Di., 05.07.: Auftaktveranstaltung der Reihe „Wohnen – Stadt – Kapitalismus. Eine kritische Perspektive auf den städtischen Raum“
von am 29. Juni 2011 veröffentlicht in Vortrag

Die Gruppe „here to stay“ veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Göttinger AStA eine Veranstaltungsreihe zu stadtsoziologischen Themen. Aus der Ankündigung der Veranstaltungsreihe:

Vom „Recht auf Stadt“ oder der Kritik an „Gentrifizierung“ hat man in Göttingen bislang kaum etwas gehört. Während sich in Berlin oder Hamburg Initiativen formieren, die gegen Stadtteilaufwertung, den Ausverkauf der Innenstädte oder zu hohe Mieten protestieren, regt sich in Göttingen in dieser Hinsicht kaum was. Sicher: Göttingen ist nicht Hamburg, nicht Berlin. Aber auch hier gibt es Stadtumstrukturierung, Innenstadtverdrängung, und städtische Imagepolitik.

Da Städte Orte sind, an denen gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse eine adäquate räumliche Entsprechung finden, kann eine Kritik der Stadt nur dann umfassend sein, wenn sie sich nicht mit „Mitgestaltungshoffnungen“ und „behutsamer Stadterneuerung“ abfindet. Deswegen muss danach gefragt werden, inwiefern städtische Prozesse der Ökonomie unterworfen sind, was die Entpolitisierung des öffentlichen Raums bedeutet und wie sich über die kapitalistische Stadt hinausgehen lässt.

Die Kampagne Here to Stay und der AStA Göttingen haben Referenten eingeladen, die sich den Fragen nach sozialen Auswirkungen städtebaulicher Entwicklungen, der Bedeutung steigender Mietpreise für die Wohnstruktur und Verdrängungsprozessen widmen werden.

Am Dienstag wird die Veranstaltungsreihe mit einem Vortrag von dem Stadtsoziologen Thomas Dörfler eröffnet. Zu seinem Vortrag „Was heißt: ‚Recht auf Stadt‘? Eine urbanistische Intervention zu einem zeitgenössischen politischen Konzept“:

AkteurInnen städtepolitischer Auseinandersetzungen beziehen sich kaum auf eine reflektierte Gesellschaftskritik. Zudem wird die Stadt als soziales Verhältnis weitgehend auf die als Gentrifizierung beschriebene Prozesse reduziert. Doch was bedeutet die Einforderung eines Rechts auf Stadt, während öffentliche Räume privatisiert werden und diese somit durch eine zunehmende Verrechtlichung mit entsprechenden Ein- und Ausschlussprozessen gekennzeichnet werden?

Mehr Informationen zur Reihe und zu den kommenden Vorträgen gibt es auch auf der Homepage von „here to stay“.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 5. Juli, ab 19:00 Uhr im Lumiere (Geismarlandstr. 19) statt.

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