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9. Juni 2008

Dann war es doch ganz nett, dass Antifee – trotz aller Aufregung in einer Art Vorab-Sommerloch! Für das nächste wünsche ich zumindest auch noch ein glücklicheres Händchen was die Bands angeht. Also, in eine neue Woche – und diesmal klemme ich mir den Kniefall in Richtung halbtalentierter, potenzieller Schreiberlinge. Geht doch alle wo ihr wohnt. Bevor alles in die Sommerpause geht, geht in Göttingen noch einiges – eine ganze Reihe Bands haben sich in den nächsten Wochen angekündigt. Im Anflug sind Bernadette La Hengst (noch diese Woche) und bereits in der Warteschleife MILEMARKER, THE WORLD/INFERNO FRIENDSHIP SOCIETY, WHO CALLS SO LOUD (ex-Funeral Diner), THE GASLIGHT ANTHEM und COMADRE. In den nächsten Wochen wird der Bär also kräftig steppen! Was diese Woche geht – naja, unten rechts befindet sich die Terminspalte und oben irgendwo rechts kommt ihr zum Kontaktformular. Achja, wer den nächsten Teil der Mad Minority Tourtagebücher erwartet – diese Woche ist es wieder soweit! Es kann sich nur noch um Stunden handeln!


Sa. 14.06.: Camp Jason und Age Of Aggression im Café Kreuzberg
9. Juni 2008

Wenn man sich eine gewisse Zeit mit Musik beschäftigt, dann entwickelt man einige Automatismen. Man interessiert sich bei manchen Bands immer weniger für die Musik, als für das unterhaltsame Nebenwerk. Also vor allem Fotos und Videos. Was ich sowieso jedem ans Herz legen will, ist ganz unabhängig von allem, einfach mal bei Youtube „first gig“ oder „erstes Konzert“ einzugeben. Unterhaltung garantiert. Zur eigentlichen Sache. Camp Jason und Age Of Aggression spielen im Café Kreuzberg und kurz gesagt: beide Bands machen Metal. Camp Jason aus Bremen klingen dabei eine Sekunde lang interessanter. Der Gesang hat eine ganz kräftige Hardcore-Kante und zwischendrin gibt es reichlich bei Prong geklaute Hochtöne. Kann man machen. Haut insgesamt zumindest mich nicht vom Hocker – ansonsten wird aus dem bunten Metaltopf genommen was gerade da ist. Age Of Aggression (unoriginellster Bandname!) punkten hoch auf der Messlatte was Bandfotos angeht. Ganz ehrlich, wenn ich eine Metalband sehen will, dann soll sie wenigstens auch entsprechend aussehen: Lange Haare, Bandshirts, Lederjacken, Tarnhosen und – das vergessen viele Metalbands auf ihren Fotos – Bierflaschen in der Hand! Musikalisch gehen die Mainzer den trashigen Weg, dazu gibt es reichlich gutturalen Gesang und damit Schwarzmetall. Was mich sehr irritiert ist der völlig verspielte
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Mi. 11.06.: Bernadette La Hengst & S.O.L. – im T-Keller
6. Juni 2008

Bernadette La Hengst könnte auch meinen Eltern gefallen. Zumindest Teile davon – und irgendwie wäre es viel cooler, wenn die jetzt auch was zum Hengst schreiben könnten. Immer wenn sie meinen Eltern gefallen würden, dann möchte ich am liebsten weglaufen. Nur so einfach ist das eben nicht mit Bernadette La Hengt. Es will sich keine musikalische Schnittmenge einfinden, Bernadette La Hengst feiert auf zu vielen Partys. Kein Wunder, wenn man in der Art viele Projekte eingebunden ist. Auf Platte fehlen mir am Ende die Konturen, zu viel ist manchmal einfach zu viel. Bleibt abzuwarten, wie der Stilzirkus auf der Bühne umgesetzt wird. Dazu spielen S.O.L. aus Bremen, ein trashiger Nachfolger aus der Bremer Institution Mimmis…nun denn….


Mo. 02.06.: Esterellas de la Linea – The Railroad All-stars … Open Air Kino
28. Mai 2008

Openair Filmveranstaltung anlässlich des Internationalen Hurentages/ Tages der Rechte von Prostituierten Esterellas de la Linea – The Railroad All-stars (Dokumentarfilm Spanien/Guatemala 2006) Veranstalter_innen: Initiative „Lust…auf Rechte“ mit Unterstützung des DGB Jugend Göttingen Was für die einen ein „Everruchtes Gewerbe“ ist, ist für die in der Prostitution Arbeitenden ein gelebter, oft prekärer Arbeitsalltag, in dem es an Rechtsschutz und Respekt, aber nicht an Zielen und Handlungsvermögen mangelt. In Guatemala nehmen Prostituierte zwei Dollar für ihre Dienstleistungen. Wenn sie entlang der Eisenbahnstrecke arbeiten, sind Sexarbeiterinnen wie Valeria oder Vilma und ihre Familien oft Übergriffen durch Polizei und Kunden aber auch innerfamiliären Gewalt ausgesetzt. Doch gemeinsam können sie ihre Lebens- und Arbeitssituation zur Sprache bringen und für die Anerkennung ihrer Arbeits- und Menschenrechte im wahrsten Sinne des Wortes antreten: sie gründen ein Fußballteam und bringen auf diese Weise ihre Forderungen an die Öffentlichkeit! Regisseur Chema Rodrigues hat in seiner Dokumentation das Allstar-Team von Anfang an auf ihrer Tournierreise begleitet und eine sehr eindruckstarke Bandbreite persönlicher Portraits der Frauen, ihrer harten Arbeitsbedingungen aber auch ihrer Handlungspotentiale gezeichnet. Im Rahmen des Internationalen Hurentages laden wir alle Interessierten und SexarbeiterInnen zur kostenlosen Openairfilmveranstaltung und Information zu aktuellen Kampagnen in Deutschland und Österreich auf den KAZ-Platz (Wochenmarkt)
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26. Mai 2008

Liegt es an der letzten Woche, dass in dieser wirklich nichts los ist?! Da wird in Göttingen schon mal dick aufgetragen und sofort ist tote Hose. Und Michael Mittermeier in der Lokhalle ist nicht unbedingt ankündigungswert. Mein Eindruck: unsere Terminspalte wird diese Woche leer wie nie sein. Und diesmal liegt es nicht am Redaktionsengpass, sondern an der verdammten Stadt. Achja, Redaktionsengpass. Ich weiß nicht ob es an dieser Stelle schonmal erwähnt wurde. Kannst Du schreiben?! Dann suchen wir Dich! Ja, genau – Dich! Wenn sich bisher keine Sau für Dich interessiert hat, sich niemand deinen langweiligen Vortrag über „Das Ozonloch im Spannungsfeld nuerodynamischer Quantenphysik“ anhören wollte: Herzlichen Willkommen an Board. Genau Dich habe wir händeringend gesucht. Wenn Du einen Stift länger als 5 Sekunden in der Hand halten und dabei 3 Deiner Lieblingsgerichte aufzählen kannst, dann solltest Du Dich sofort bei uns melden! Dafür benutze das Kontaktformular. Sollte der Geburtstag Deiner Großtante in unserer Terminspalte nicht berücksichtigt worden sein, dann entschuldigen wir uns an dieser Stelle gebeugt und sabbernd und verweisen ebenfalls auf erwähntes Formular. In desem Sinne….


Die Mad Minority Tourtagebücher – Teil II
23. Mai 2008

Was bisher geschah: Mad B, Bassist der Göttinger Karnevalskapelle Mad Minority hat eine ereignisreiche Zugfahrt hinter sich. Die Bands versammeln sich, und werden dabei von einem MoG-Autor beobachtet. Busse werden beladen und bestiegen, einer der Busse wird ein kurzes Tourleben haben. Die Bands erleben einen Hühnerzirkus und die Bestattung des einen Vans muss mit dem ADAC ausgehandelt werden. Verfolgen wir weiter, was der munteren Reisegruppe in Teil II alles geschieht…Euer Onkel John. Übergeben wir Mad B das Wort: Teil II: Lenin und der Christian (Schlagzeuger bei Kaput Krauts) waren ja schon mit dem ADAC –Mann zur Zentrale in einem Industriegebiet in Mannheim vorgefahren. Als der Rest der Langweilerbesatzung ankam und wir durch die Eingangstür schritten, hörten wir Lenin mit einem sehr bestimmten Tonfall mit einem anderen ADAC_Typ diskutieren. Obwohl dieser nette Herr anscheinend das nach Lenins Einschätzung typisch polnische „Verhandeln – und – doch – noch – eine – Möglichkeit – Finden“ kennen musste, handelte er eher typisch deutsch streng nach den Allgemeinen Geschäftsbedingungen: nix Ersatzwagen für einen Ford-Transit 9Sitzer mit 200.000 km Laufleistung und etlichen bereits gemeldeten Pannen in jüngerer Vergangenheit.


Mo. 26.05.: Alexandra Kurth: Studentenverbindungen als Männerbünde
21. Mai 2008

„Die meisten studentischen Verbindungen verstehen sich explizit als Männerbünde. Für die Korporationen waren seit ihrer Entstehung „Männlichkeit“ und ein dichotomisches Geschlechtermodell von zentraler Bedeutung. Zeitgleich mit der allgemeinen Zulassung von Frauen zum Hochschulstudium wurde der Begriff des Männerbundes populär. Entwicklungen wie das Vordringen von Frauen in den öffentlichen Raum der Universität wurden als Symptom einer drohenden Verweiblichung der Gesellschaft wahrgenommen. Die Männerbundideologie sollte als Weiterentwicklung und Radikalisierung des dichotomischen Geschlechtermodells den bis dahin als selbstverständlich erscheinenden gesellschaftlichen Ausschluss von Frauen auch weiterhin legitimieren. Alexandra Kurth untersucht Studentenverbindungen als Männerbünde und beleuchtet dabei die in den Korporationen bis heute wirksamen Geschlechterbilder und Männlichkeitsideale. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr im ZHG 006.“ Uni ZHG 105, 19:00 Uhr! Mehr Infos hier!



19. Mai 2008

Es ist nur zu hoffen, dass Göttingens Lokalitäten ordentlich Getränke gebunkert haben! Was für eine harte Woche steht uns bevor?! Jack Terricloth, She-Male Trouble, Kommando Sonne-nmilch, Inner Terestrials und Jupiter Jones. Das ist wirklich viel! Wir liefern hoffentlich noch diese Woche Teil 2 des Mad Minority Tourtagebuchs und tragen so auch zur Unterhaltung bei. Wenigstens ein bisschen. Eine Frage, wieso hast Du Dich eigentlich noch nicht in der Redaktion angebiedert um uns mit Artikeln und Gastkolumnen zu beschenken? Die Fähigkeitsgrenze ist nicht zu hoch. Beherrscht werden müssen 47% des Alphabets, mindestens 2 Kochrezepte müssen auf Zuruf frei referiert können und mindestens eine Lp der Band Amen Corner sollte sich in Deinem Plattenschrank befinden. Schreibe sofort!


Sa. 24.05.: Kommando Sonne-Nmilch und Total Konfus im T-Keller
19. Mai 2008

Blumen am Arsch der Hölle, Dackelblut, Oma Hans, Slime, Stereo Total – viele Namen ließen sich beim Thema Kommando Sonne-Nmilch in die Wagschaale werfen. Doch damit wäre man vor allem Angeschissen. Mit dem Ganzen großen Vorwerk des Kosmos um das Kommando mit dem merkwürdigen Bindestrich hat Selbiges nichts zu tun. Klemmen wir uns mal die Lobeshymnen an den schwierigen Rachut, den ewigen Dank für besseren deutschen Punk. Die wirklich großartigste Punkband bei den ganzen Namen ist Kommando Sonne-Nmilch. Scheißegal ist hier das Konzept. Der Hörer? Egal! Der Rezensent? Sowieso: Egal! Du? Egal! Musikalische Konvention á la Lexikoneintrag „Punk“? Egal! Wie gut! Vielleicht ist die Band das Ergebnis völliger muiskalischer und künstlerischer Freiheit. Vergleiche ausgeschlossen – das ist Punk. Was ein norwegischer Fjord so anrichten kann. Dort entstand der erste Funken Kommando Sonne-Nmilch und blos gut das es nicht beim geplanten Studioprojekt blieb! „Der Specht baut keine Häuser mehr“ war für mich bisher das beste Release. Das Konzept „Egal“ war hier am konsequentesten umgesetzt. Ein herrlich verschrobener Überbau, ein bizarres Konzeptalbum, in dessen Mittelpunkt ein Flugzeugabsturz steht. Eine Platte die mehr als drei Durchgänge brauchte, bis sie mich zum bedingungslosen gut finden überredet hatte. „Jamaica“ führt wieder in den Kosmos der
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Fr. 23.05.: Jack Terricloth im T-Keller
18. Mai 2008

Vor fast einem Jahr, da beschenkte ich die Leserschaar bereits mit einem bescheidenem Artikel über die Band The World/Inferno Friendship Society. Und wenn ich mir all das Schaffen von Jack Terricloth, dessen eigentlicher Name Peter Ventantonio um längen cooler ist als das gewählte Pseudonym, so ansehe, bleibe ich dabei: Sticks and Stones waren zumindest musikalisch das Beste, was der Mann gemacht hat. Aber egal wie und was, um kluge Worte nie verlegen. Lauschen wir einem Satz aus dem, nennen wir es W.I.F.S.-Selbstverständnis: „The age of the singer/songwriters and glory hogging DJ’s is left to the dust bin of rock critics.“ Wie wahr, wie wahr, da macht die Band doch wirklich Sinn. „The Collected Cloth“ heißt das Buch, mit dem Jack Terricloth nun unterwegs ist – und natürlich gastiert der Entertainer in Göttingen. Das ist schon fast eine Art „Homeland“ – und wird nicht das letzte Mal dieses Jahr sein. Im Buch versammelt sich nun ein Großteil Terricloth‘ literarischen Schaffens, dass ich inhaltlich in Kurzform kaum wiedergeben kann. Geschuldet ist dies einer Mischung aus Faulheit, Unkenntnis und dem bizarren Teilwissen über das Werk, welches ich nicht ins deutsche Übersetzen vermag. Bei der Lesung wird es wohl ähnlich zugehen. Terricloth ist der
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