Vortrag

Mi. 28.07.: Veranstaltung: Präventive Polizeimaßnahmen im Rahmen von Castor-Transporten
23. Juli 2010

Nach einer Pause im letzten Jahr rollt dieses Jahr wieder ein Castor-Transport, voraussichtlich auch durch Göttingen. Mit ihm kommen auch wieder massive Eingriffe in die Grundrechte vieler Menschen, von Demonstrationsverboten bis hin zu tagelangem Unterbindungsgewahrsam. Aus diesem Anlass hat das AntiAtomPlenum die Kletter-Aktivistin Cécile Lecomte und den Rechtsanwalt Tronje Döhmer nach Göttingen eingeladen. Cécile Lecomte war beim letzten Castor-Transport von einer Langzeitingewahrsamnahme betroffen, eine Verfassungsbeschwerde dagegen läuft noch. In einem Fernsehinterview vor einigen Wochen hat der Gesamteinsatzleiter Castor, Friedrich Niehörster, (ehemals Polizeichef in Göttingen) bereits angedeutet, dass die bekannte Castor-Gegnerin dieses Jahr wieder weggesperrt werden solle. „Absolut krank“ seien ihre Kletteraktionen, also bleibe nur noch der Gewahrsam — natürlich immer zu ihrem eigenen Schutz. So ist es im „modernen“ Gefahrenabwehrrecht gar nicht mehr nötig, Straftaten oder auch nur Ordnungswidrigkeiten begangen zu haben; es reicht allein der Verdacht aus, diese könnten in der Zukunft begangen werden. Die betroffene Aktivistin wird zusammen mit ihrem Anwalt aus verschiedenen Perspektiven auf die Reaktionen der Staatsgewalt eingehen. Im Fokus wird dabei vor allem der zunehmend präventive Charakter der polizeilichen Maßnahmen stehen. In der Veranstaltung wird Cécile außerdem mit Kurzfilmen und Bildern von ihren Aktionen, z.B. bei Urantransporten, berichten. Dies ist die Veranstaltungsankündigung der VeranstalterInnen, des
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Do. 24.06.: Geschichte der dt. Schwulenbewegung (ZHG 002)
18. Juni 2010

Jenseits von „Stonewall“ – Zur Geschichte der deutschen Schwulenbewegung 1969-1980 Im Rahmen der Reihe „queerschnitt – perverse Politik, Geschichte und Praxis“ kündigt die LesbiSchwule Hochschulgruppe Göttingen für heute an: Auch wenn heute in Deutschland in vielen Städten mit Demonstrationen und Aktionswochen an den Aufstand der Lesben und Schwulen vor dem „Stonewall Inn“ in New York vom Juni 1969 gedacht wird, hat dieses historische Ereignis für die Entstehung der zweiten Lesben- und Schwulenbewegung in Deutschland in den Anfangsjahren kaum eine Rolle gespielt. In der Bundesrepublik war es der von Rosa von Praunheim und Martin Dannecker produzierte Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“, der die Schwulen aufforderte, den eigenen Selbsthass zu überwinden und sich in ihren Alltagszusammenhängen als Schwule zu zeigen. Die politischen Rahmenbedingungen wurden nicht wie in den USA durch die vor allem von Schwarzen getragene Bürgerrechtsbewegung vorgegeben, sondern durch die antifaschistische und konsumkritische Gesellschaftskritik der Studentenbewegung sowie die Reformpolitik Willy Brandts. Referent ist Michael Holy, der von 1973 bis ca. 1981 aktiv in der Frankfurter Schwulenbewegung tätig war und seit Anfang der 80er Jahre neben seinem Beruf als EDV-Berater zum Thema „Schwulenbewegung der 70er Jahre“ geforscht und publiziert hat. Seine private Sammlung mit
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Do. 17.06.: Schwule Männlichkeiten in US-TV-Serien?
11. Juni 2010

Da die schonmal, angekündigte Veranstaltung aufgrund der Evakuierung wegen den Bomben auf dem Schützenplatz ausgefallen war, wird sie nachgeholt. An dieser Stelle nochmal die Ankündigung von trampelfant. Mormonen, Cops, Gladiatoren und Teenager: Schwule Männlichkeiten in aktuellen US-TV-Serien Die Veranstalter*Innen: Nie zuvor gab es in US-amerikanischen TV-Serien, die für den Mainstream bestimmt sind, eine derartige Vielfalt schwuler Männlichkeiten. Die Schwulen sind jetzt nicht mehr ‚nur‘ die netten aber asexuellen besten Freunde oder zuständig für den comic relief. Sie sind nun auch in Rollen zu sehen, die zuvor einzig den heterosexuellen Protagonisten vorbehalten waren. (…) Sie sind sowohl auf der Seite der ‚Guten‘ und der ‚Normalen‘ als auch der ‚Bösewichte‘ vertreten. Und ein weiteres bisheriges Tabuthema, schwule Teenager, wird in mehreren erfolgreichen TV-Serien aufgegriffen. Aufgrund der Vormachtstellung der US-amerikanischen Fernsehindustrie, der weltweiten Vermarktung der vorgestellten Serien und der globalen Verbreitung derselben durch Video-Internetseiten sind die in diesen Medienprodukten verarbeiteten Repräsentationen in ihrer Wirkmächtigkeit nicht zu unterschätzen. In dem Vortrag sollen diese ‚neuen‘ Repräsentationen schwuler Männlichkeiten vorgestellt und kritisch diskutiert werden. Referent*In ist die queerfeministische Medienwissenschaftlerin Uta Scheer, die auch an der Uni Göttingen lehrt. Ihr Spezialgebiet sind Queer/Gender Media Studies. In ihren Publikationen hat sie sich u. a. mit den Geschlechterkonstruktionen und
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Di. 15.06.: Veranstaltung „Total Extrem“ im Theologicum (T 01)
9. Juni 2010

Die Gruppe Gegenstrom hat ein Gespenst entdeckt. „das Gespenst des Extremismus (…) genauer gesagt das des Linksextremismus“ Um der Herkunft des Gespenstes auf die Schliche zu kommen wurde eine Veranstaltung mit dem Berliner Politikwissenschaftler Dr. Gerd Wiegel organisiert. Wir dokumentieren an dieser Stelle die Ankündigung: In Göttingen geht seit einiger Zeit das Gespenst des Extremismus um, genauer gesagt das des Linksextremismus. Ob auf der Conny-Demo, in den selbstverwalteten Wohnhäusern der Roten Strasse oder im Jugendzentrum Innenstadt nach Auffassung der lokalen Polizei, des Verfassungsschutzes und des Göttinger Tageblattes sind die Linksextremisten in Göttingen schon fast überall. Und wo die sind, gibt vor allem eines: Gewalt. Wie bei den Rechtsextremisten. Doch was hat es mit dem Extremismusbegriff überhaupt auf sich? Und was macht denn diese Rechten und Linken so gleich und dadurch gleich bekämpfenswert? Der niedersächsische Innenminister Schünemann meint die Antwort zu kennen: Extremisten glauben, unfehlbar im Besitz der Wahrheit zu sein und lehnen demokratischen Pluralismus ab. Diese Ansicht ist momentan weit verbreitet, insbesondere wenn es um die Beurteilung von sozialem Engagement und gesellschaftlichem Protest geht. Da soll bei den Bildungsprotesten nicht mit den Extremisten zusammengearbeitet werden und die Polizei wertet in Göttingen jeden noch so kleinen Vorfall als weiteren dramatischen Beleg
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Mo. 14.06.: „Ihr kriegt mich nicht klein“– Lesung und Diskussion mit einer der wenigen Lidl Betriebsrät_innen
8. Juni 2010

Ausbeuterische Arbeitsbedingungen braucht man nicht nur in Schwellen- und Trikontländern zu suchen. Der Skandal, dass Menschen bei der Arbeit unter Druck gesetzt, mies entlohnt, krank gemacht, überwacht und gedemütigt werden, lässt sich direkt vor der Haustür in Göttingen finden. Da ist der Einzelhandel keine Ausnahme, dafür aber eine besonders prekäre. Es sind vor allem Frauen, die in diesem Sektor unter respektlosen und zermürbenden Arbeitsbedingungen arbeiten. Und das ist kein Zufall. Dies zeigt wieder mal, wie wenig von Frauen dominierte Dienstleistungssektoren in unserer Gesellschaft gewertschätzt und beachtet werden, obwohl das Einkaufen aus unseren Alltagen nicht wegzudenken ist. Gute Arbeitsbedingungen sind noch nie vom Himmel gefallen und werden Arbeitnehmer_innen auch nicht geschenkt. Wie notwendig, kraft gebend und wegweisend ein breiter Zusammenschluss und gewerkschaftliche Organisierung von Kolleg_innen „hinter den Ladentheken“ sein kann, auch davon wird Ulrike Schramm-de Robertis bei ihrer Lesung aus dem Buch „Ihr kriegt mich nicht klein- Eine Discounterangestellte kämpft um ihre Rechte“ erzählen. Hier eine Rezension zum Buch: (http://www.rezensionen.ch/buchbesprechungen/ulrike_schramm_de_robertis_ihr_kriegt_mich_nicht_klein/3462041851.html >>> Ankündigungstext der VeranstalterInnen um 20 Uhr bei ver.di, Groner-Tor-Str. 32 >>> veranstaltet von Femko Göttingen, Basisgruppe Geschichte, ver.di, ver.di Jugend, ASJ Göttingen, dem DGB und der DGB Jugend


Do. 10.06.: Veranstaltung zum Thema: Üble Traditionslinien: Zur Geschichte der §§ 129, 129a und 129b StGB
4. Juni 2010

Hausdurchsuchungen, Telefon- und E-Mail-Überwachung, Einblick in Kontobewegungen, monatelange Personen- und Wohnungsobervationen, Peilsender an PKW? die Palette der polizeilichen Sonderbefugnisse bei Ermittlungsverfahren nach §§129 a und b StGB bieten fast alles, was das Herz staatlicher Überwacher_innen höherschlagen läßt. Anders als bei „normalen“ Strafverfahren müssen den §§129, 129a und 129b StGB keine Straftat zugrundeliegen, es handelt sich um Organisations- und Gesinnungsparagraphen, mit deren Hilfe Gruppen und Netzwerke durchleuchtet und kriminalisiert werden können. Der Vortrag wird die Geschichte dieser Gesinnungsjustiz vom Kaiserreich über den Faschismus bis heute nachzeichnen und aufzeigen, welche Kontinuitäten im Kampf gegen linke Bewegungen und Gruppen der politischen Verfolgung zugrundeliegen. Bei dieser Reise durch die Geschichte der Gesinnungsparagraphen werden wir auf einige Bekannte treffen, die mit derartiger Kriminalisierung mundtot gemacht werden sollten: Die republikanischen Demokrat_innen von 1848, die revolutionäre Sozialdemokratie von Bebel und Liebknecht, Kommunist_innen und Antifaschist_innen in der Weimarer Republik und im Faschismus, die Friedensbewegung und die KPD in der Adenauerära, ab den 1970ern auch Hausbesetzer_innen, Frauenbewegung, Anti-AKW-Bewegung, kurdische und türkische Linke, Antiglobalisierungsbewegung und immer wieder linke Drucker_innen, Zeitungen und Buchläden, die linke Artikel und Texte abgedruckt und verbreitet haben. >>> Ankündigungtext der VeranstalterInnen um 20:00 im Theaterkeller Eine gemeinsame Veranstaltung von der Roten Hilfe Ortsgruppe Göttingen und der
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Mi. 09.06.: Vortrag: Neonazis in Nadelstreifen – NPD und Kameradschaften zwischen bürgerlich und brutal
4. Juni 2010

In den vergangenen Jahren hat sich die Szene von der NPD bis zu den „Freien Kameradschaften“ gewandelt. Selbstbewusst versuchen sich die Kameraden in der „Mitte der Gesellschaft“ zu verankern. Rein in die Sportvereine, ran an die Freiwillige Feuerwehr ist die Parole. Vor Ort sollen die NPD-Mitglieder die bestehenden Sorgen und Ängste der Menschen aufgreifen. Im coolen Style treten sie auf, wenden sich aktuelle Themen zu, die uns alle angehen und richten regelmäßig Konzerte aus. Das Politische geht längst in das Private über. Die Freie Kameradschaften, die sich „Freie Nationalisten“ und auch „Autonome Nationalisten“ nennen, bieten eine rechte Erlebniswelt an – von Szenepartys über Sonnenwendfeiern und Bekleidungsmarken bis hin zu Aufmärschen. Nicht mehr bloß im „Hintergrund“ agieren auch Frauen für die „nationale Opposition“. „Nur Freund eines Nazis“ wollen sie nicht mehr sein, sie wollen selbst in den vorderen Reihen kämpfen. >>> Ankündigungstext der VeranstalterInnen, dem MentorInnen-Team des Seminars für Politikwissenschaft Andreas Speit wird die aktuellen Entwicklungen darstellen und die politischen Intentionen hinterfragen. um 12h im ZHG 003 Weitere Vorträge, die dieses Jahr vom MentorInnen-Team des Seminars für Politikwissenschaft organisiert werden, siehe hier.


Mi. 02.06.: Vortrag und Workshop von GerdA Gender zum Thema „Spannungsfelder geschlechtssensibler politischer Bildungsarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen“
28. Mai 2010

Seit über 7 Jahren arbeitet der Arbeitskreis GerdA Gender im Rahmen der DGB-Jugend Südniedersachsen-Harz mit Jugendlichen und Erwachsenen zu geschlechtssensiblen Themen. In diesem Vortrag und Workshop geht es darum, Einblicke in diese Arbeit zu vermitteln und mögliche Spannungsfelder aufzuzeigen. Auf folgende Fragen wird versucht eine Antwort zu geben: Welchen politischen Anspruch hat der Arbeitskreis GerdA Gender? Welche vergeschlechtlichen Anforderungen werden an Mädchen und Jungen heutzutage gerichtet? Wie nehmen Jugendliche ihre Vergeschlechtlichung wahr? Wie können Lebensrealitäten jenseits von Zweigeschlechtlichkeit abgebildet werden? In welchen Bereichen spielt Geschlecht eine Rolle, in welchen nicht? um 12:00 im VG 2.103 >>> organisiert vom MentorInnenteam der Politikwissenschaft


Sa.: 29.05.: Wenn rechts = links ist: Extremismus – Abendveranstaltung mit Referenten von Junge Linke im Theaterkeller
25. Mai 2010

Bei dieser Veranstaltung werden Referenten von Junge Linke den Extremismusbegriff erörtern, der ja zur Zeit wirklich in aller Munde ist. Während aus konservativen Kreisen zunehmend gegen jede Form von Extremismus mobil gemacht wird, womit vor allem versucht wird, Sympathien in der Bevölkerung für linkes Denken und Handeln zu delegitimieren, wurschteln sich Teile der linken Intelligenz in den Diskussionsseiten der Jungle World um die Frage, wie sinnig oder unsinnig der Begriff des Extremismus eigentlich ist. Hier geht es laut Ankündigung viel basaler um die Frage: Was ist eigentlich Extremismus? 19:30 Uhr im Theaterkeller, Geismarlandstr. 19


Do. 27.5.: Kritik der Psychologie – Vortrag und Diskussion mit Albert Krölls
23. Mai 2010

Vor nicht allzu langer Zeit war Albert Krölls schon einmal zu Gast in Göttingen, um die Thesen aus seinem Buch zum Thema „60 Jahre Grundgesetz – (k)ein Grund zum Feiern“ vorzustellen. Dieses mal geht es um ein ganz anderes Thema, nämlich die Kritik der Psychologie. Sein gleichnamiges Buch trägt den Untertitel „Das moderne Opium des Volkes“, und in dieser sich an Marx‘ berühmtem Ausspruch orientierenden Formulierung steckt bereits die Kernthese von Krölls‘ Ausführungen: Dass es sich bei der Psychologie um eine Wissenschaft handelt, die legitimatorischen Charakter in Bezug auf den gesellschaftlichen Status Quo hat, mithin den Menschen eine zur bürgerlich-kapitalistischen Konkurrenzwelt passende Theorie ihres Seelenlebens liefert.