Diskussion

Do. 15.05.: Diskussion: „Ist heute 1984? Deutsche Sicherheitspolitik auf dem Weg zum Überwachungsstaat?“ – im ThOP
10. Mai 2008

Eine Szenenauswahl des Stücks „1984“, das momentan im ThOP gespielt wird, wird es an diesem Abend im ThOP geben, außerdem eine Podiums- und Publikumsdiskussion. Als Referenten haben bisher zugesagt: Prof. Dr. Kai Ambos (Staatsrecht), Prof. Dr. Bernd Ludwig (Rechtsphilosophie), Dr. John Coates (Orwell-Experte) und Susanne Köhler (Regisseurin des Stückes). Wahrscheinlich wird auch Sönke Hilbrans (linker Anwalt aus Berlin und Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Datenschutz) dabei sein. um 20.15h im ThoP Eintritt frei


Mi. 14.05.: Vortrag von Ludwig Elm: Der deutsche Konservatismus nach Auschwitz (ZHG)
9. Mai 2008

Ludwig Elm stellt seine 2007 erschienene Monographie „Der deutsche Konservatismus nach Auschwitz. Von Adenauer und Strauß bis Merkel und Stoiber“ vor. Die Darstellung umfasst die Entwicklung des deutschen Konservatismus von 1945/46 bis heute. Elm beleuchtet das Verhältnis der deutschen Konservativen zur eigenen Vorgeschichte und entsprechenden Traditionen, zur NS-Vergangenheit sowie ihren Aus- und Nachwirkungen. Dabei untersucht er auch, welche Folgen die nahezu bruchlose Integration von NS-Täter_innen in der BRD sowie ihre Übernahme selbst in gesellschaftliche und politische Führungspositionen für den Umgang mit Nazismus und extremer Rechter hatte und hat. Die Veranstaltung bildet den Auftakt der Reihe „Studentenverbindungen in Geschichte und Gegenwart“. Aufgrund einer Raumverlegung findet sie, anders als auf den Plakaten angegeben, nicht im ZHG 001, sondern im ZHG 105 statt. Prof. Dr. Ludwig Elm lehrte bis 1991 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zahlreiche Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen sowie Beiträge in Sammelbänden zur Geschichte der Parteien und der politischen Ideen in Deutschland. Mitherausgeber des Sammelbandes ‚Füxe, Burschen, Alte Herren. Studentische Korporationen vom Wartburgfest bis heute‘.“ Am Mittwoch 19:00h im ZHG 105! VeranstalterIn: Basisgruppe Geschichte.


Di. 13.05.: Diskussion: Demonstrieren verboten? – im ZHG
8. Mai 2008

Das Grundgesetz ist eindeutig: Zumindest für alle Deutschen ist in Art. 8 das vorbehaltlose Recht festgeschrieben, sich ohne Anmeldung friedlich zu versammeln und für ihre Belange und Interessen zu demonstrieren. Doch die Realität sieht anders aus: Demonstrationen werden sowohl in der Vorbereitung als auch in der Durchführung behindert, wer demonstriert wird systematisch kriminalisiert und die Polizei macht großzügig von Gewaltmitteln Gebrauch. Ist das die notwendige Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit oder eine systematische Repression des Staates? mit: Jurist Prof. Dr. Christoph Möllers und Rechtsanwalt Johannes Hentschel (Göttingen) mehr interessante Termine findet ihr hier Am Dienstag im ZHG 004, 20:00 Uhr


Di 06.05.: Initiative „Gedenken an Oury Jalloh“
1. Mai 2008

„Das war Mord… Am 7. Januar 2005 verbrennt Oury Jalloh im „Sicherheitsgewahrsam” der Polizei in Dessau. Erst nach langen Bemühungen von FreundInnen und UnterstützerInnen kommt es im März 2007 zum Prozess gegen zwei der Beamten. Die offenen Fragen zu dem Todesfall Oury Jallohs sind zahlreich und erschreckend. Die Polizeibeamten hüllen sich in Schweigen. Mittlerweile gab es über 40 Prozesstage. VertreterInnen der „Initiative in Gedenken an Oury Jalloh” berichten über den bisherigen Prozessverlauf, welche Hoffnungen einst damit verknüpft waren und wie es weiter gehen soll. Break the Silence!“ Am 06.05. 19 Uhr im Holbornschen Haus, Rote Str. 34! Mehr Infos hier!


Di. 29.04.: Vortrag „Fetisch Arbeit?! Zur Kritik und Krise eines modernen Heiligtums“ von Norbert Trenkle im T-Keller
24. April 2008

Norbert Trenkle, einer der Redakteure der wertkritischen Zeitschrift „„krisis““ wird an diesem Abend auf Einladung der redical [m] darüber sprechen, welchen Stellenwert Arbeit im heutigen Kapitalismus seiner Ansicht nach hat. Dass viele Menschen keine Arbeit haben und finden, ist nicht Ausdruck einer „verfehlten Wirtschaftspolitik“, wie gerne angenommen wird, sondern ist im Kapitalismus selbst schon angelegt. Die Veränderungen in der Produktion und das, was allgemein hin „Globalisierung“ genannt wird, führen dazu, dass immer weniger Menschen für die Produktion von Waren gebraucht werden. Diese „Überflüssigen“ würden, so die KRISIS, durch „Arbeitssimulation“ beschäftigt. Dabei spielt es keine Rolle, inwiefern Arbeit produktiv ist. Wichtig ist, dass die Menschen arbeiten. Auch für Betroffene/n selbst, ist es von größter Bedeutung. Nicht nur, weil sie damit Geldverdienen und somit ihre Bedürfnisse befriedigen können, sondern weil sie auch einen Teil ihrer Identität dem „Arbeitsgötzen“ verdanken. Bei dem Vortrag von Norbert Trenkle wird dabei nicht nur die Veränderung der Produktionsmittel und steigenden Produktivkräfte eine entscheidende Rolle spielen, sondern auch, wie sich der Doppelcharakter und Fetisch der Arbeit darstellt. Die zentrale These ist, dass die Arbeit in der Krise steckt. Wie sich diese „Krise“ der Arbeit bemerkbar macht und ob sie ideell oder materiell begründet ist und ob der Kapitalismus
[weiterlesen …]


Ein Film über den Widerstand auf Kreta 1941-1944

Di. 22.04.: Film „Als die Deutschen vom Himmel fielen“ im T-Keller
17. April 2008

Der Film erzählt vom Widerstand der Bevölkerung Kretas gegen die deutschen Truppen, die im Mai 1941 die Mittelmeerinsel angriffen. „Für die Frauen, Männer und Kinder war es ein Kampf um Freiheit, gegen die Vernichtung ihrer Angehörigen und die Zerstörung der Dörfer. Doch die Erzählungen offenbaren auch die Konflikte, die sich während der Besatzungszeit innerhalb des Widerstandes an der Frage der politischen Zukunft des Landes entzündeten […].“ Den Erzählungen der griechischen Protagonisten folgend, greift der Film noch eine weitere Spur auf: An 1941 errichteten Ehrenmälern pflegen Wehrmachtsveteranen im Schulterschluss mit Bundeswehrsoldaten ihre Geschichtsschreibung. Ein Mythos von mutigen und opferbereiten Soldaten, die der Pflicht der Vaterlandsverteidigung gefolgt seien, wird so zelebriert. Der Film, mit anschließender Diskussion, ist ein Teil der Mobilisierung zum diesjährigen Gebirgsjägertreffen in Mittenwald. Beginn ist um 20 Uhr im T-Keller in der Geismarlandstraße 19


So. 06.04.: Eltern-Sein in der linken Szene. Erzählcafé mit Diskussion – im JuzI
1. April 2008

Vier Eltern von Kindern in verschiedenen Altersstufen erzählen wie es war und wie es ist, mit den Kindern: Herrschende Ordnung, emanzipatorische Ansprüche, politische Aktivitäten – wie geht das zusammen mit Elternschaft und Kind(ern)? Was wird/wurde als unterstützend erlebt, welche Schwierigkeiten sind aufgetaucht? Welche Erwartungen an die linke Szene gibt es? Dieser von der Gruppe schöner leben unter dem Titel „Elternsprechtag im JuZi“ veranstaltete Nachmittag soll ein Forum sein für (soziale) Mütter, Väter und Nicht-Eltern. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Elternschaft in der Göttinger Linken gelebt werden kann, ohne andere Ansprüche dauerhaft zurück zu stellen. Themen wie Kinderbetreuung, Wohnformen, finanzielle Sicherung, Geschlechterverhältnisse, politische Praxis und die Bedeutung sozialer Netze sollen mit Blick auf die Doppelrolle Elternteil/LinkeR betrachtet werden. In den einleitenden Beiträgen werden persönliche Erfahrungen und Ansprüche sowie Strategien und Arrangements für den Umgang mit alltäglichen Problemen geschildert. Davon ausgehend können in der anschließenden Diskussion Verallgemeinerungen und theoretische Einbettungen, z.B. zur Kleinfamilie in der bürgerlichen Gesellschaft oder zum Verhältnis Erwachsene-Kinder, vorgenommen werden. Das steht aber nicht notwendig im Zentrum dieser Veranstaltung. Auf eine Trennung von ReferentIn, Gegenstand und kritischem Analysestandpunkt wird bewusst verzichtet. um 15.00 Uhr, im JuzI-Café (Bürgerstraße 41) für Kaffee, Kuchen, Kinderbetreuung ist auch gesorgt.


Do. 27.03: Vortrag über „Terroristische Formen der Inneren Sicherheit“ in Kolumbien – im Kabale
22. März 2008

Die kolumbianische Gesellschaft ist seit Jahrzehnten von Krieg und seit 25 Jahren von der Gewalt paramilitärischer Gruppen geprägt. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung hat Vertreibung, Misshandlung, Folter und Mord erlebt. In den Medien, aber auch der Länderforschung wird die Gewalt als von „Staatszerfall“ und „Bandenkrieg“ behandelt. Doch gerade die brutale Gewalt der Paramilitärs ist keineswegs blind oder archaisch. Sie ist ökonomisch und politisch funktional. Der Vortrag des Autors und Journalisten Raul Zelik (Kolumbienkampagne Berlin) diskutiert die Frage, inwiefern der paramilitärische Terror in Kolumbien als „informeller Ausnahmezustand“ verstanden werden muss und wie auf diese Weise Staatlichkeit und verbesserte Investitionsbedingungen durchgesetzt werden. Dabei geht im Entwicklungen, die über das Fallbeispiel Kolumbien hinausweisen: Die Irregularisierung und Privatisierung von Kriegen sowie die Bedeutung gesellschaftlicher „Schocksituationen“. Die Veranstaltung findet im Rahmen einer Kolumbien-Fotoausstellung von Oscar Paciencia (Italien) statt, die bis Ende März im Cafe Kabale und im T-Keller gezeigt wird. um 18.45h


Mi. 05.03.: Vortrag über die heutige Situation von Roma-Flüchtlingen in Deutschland – im Holbornschen Haus
28. Februar 2008

Nachdem am Mittwoch, den 20. Februar, der Sinto Franz Rosenbach von seinem Leben und Überleben in den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Buchenwald, Mittelbau-Dora und dem Todesmarsch nach Hamburg-Neuengamme berichtet hat, wird sich am kommenden Mittwoch eine weitere Veranstaltung der Veranstaltungsreihe zum Zug der Erinnerung mit Sinti bzw. Roma beschäftigen. Die heutige Situation von Roma-Flüchtlingen in Deutschland ist Thema des Vortrages mit dem kämpferischen Titel „Wir kämpfen weiter für ein Bleibrecht“, Referentin ist Anne Berghoff (Göttingen), außerdem wurden VertreterInnen von Roma-Organisationen angefragt. um 20h im Holbornschen Haus Eintritt frei


Di. 04.03.: Vortrag: „Anarchie und Strafe – zur Zukunft des Knastsystems in der Anarchie“ im JuzI-Café
28. Februar 2008

Am Dienstagabend wird der Referent Rudolf Mühland (FAU Düsseldorf) Fragen nachgehen, über die ich auch schon desöfteren nachgedacht habe: Was sagen AnarchistInnen zur Rolle der Gefängnisse in einer anarchistischen Zukunft? Wird es womöglich gar keine „Verbrechen“ mehr geben, werden die Menschen in größter Harmonie zusammen leben? Und wenn es doch noch „Verbrechen“ geben sollte, wie werden die Menschen damit umgehen – und welche Lösungen schweben den AnarchistInnen vor? Rolf Mühland wird mit seinem Vortrag einen Streifzug durch die Jahrhunderte über den gesamten Globus unternehmen und die Lösungsvorschläge von AnarchistInnen (und auch von anderen) in Theorie und Praxis beleuchten. Anschließend darf engagiert drauflos diskutiert werden. Hier zeigen sich wieder einmal ganz klar der Vorteil von Vorträgen: Jemand, der von einem Thema mehr Ahnung hat als man selbst, erzählt einem in ein paar Stunden etwas darüber, so dass man selbst nicht viele dicke Bücher wälzen (oder stundenlang bei wikipedia herumirren) muss, um klüger zu werden; und hinterher ergibt sich selten, aber manchmal, noch eine interessante Diskussion. Dazu noch ein Bier, dann ist das Nützlichste auf das Beste mit dem Angenehmen verbunden. Beginn ist um 20.30h