 2010
Veranstaltung zum Göttinger Überwachungsskandal 2004 Dass du als politisch engagierter Mensch ins Visier des Staatsschutzes geraten kannst, dass dein Telefon abgehört wird und dass dir als polizeilich registrierte Person alles zuzutrauen ist und du deshalb auf Schritt und Tritt überwacht werden musst, all das hast du dir vielleicht schon gedacht — zumindest theoretisch. Aber mal im Ernst, hältst du dich tatsächlich für so wichtig oder gefährlich? Wenn du dann deine Observationsakte in den Händen hältst und das alles, und noch einiges mehr, schwarz auf weiß nachliest, ist das schon ein merkwürdiges Gefühl. Die Beschreibung der Überwachung aus der Sicht paranoider verdeckter ErmittlerInnen, die in jeder deiner Handlung einen Hinweis auf eine möglicherweise zu begehende Straftat sehen, und die Rechtfertigungsversuche für diese richterliche Anordnung lesen sich zwar wie Satire, die Auswirkungen sind aber sehr real. So erging es einem Göttinger Antiatom-Aktivisten im Herbst 2004. Der Betroffene legte damals gegen die Überwachung Beschwerde ein und das AntiAtomPlenum machte mehrere Veranstaltungen zu dem Thema. Wegen der zeitlosen Brisanz wird die Lesung aus der Akte nun am 12. April im ZHG wiederholt, angereichert mit Hintergrundinfos, Vorgeschichte und Nachträgen. Alle, die schon immer unter Verfolgungswahn litten ohne es zu merken, sind herzlich eingeladen und können
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Fr. 09.04.: Veranstaltung zum 65. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald
4. April 2010
Unter dem Titel „Selbstbefreiung und Gedenkstättenpolitik“ lädt die Antifaschistische Linke International A.L.I. aus Göttingen zu einer Veranstaltung mit Dr. Ulrich Schneider ein. Schneider ist Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) und war Anfang der 1990er Jahre selbst Leiter der KZ-Gedenkstätte Buchenwald. wird in seinem Vortrag auf die historische Leistung des „Lagerwiderstands“ im KZ-Buchenwald eingehen, dem es am 11. April 1945 gelang, sich selbst zu befreien und dadurch 21.000 Häftlingen das Leben zu retten. Zudem wird auf die Umgestaltung der KZ-Gedenkstätte nach 1990 und die Bedeutung von Gedenkstättenpolitik für Diskurse der Gegenwart eingegangen. um 19.00 Uhr im Roten Buchladen, Nikolaikirchhof 7 Am Sonntag, den 11. April 2010 findet eine gemeinsame Busfahrt zur Feier des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos zum 65. Jahrestag der Selbstbefreiung in der Gedenkstätte Buchenwald (bei Weimar) statt. Der Reisebus aus Göttingen startet um 10.00 Uhr, Karten können im Roten Buchladen gekauft werden. Die Veranstaltungen sind Teil einer Reihe „Zur Geschichte des antifaschistischen Widerstands“; die Veranstaltungen zu Buchenwald werden gemeinsam durchgeführt mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) Göttingen und dem Verein zur Förderung antifaschistischer Kultur e.V. durchgeführt.
Do. 08.04.: Omerta in Uniform. Wie lügt die Polizei?
2. April 2010
Wer Mafia-Filme kennt ist die Omerta vielleicht ein Begriff. Omerta ist ein Schweigegelübde, welches Mafiosi verpflichtet mit Niemanden außerhalb der Mafia über interne Angelegenheiten ihrer Organisation zu reden. Wer dagegen verstößt, ist konkreter Bedrohung für sein Leben durch die Mafia ausgesetzt. Bei der Veranstaltung Omerta in Uniform. Wie lügt die Polizei? referieren und diskutieren der Bundessprecher der kritischen PolizistInnen Thomas Wüppesahl und der Landtagsabgeordnete Patrick Humke-Focks über rechtswidrige Praktiken bei der Polizei. Zu den Referenten: Thomas Wüppesahl war lange Zeit selber Polizist in Hamburg und berichtet aus erster Hand über die oft rechtswidrigen Praktiken der Polizei. Dabei spielen sowohl politische Interessen wie die Kriminalisierung kritischer Öffentlichkeit als auch der in der Polizei herrschende Corpsgeist eine Rolle. Patrick Humke-Focks ist in seiner Funktion als Beobachter von Demonstrationen schon mehrmals mit Anzeigen konfrontiert worden. Zuletzt wurde er mitten in einer Landtagsdebatte von dem niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann darüber informiert, dass gegen ihn ein Ermittlungsverfahren laufe. Er liefert ein Beispiel dafür, wie seitens der Justiz immer wieder gezielt gegen Einzelpersonen vorgegangen wird. Donnerstag, 8. April, 19:00 Uhr, Holbornsches Haus (Rote Str. 34), Göttingen Veranstaltet von der Grünen Jugend Göttingen und der Linksjugend [‘solid] Göttingen Aus der Veranstaltungsreihe der Initiative für gesellschaftliches Engagement –
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So. 07.03.: Poetry Slam im ThOP
1. März 2010
Als regelmäßige Veranstaltung mittlerweile eine feste Institution in Göttingen: Der Poetry-Slam im Theater im OP (ThOP). Am kommenden Sonntag ist es wieder so weit. Als „featured poet“ ist Pauline Füg (Eichstätt) dabei, dem Wettbewerb stellen sich dann Dominik Bartels (Braunschweig), Tobias Glufke (Halle), Tobi Kunze (Hannover), Nadja Schlüter (Bonn) und Andy Strauß (Münster). Wie immer gibt es auch Plätze, die per Los an Leute gehen, die sich vor Ort in eine offene Liste eintragen – für die oder den besten aus diesen Plätzen gibt es sogar einen Preis – also nur Mut! Der Poetry Slam findet am Sonntag, 07.03.2010, ab 20:15 Uhr (Einlass ab 19:30 Uhr – und da es regelmäßig voll wird, besser auch nicht zu spät vorbeischauen) im Theater im OP (Käte-Hamburger-Weg 3) statt.
Di. 23.02.: Veranstaltung zum Thema „Staat und Krise – von der Krise der Akkumulation zum Ausnahmezustand der Politik“
18. Februar 2010
Das [a:ka] lädt ein zu dieser Veranstaltung, Referent ist Joachim Bruhn von der Initiative Sozialistisches Forum/ Institut für Sozialkritik Freiburg (ISF) um 19:30 in der Galerie APEX (Burgstraße 46, Göttingen) >>>> weitere Informationen hier.
Mi. 10.02.: Vortrag zum Thema Transphobie (ZHG 005)
5. Februar 2010
Die Gleichstellungsbeauftragten der Philosophischen und der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Uni Göttingen haben sich eines nicht nur auf dem Campus vernachlässigten Themas angenommen und die Veranstaltungsreihe „NEIN. Zu Gewalt gegen Frauen und Transgender“ konzipiert. Bei der letzten Veranstaltung dieser Reihe wird Adrian de Silva zu gesellschaftlichen Dimensionen und Rahmenbedingungen von Transphobie referieren: Transphobie bezeichnet individuelle und gesellschaftliche, bewusste und unbewusste Vorurteile, Diskriminierungen und Gewalt gegen Menschen, die nicht ins klassische Frau-/Mann-Schema hineinpassen. Nach einer eingehenden Begriffserklärung geht es in diesem Vortrag darum, anhand von ausgewählten Beispielen Dimensionen der Transphobie systematisch aufzuzeigen, ihre Entstehungsbedingungen geschlechtertheoretisch zu erfassen und Gegenmaßnahmen zu diskutieren. Adrian de Silva schreibt zur Zeit seine Dissertation zum Thema „Regulierung des Geschlechtswechsels in Großbritannien und Deutschland“ an der HU in Berlin. Er war und ist langjähriger Lehrbeauftragter in der Politikwissenschaft und der Geschlechterforschung an den Universitäten Göttingen, Oldenburg und Bremen und veröffentlichte zu Intersexualität und Transsexualität. Außerdem ist er Redaktionsmitglied des Online-Magazins Liminalis. Text übernommen von den Veranstalter*Innen Mittwoch, 10.02.2010 | 19 Uhr | Zentrales Hörsaalgebäude (ZHG) 005 (Platz der Göttinger Sieben 5)
Do. 04.02.: Vortrag zu feministischer Staatskritik (ZHG 005)
29. Januar 2010
Mit ‚dem Staat‘, der ja nicht erst seit ein paar Wochen aus gegebenen Anlässen seiner repressiven Praxis in Göttingen in der Kritik steht, ist das ja so eine Sache. Wer oder was ist Staat überhaupt, wie kommt er zustande und wozu, glauben viele, soll er gut sein? Ständig werden von verschiedensten Seiten an den Staat Forderungen gestellt und er wird dafür verantwortlich gemacht, für das Wohl bestimmter Leute, BürgerInnen genannt, zu sorgen, aus der Krise, beim sozialen Ausgleich oder auch bei der ‚Gleichstellung von Frauen‘ zu helfen. In diesem Wintersemester haben sich Studierende in einem autonomen studentischen Seminar darüber den Kopf zerbrochen, was man aus materialistischer Sicht unter Staat so verstehen kann, was Forderungen wie die oben genannten bedeuten können und wo man wie weshalb welche Kritik am ihm anbringen kann. Klingt nach ’nem straffen Programm? War es auch. Am Donnerstag wird es darum gehen, warum ‚er‘, der Staat, eigentlich strukturell männlich gedacht wird. In diesem Rahmen kommt Anita Fischer aus Frankfurt am Main nach Göttingen und hält einen Einführungsvortrag zu Staatskritik aus feministischer Perspektive: Was hat das moderne Geschlechterverhältnis überhaupt mit Staatlichkeit zu tun und wie können die beiden als miteinander verknubbelte Gewaltverhältnisse verstanden werden? Darüber hat Anita Fischer
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