Do. 17.5.: Queer-Rave in Witzenhausen
von Harvey am 11. Mai 2012 veröffentlicht in Demonstration, Party, WitzenhausenWitzenhausen ist ja gleich um die Ecke und bequem mit der Regionalbahn oder auch durchaus mit dem Fahrrad erreichbar. Außerdem ist am Donnerstag ja Feiertag, so dass wir mal kurz über dem Göttinger Talkessel-Rand gucken:
Am Himmelfahrtstag wird in Witzenhausen ein wenig Gegenprogramm zu den dann wohl schon umherziehenden „Vatertagstouren“ geboten: Es soll ein „Queer-Rave“ zur Mittagszeit auf dem Marktplatz stattfinden. Versprochen wird „laute Mucke, viel Pink, Glitzer und VoKü“ für die Feier „gegen Rassismus, Sexismus und Nationalismus“.
Ab 11 Uhr auf dem Marktplatz in Witzenhausen.
(Regionalbahnen fahren etwas blöd: Entweder schon ab 9:14 Uhr, oder ne knappe dreiviertel Stunde zu spät um 11:14 Uhr ab Göttingen).
Der ganze Aufruf dazu:
Gegen den alltäglichen Sexismus, Homophobie und strickte Geschlechterkategorien. Für eine Vielzahl sexueller Identitäten und die Überwindung heterosexueller Normen.
Queer ist mehr als ein homo-, bi-, inter-, pan- oder asexueller Lebensentwurf, sondern stellt viel mehr kulturell geprägte Zweigeschlechtlichkeit gänzlich in Frage und gibt Raum für andersartige Beziehungsformen. Die Zwänge der Geschlechterkategorisierung Mann/Frau sind alltäglich erfahrbar. Entsprechen wir nicht dem konventionellen Bild, sehen wir uns oft mit Ablehnung, Inakzeptanz, und oftmals auch Gewalt konfrontiert. Sexualität und Geschlecht sind nicht „natürlich“, sondern von sozialen Machtverhältnissen beeinflusst und von diesen hervorgebracht, also kulturell produziert. Dabei muss Geschlecht auch im Zusammenhang mit Rassismus und Klasse gesehen werden. Uns ist es wichtig, die in unserer Gesellschaft leider gelebten Geschlechterverhältnisse und die damit verbundenen Hierarchien nicht zu ignorieren, sondern deutlich darauf hinzuweisen, damit patriarchale Strukturen endlich aufgebrochen und überwunden werden!
Mackern und SexistInnen ans Bein pinkeln!
Den deutschen Normalzustand angreifen!
Des weiteren wollen wir auf das im Februar beschlossenen Gesetz gegen „homosexuelle und pädophile Propaganda“ in Russland aufmerksam machen, welches in einer inakzeptablen Weise Homosexualität auf eine Ebene mit Pädophilie zu stellen versucht. Demnach ist in St. Petersburg die „Werbung für Unzucht, Homosexualität, Bisexualität und Transgender-Idendität, sowie für Pädophilie“ in Zukunft unter Strafe stellen. Davon betroffen sind zum Beispiel die alljährlichen Paraden zum Christopher-Street-Day, sowie Teile des Sexualkundeunterrichtes. Die Folge ist, dass jedes öffentliche Erwähnen von Homo- oder Bisexualität, Transgendern etc. unter der Androhung von Geldstrafen verboten ist. Schwule und Lesben werden somit immer stärker unterdrückt, ausgegrenzt und gewaltsam verfolgt.
Wir solidarisieren uns mit der russischen Band „Pussy Riot“, denen vorgeworfen wird, Ende Februar mit grell-bunten Skimasken und Miniröcken bewaffnet eine Kirchenkanzel gestürmt zu haben. Dabei kritisierten sie Putins restrektive Politik, und die enge Verbindung von Kirche und Staat. Nun werden den drei Musiker*nnen sieben Jahre Haft angedroht, und sitzen definitiv erst mal bis 24.Juni in U-Haft.
Gegen Rassismus, Sexismus und Nationalismus!!!
Sind denn die Student*innen der ÖkoAgrar Fakultät aus Witzenhausen auch eingeladen wurden?