In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde das ehemalige Wohnheim in der Geiststraße erneut symbolisch besetzt. Seit 2010 steht das Wohnheim leer – nachdem die Universität dem Studentenwerk gekündigt hatte. Trotz aller Beteuerungen, das Wohnheim selbst verwenden zu wollen, ist seither nichts passiert. Weil zugleich in Göttingen Wohnungsnot (nicht nur) bei Studierenden herrscht, fordern die Besetzer_innen von der Universität, das Wohnheim sofort wieder zur Verfügung zu stellen.

Im Januar hatte es einigen Studierenden gereicht: Um auf den Wohnraum-Mißstand in Göttingen hinzuweisen, hatten sie nach einer Demonstration kurzerhand das schon seit über zwei Jahren leer stehende Wohnheim in der Geiststraße besetzt (Monsters berichtete). Die Universität ließ die Polizei noch am nächsten Tag durchgreifen: Die Besetzung wurde geräumt (unser Bericht). Danach begann das politische Abwägen und Abwiegeln. Die Universität erklärte damals, die Räumlichkeiten in der Geiststraße anderweitig zu benötigen. So sollten dort Arbeitsplätze für die „Akademie der Wissenschaften“ entstehen. Passiert ist seitdem nicht viel. „Einzig fast alle sanitären Einrichtungen im Gebäude hat die Universität zerschlagen lassen, wohl um weitere Besetzungsambitionen zu verhindern“, schreiben die Besetzer_innen der vergangenen Nacht über das Gebäude.

Vertreter_innen des Gebäudemanagements und der Pressestelle der Universität trafen am Donnerstagmorgen von den Besetzer_innen niemanden mehr an, wie Pressesprecher Thomas Richter gegenüber MoG mitteilte. Die Besetzer_innen der vergangenen Nacht sind wohl abgezogen – am Morgen kündete noch ein Transparent von der nächtlichen Aktion. Dieses wurde aber am Morgen schnell entfernt.

In einer Pressemitteilung wurde die wohl eher symbolische Besetzung mit klaren Forderungen an die Universität verbunden: „Wir fordern Universität und Studentenwerk auf, ihre Fehler einzugestehen, die sanitären Anlagen wiederherzustellen und das Wohnheim wieder zu eröffnen! Bis dahin fordern wir dazu auf, in der Geiststraße 10 von Ende der Woche an Notquartiere für Erstsemester_innen und andere Wohnungslose einzurichten um schnell und unbürokratisch jetzt zu helfen!“

In der Nacht vom 28.10. auf den 29.10.2013 wurde das leerstehende Wohnheim in der Geiststraße erneut besetzt.