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Podiumsdiskussion „Hot Topic. Pop, Gender und die Aktualität feministischer Popkritik“
8. Januar 2010

Podiumsdiskussion auf dem Antifee Festival am 5. Juni 2009 Deutschland hat eine Kanzlerin, „Feuchtgebiete“ von Charlotte Roche ist monatelang auf Platz eins der Büchercharts und die Alphamädchen bringen Karriere, Familie und Spaß unter einen Hut. Alles knorke, könnte man doch meinen. Der Feminismus hat seine Ziele erreicht. Frauen sind in männlich verteidigte Domänen innerhalb der Kultur eingedrungen. Doch Mackerverhalten und sexistische Anmachen und Zuschreibungen dominieren immer noch weite Bereiche. Popkultur ist immer noch „Malestream“. Künstlerinnen müssen sich oft doppelt für ihr Tun rechtfertigen, einmal als Künstlerinnen und einmal als Frauen, während Männer nie gefragt werden, wie sich sich als Mann auf der Bühne so fühlen, ob ihnen ihre Männlichkeit wichtig ist oder ob sie damit schon mal Probleme gehabt haben. Aber nicht nur Frauen sind in der populären Kultur noch immer marginalisiert und müssen sich bestimmten, ihnen zugeschriebenen Rollen einfügen, um Erfolg zu haben. Auch SchwuLesBische und queere Künstler*Innen haben mit Anfeindungen zu kämpfen. Uneindeutigkeit und Androgynität werden im öffentlichen Diskurs marginalisiert, als pervers diskriminiert oder um so gewaltsamer in die heteronormativen Kategorien von Mann und Frau gepresst. Die Mitglieder der Popgruppe Tokio Hotel müssen sich für ihr androgynes Auftreten rechtfertigen und gleichzeitig ein um so männlicheres Verhalten gegenüber Fans
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