Warum auf öffentlicher Straße Hanf wächst
Kreuzbergring in sattem Grün
von Lola Rennt am 7. Juni 2012 veröffentlicht in featured, Soziale BewegungenStraßengrün im Kreuzbergring - Foto: LR
Es ist ziemlich genau ein Jahr her, da berichtete das Göttinger Tageblatt mit wenigen Worten dafür aber mit Foto über prächtige Hanfpflanzen, die in der Göttinger Fußgängerzone unweit des Marktes in Betonkübeln gediehen. Dieses Jahr haben sich die Verursacher_innen einen anderen Orte ausgesucht: den unteren Teil des Kreuzbergrings.
Zwischen Weender Landstraße und Goßlerstraße wachsen auf dem Grünstreifen hunderte kleine und schon beachtlich große Pflanzen. Dass es sich um die gleichen Bäuer_innen handelt, geht aus der anonymen Stellungnahme hervor, die MoG vorliegt. Ähnlich wie es auch der GT-Artikel tut, wird auf die positiven Eigenschaften der Hanfpflanze verwiesen: Sie sei nicht nur dekorativ sondern auch geeignet zur ökologischen Herstellung von stabilen Stoffen, Papier und Vogelfutter. Der Anbau wird jedoch strikt kontrolliert und bestraft. Seit 1982 gibt es zwar kein pauschales Hanfanbauverbot mehr, doch ist der Anbau noch immer genehmigungspflichtig und steht unter strengen Auflagen. Bei jenen Pflanzen im Kreuzbergring handelt es sich um eine Sorte mit kaum nennenswertem Gehalt an berauschenden Stoffen.
Die „guerilla gardeners“ verstehen das wilde Aussähen als Protest gegen den restriktiven Umgang auch in Bezug auf den Konsum in Form von Marihuana. Dieser selbst ist zwar nicht strafbar, dafür aber Erwerb und Besitz. Im Namen eines selbstbestimmten und selbstverantwortlichen Umgangs mit Drogen fordern die Urheber_innen die Legalisierung von Marihuana. Auf diese Weise würde die Qualität des Produkts strengeren Kontrollen unterworfen, die den Zusatz von schädlichen Streckmitteln verhindern.
Trotz der eindeutigen Gesetzgebung sind die Pflanzen im Kreuzbergring seit Wochen größtenteils unbehelligt und können bewundert werden.
Nachtrag: Inzwischen wurden die Pflanzen von der Stadt abgemäht.
Schön… Direkt bei mir vor der Haustür 😉
Und ich hatte schon ein Schreck bekommen, als sie letztens mit Baumaschinen den Mittelstreifen planiert hatten..
Wow.. Göttingen reagiert sehr fix…
Pflanzen werden gerade alle vernichtet.
Konnte gerade noch welche retten
War halt klar, dass die geplättet werden sobald darüber berichtet wird. 🙁
Werde die geretteten bei Gelegenheit wieder einsetzen…
Nur gut, dass einige der Mähkolonne sich die Pflanzen in die eigene Tasche steckten…
Jetzt berichtet auch das GT:
http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Hanfpflanzen-am-Kreuzbergring
„Auch, so Verwaltungssprecher Detlef Johannson, gebe es „keine Bemühungen der Stadt, sich durch botanische Maßnahmen neue Einnahmefelder zu erschließen“. “
Das wäre doch eine schöne Maßnahme gegen die böse Verschuldung!
So unrealistisch wäre das von der Stadtverwaltung gar nicht:
nachtrag:
Jeden verdammten Artikel beim Tageblatt muss mensch ja mittlerweile vorher kaufen. Bei dem Artikel um die Hanfpflanzen war der Artikel frei einsehbar für alle LeserInnen.
Ein Schelm, wer…