Vernetzungs- und Diskussionstreffen

Herbstkonferenz der Anti-Atom-Bewegung
von am 1. Oktober 2011 veröffentlicht in Soziale Bewegungen, Titelstory

Am Wochenende vom 30. September bis zum 2. Oktober treffen sich Atomkraftgegner in der Universität Göttingen zu ihrer Herbstkonferenz. Auf dem für alle Anti-Atom-Aktivist_innen offenen Treffen finden Vorträge, Workshops und Diskussionen statt. Zugleich wird versucht, die Aktionen und Aktivitäten der zahlreichen Initiativen zu koordinieren.

Gut einhundert Teilnehmer_innen sind gekommen. Zahlreiche Initiativen sind vertreten, angereist wurde aus dem ganzen Bundesgebiet, vereinzelt sogar weiter. Am Freitagabend startete die Konferenz mit einer Podiumsdiskussion, in der noch einmal alle vergangenen Ereignisse und der Stand der Debatte rekapituliert wurden. Den Samstag bestimmten dann Workshops und Diskussionen in großer Runde, der Inhalt reichte von Vernetzung und Absprachen zwischen den Initiativen bis zur Koordination von Recherchearbeit. Im kommenden Jahr hat zudem die Atomkatastrophe von Fukushima ihren traurigen Jahrestag, zu dem Aktivitäten geplant werden.

Die politische Argumentation, berichtet ein Teilnehmer, stehe aber bereits fest: Es könne noch keine vernünftige Debatte um eine Endlagersuche geben, solange noch stetig weiter neuer Müll produziert werde. Die aufkeimende tagespolitische Debatte darum werde keine gute Lösung bringen können. Würde nun mit neuem politischen Elan ein Endlager präsentiert, würde das die großen Stromanbieter jedenfalls nicht motivieren, sich einem sauberen Ausstieg aus der Atomkraft zu widmen. Ein bisher wenig beachtetes Problem seien auch Atommülltransporte, die abseits der medial bekannten Schienentransporte stattfänden. So fänden gefährliche Schiffstransporte derzeit kaum Aufmerksamkeit. Hier soll die Recherche konzentrierter stattfinden.

Fahrt nach Grohnde

Im Anschluss an die Konferenz findet in Grohnde, wo e-on ein Kernkraftwerk betreibt, eine große Demonstration statt. Sie beginnt um 14 Uhr am Bahnhof Emmerthal (den Göttinger Studierende sogar mit dem Semesterticket erreichen) und geht dann in eine für 15 Uhr geplante Kundgebung über. Außerdem findet eine Dauermahnwache auf den folgenden Montag statt, verschiedene Initiativen haben zudem Blockaden und ein Protestcamp angekündigt.

Die Veranstalter_innen der Herbstkonferenz weisen darauf hin, dass für den Bus aus Göttingen zur Demonstration noch Karten zu haben sind. Eine kurze Reservierung über das Tagungstelefon wird erbeten (vermutlich zu zivilen Uhrzeiten): 0157/89129228. Im Notfall sollte es aber reichen, sich am Sonntag um 11:30 Uhr auf dem Parkplatz am Blauen Turm am Uni-Campus einzufinden.

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