Alle Beiträge dieses Autors
Die Kunst der Straße
27. Januar 2010
Sticker, Stencils, Paste-Ups, Cut-Outs: für Streetart-Formen gibt es viele Namen. Und man findet sie überall: an Hauswänden, Laternenpfählen, Briefkästen, Fußgängerampeln. Streetart gehört zum urbanen Raum mitlerweile dazu wie der öffentliche Personennahverkehr. Und in Göttingen verhält es sich in Sachen Straßenkunst wie mit dem ÖPNV: in Berlin gibt’s U-Bahnen und hier nur Omnibusse.
Hausdurchsuchung in der Roten Straße
27. Januar 2010
Am frühen Abend des 27. Januar wurde das von Linken bewohnte Haus in der Roten Straße 1 von der Polizei durchsucht. „Wir hatten heute Nachmittag eine heiße Spur“, sagte der Leiter der Polizeiinspektion Göttingen, Thomas Rath. Es gebe Hinweise, die auf eine Verbindung der Bewohner*innen zum Brand in der Ausländerbehörde des Landkreises von vergangenem Freitag hindeuteten. Die „heiße Spur“ soll ein Hund gefunden haben. Fünf Tage nach dem Feuer habe der Spürhund sie vom Landkreisgebäude bis in die Rote Straße verfolgt. So sei der Durchsuchungsbeschluß begründet gewesen, sagte Rechtsanwalt Sven Adam.
Spekulationen und Vorverurteilungen
Feuer in der Ausländerbehörde26. Januar 2010
Kurz vor 9 Uhr am vergangenen Freitag knallte in der Ausländerbehörde des Landkreises Göttingen. Ein Mitarbeiter hatte Rauchentwicklung in der Teeküche entdeckt und eilte mit einem Feuerlöscher herbei. Von der Wucht des explodierenden Brandsatzes wurde er aus der Tür mehrere Meter gegen eine Wand im Flur geschleudert. Er wurde mit Verdacht auf ein Knalltrauma in ein Krankenhaus eingeliefert, mittlerweile aber wieder entlassen. „Es hätten auch schwere Verletzungen entstehen können“, sagte Kripo-Chef Volker Warnecke.
So. 31.01.: Monsters-Sause im Kabale
25. Januar 2010
Die im Kabale-Programm angekündigte Monsters-Geburtstagssause muss leider ausfallen. Dafür veranstalten wir dort am 21. Februar eine Lesung mit Wolf S. Dietrich. Mehr Infos demnächst!
Sa. 30.01.: Demonstration gegen Repression
24. Januar 2010
Weil am Mittwoch ein linkes Wohnprojekt in der Roten Straße von der Polizei durchsucht wurde, findet am Samstag eine Demonstration unter dem Motto „Solidarität ist eine Waffe! Polizeiterror zurückschlagen!“ statt. Aus dem Aufruf: „Weder willkürliche Kriminalisierung linker Strukturen, Projekte, Organisationen, noch die Diffamierung antirassistischer Praxis, die ausdrücklich Menschenleben schützen will, nehmen wir widerstandslos hin!“ Beginn ist um 17 Uhr am Gänseliesel.
Fr. 29.01.: Tanzexplosion im JuzI
23. Januar 2010
Das AntiAtomPlenum präsentiert Kettenreaktion-Tanzexplosion! Zur Unterstützung von Antiatom-Aktivitäten in Göttingen und anderswo findet Ende Januar eine grandiose Soliparty statt. Auf zwei Floors gibt es elektronische Tanzmusik & Co. Im Ballsaal spielt zunächst Sonic Fiction aus Lüneburg von Techno bis Elektro, danach wird bis zum Morgen Psychedelic aufgelegt. In der Cocktailbar gibt es nicht nur leckere Getränke: Es spielen neben DJ Toaster auch weitere lokale Berühmtheiten (und solche, die es danach sind) World Music, Funk, Beat, Ska & Gypsy… . Wer bei so einem fantastischen Event zu Hause bleibt, ist selber schuld. Gemeinsam feiern und die Macht der Atomkonzerne sprengen! Elektro, Psy&Co-Party, am Freitag, 29. Januar im JuzI Ankündigungstext übernommen vom AntiAtomPlenum.
Fr. 29.01.: Eine Zeitzeugin erzählt…
23. Januar 2010
Eleonore Hertzberger wurde 1917 in Berlin geboren. Nach der Machtübernahme Hitlers zog sie, da ihr Vater jüdischen Glaubens war, mit ihren Eltern nach Amsterdam. Im Jahr 1942 flüchtete sie mit ihrem Mann Eddi Hertzberger in die Schweiz und gelangte von dort weiter in das besetzte Frankreich. Sie überquerte die Pyrenäen zu Fuß und schloss sich in Madrid der Widerstandsbewegung um die in London im Exil lebende, niederländische Königin an. Nach dem Krieg machte sie Karriere als Opernsängerin und Herausgeberin internationaler Textil-Fachzeitschriften. Heute ist sie 92 Jahre alt und lebt in Amsterdam und Berlin. Eine Veranstaltung im Rahmen des Seminars „Der Nationalsozialismus“ am Freitag den 29.01.2010 im ZHG 001 um 16.00 Uhr. Ankündigungstext übernommen von den Veranstalter*innen.
Mi. 27.01.: Konzert mit Microphone Mafia und Esther Bejarano
21. Januar 2010
Esther Bejarano überlebte als Musikerin des Mädchenorchesters das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Ihr gelang die Flucht von einem der Todesmärsche. Als politische Aktivistin und Musikerin kämpft Esther Bejarano noch heute gegen Faschismus und Antisemitismus. Gemeinsam mit den Kölner Rappern Kutlu Yurtseven und Signore Rossi von Microphone Mafia, die seit den 90ern sehr erfolgreich gegen Rassismus rappen, gründete sie ein spannendes Musikprojekt und veröffentlichte die CD „Per la vita“. Konzert zum Holocaust-Gedenktag mit Esther Bejarano und Microphone Mafia im Alten Rathaus, Kornmarkt, Göttingen. Eintritt: Sieben Euro, ermäßigt vier Euro Vorverkauf im Roten Buchladen, Nikolaikirchhof 7, Göttingen, und bei den anderen Veranstaltungen dieser Reihe. Veranstaltet vom Göttinger Bündnis Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – 27. Januar Ankündigungstext übernommen von den Veranstalter*innen
Wegen Abschiebung: Amtsgericht blockiert
21. Januar 2010
Etwa 90 Abschiebungsgegner*innen haben am Mittwoch Nachmittag die Zufahrt zum Göttinger Amtsgericht blockiert. Damit wollten sie die Abschiebung eines 38-jährigen Roma in das Kosovo verhindern. Während im Gerichtssaal eine Richterin über über die von der Stadt Göttingen beantragte Abschiebehaft verhandelte, versammelten sich gegen 13.30 Uhr Demonstrierende vor den Eingängen des Gerichts und im Gerichtsgebäude. Sie forderten ein „Bleiberecht für alle“ und die Aussetzung der Abschiebehaft des Roma.
Georg Klauda: Homophober Moslem, toleranter Westen?
19. Januar 2010
Vortrag veranstaltet von der Gruppe 180° vom 26.10.2009 Islamische Staaten geraten durch die Verfolgung ‚Homosexueller‘ immer wieder in den Blickpunkt der Medien, und wenn sich hierzulande deklassierte Halbstarke aggressiv gegenüber Schwulen zeigen, fragt man reflexhaft nach ihrem ‚kulturellen Hintergrund‘. Dabei ist die klassische türkische und arabische Liebeslyrik voll von gleichgeschlechtlichen Motiven, die man in der Literatur des ‚aufgeklärten‘ Abendlands vergeblich sucht. Angesichts dieses Widerspruchs zeichnet der Referent Georg Klauda die Konzepte mann-männlicher Liebe und Lust in christlichen und muslimischen Gesellschaften vergleichend nach. Er zeigt den historischen Anteil des Westens an der Formierung schwulenfeindlicher Diskurse in der islamischen Welt und belegt, dass auch in Deutschland – trotz aller gegenwärtigen ‚Liberalität‘ – von einer Auflösung des heteronormativen Korsetts keine Rede sein kann. Download (MP3, 47 MB, 51 Minuten)